Kaufbeuren-Neugablonz + 05.05.2014 + 14-0639
Ein Besuch eines Pflegedienstes bei einer Patientin führte am Montag Abend, 05.05.2014, zu einem größeren Einsatz von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Spezialkräften des Bayerischen Landeskriminalamt.
Gegen 19.30 Uhr war eine Angestellte eines ambulanten Pflegedienstes im Rahmen ihres Dienstes bei einer 89-jährigen Patientin. Während ihres Besuches hielt sich auch der 25-jährige Enkel der Frau in dem Anwesen auf, in dem er ebenfalls wohnhaft ist. Aus bisher noch nicht bekannten Gründen wurde dieser aggressiv, weshalb die Mitarbeiterin des Pflegedienstes die Wohnung verlassen musste. Nachdem sie die Polizei von dem Vorfall verständigt hatte, hörten die herbeigeeilten Beamten der Polizeiinspektion Kaufbeuren noch, dass der 25-Jährige, der wegen diverser Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, darunter die Herstellung von Amphetamin, einschlägig bekannt ist, die Toilettenspülung betätigte. Als die Beamten die Wohnung betreten hatten, stellten sie fest, dass sich im Bad diverse Aufbewahrungsbehälter für Chemikalien befanden und es in diesem Bereich zu einer Freisetzung von Gasen kam.
Aufgrund des Sachverhalts wurde die 89-jährige Frau von der Streifenbesatzung ins Freie gebracht und der 25-Jährige vorläufig festgenommen. Da keine Erkenntnisse bezüglich der entsorgten, weiterer gelagerter oder synthetisierter Chemikalien vorlagen, wurde von den zwischenzeitlich eingetroffenen Unterstützungskräften die Gebäude der Nachbarschaft geräumt und der Bereich abgesperrt. Während die 89-Jährige und der 25-Jährige bei dem Einsatz unverletzt blieben, erlitten der 30-jährige Beamte und seine 27-jährige Kollegin durch die Gase Augenreizungen und mussten die Nacht stationär im Klinikums verbringen. Der 25-Jährige, bei dem bereits vor mehreren Monaten ein Drogenlabor nebst Chemikalien aufgefunden worden war, musste aufgrund seines Verhaltens in ein Bezirkskrankenhaus eingewiesen werden.
Durch Spezialkräfte des Bayerischen Landeskriminalamtes (BLKA), die zur Unterstützung hinzugezogen worden waren, wurden die verbliebenen Chemikalien sichergestellt. Zudem konnte in dem Doppelhaus ein Kleinlabor und unter anderem 100 Gramm einer Vorstufe für die Herstellung von Amphetamin aufgefunden werden. Die Sachbearbeitung zu dem Drogenfund wird vom Bayerischen Landeskriminalamt übernommen. Der Polizeieinsatz endete gegen Mitternacht.
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