Illertissen – Blaulichtmeile zum 150-jährigen Geburtstag

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Foto: wis

 

„Du kannst nicht tiefer fallen als in die Hand Gottes !“ Mit dieser Zuversicht ließ sich Regionaljugendpfarrer Martin Gall am Samstag Mittag, 25.10.2014, aus gut vierzig Metern Höhe von einem Fenster neben der Kirchturmuhr der Stadtpfarrkirche St. Martin an einem Schrägseil auf den Illertisser Marktplatz hinunter gleiten.

Dabei war er mit Franziska Tonke an diversen Gurten und Karabinerhaken bestens „verbandelt“, denn die junge Dame ist Höhenretterin bei der Feuerwehr Ulm. Sie begleitete den „schwebenden Pfarrer“, der selbst früher aktiver Feuerwehrmann war, sicher auf den Boden neben dem Riesen-Kranwagen der Ulmer Wehr, wo beide von zahlreichem Publikum mit großem Beifall empfangen wurden. Diese Vorführung war unbestrittener Höhepunkt der „Blaulichtmeile“, mit der die Freiwillige Feuerwehr Illertissen ihr Jubiläumsjahr zum 150-jährigen Bestehen abschloss. Zwischen Marktplatz und Schranne hatte eine ganze Reihe von Hilfsorganisationen allerlei Attraktionen aufgeboten, und so stand die Innenstadt sechs Stunden lang ganz im Zeichen des Blaulichts. Die Ulmer Höhenretter demonstrierten am Gerüst des „Mayer-Müller“-Neubaus, wie man einen „Adipositas“-Patienten mit einem Gewicht bis zu dreihundert Kilo sicher aus einem Fenster im oberen Stockwerk auf den Boden bringen kann. Die nagelneue Vorführ-Drehleiter aus Ulm stach den Illertisser Feuerwehrleuten gleich ins Auge: Flink war mithilfe von Magnetfolie auf beiden Türen des Fahrerhauses das Vöhlin-Stadtwappen angebracht, und so mancher Zuschauer staunte ob der Erklärung, dass man diese Leiter anlässlich des Jubiläums ganz überraschend zu einem Vorzugspreis für Illertissen eingekauft habe. Wegen der gebotenen Eile habe man weder Stadtrat noch Bürgermeister gar nicht erst fragen können, sondern einfach zugegriffen. Es soll kritische Zeitgenossen gegeben haben, die keinen Spass verstanden und schimpfend von dannen zogen, aber die meisten Umstehenden lachten über den Jux und verfolgten das Spektakel gerne weiter. Die Feuerwehr Neu-Ulm hatte ihren Abrollbehälter „Atem- und Strahlenschutz“ ausgestellt; die Wasserwacht aus Illertissen zeigte ihre Ausrüstung, mit der sie beim Hochwasser in Deggendorf geholfen hatte; daneben gab es Feldküche, Hüpfburg in Form eines Rettungswagens und allerlei weiteres Demonstrations- und Infomaterial sowie Fahrzeuge des Bayerischen Roten Kreuzes. Die Bundeswehr hatte neben ihrem Infostand, an dem man Schutzkleidung anprobieren oder Reanimation üben konnte, zwei gepanzerte Rettungsfahrzeuge aus Dornstadt und ein Flugfeld-Löschfahrzeug aus Laupheim dabei, und die Polizei bot ganz besondere Attraktionen: Neben zwei Streifenwagen waren ein Hubschrauber-Simulator und ein schweres Motorrad ständig umlagert. Dazu gab es Werbe- und Infomaterial, z. B. zum Thema Einbruchschutz. Vor dem Rathaus hatte die Jubiläumswehr ihre Oldtimer ausgestellt, und dahinter begann das „Reich“ des Technischen Hilfswerks: Durch eine Glaswand konnte man dort beobachten, was ein THW-Taucher oder auch ein Rettungstaucher der Feuerwehr Kempten unter Wasser alles bewerkstelligen kann. Bei der Illertisser Feuerwehrjugend konnte man im per Nebelmaschine „verrauchten“ Zelt die Wirkung der Wärmebildkamera testen, und daneben waren natürlich Zielspritzen und Bierkastenstapeln – der Rekord waren 25 ! – ständig gefragte Anziehungspunkte.

 

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Foto: wis