Kempten – Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls

-

Print Friendly, PDF & Email

Kempten/Allgäu + 27.10.2013 + 13-1871

27-10-2013 einruchschutz praevention polizei pressefoto new-facts-eu

Mit Beginn der dunklen Jahreszeit steigt das Risiko, Opfer eines Einbruchs zu werden, denn bei früher einsetzender Dämmerung sind Einbrecher häufig aktiv. Doch schon durch einfache Maßnahmen kann jeder etwas für seine Sicherheit tun.

„Bei mir wird schon nicht eingebrochen, was ist da schon zu holen“ ist ein oft genannter Grund, den Einbruchschutz zu vernachlässigen. Viele sind sich des Risikos, Opfer eines Einbruchs zu werden, nicht bewusst. Auch im Jahr 2012 ist die Zahl der Wohnungseinbrüche wieder angestiegen – die Polizeiliche Kriminalstatistik verzeichnet rund 144.000 Fälle (bundesweit), das ist ein Plus von 8,7 Prozent gegenüber 2011. Dabei können viele Einbrüche durch richtiges Verhalten und die richtige Sicherungstechnik verhindert werden. Dass Präventionsmaßnahmen wirken, belegt der in den vergangen Jahren stetig gestiegene Anteil der Einbruchsversuche:
So blieben im Jahr 2012 rund 40 Prozent der Einbruchsdelikte im Versuchsstadium stecken. Grund für die Polizeiliche Kriminalprävention, die Aktivitäten der bundesweiten Einbruchschutzkampagne „K-EINBRUCH“ fortzuführen und weiter zu intensivieren.

Polizeipräsident Hans-Jürgen Memel setzt Schwerpunkt bei der Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls

„Wohnungseinbrüche hinterlassen nicht nur materielle Schäden. Die Beeinträchtigung des Sicherheitsgefühls in den eigenen vier Wänden wirke sich häufig weitaus schlimmer aus“, sagt Polizeipräsident Hans-Jürgen Memel. Deshalb hat die Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls im Rahmen der Prävention aber auch im Hinblick auf eine konsequente Strafverfolgung hohe Priorität im Schutzbereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West“, betont der Behördenleiter. „Wir werden an vielen Örtlichkeiten in unserem Zuständigkeitsbereich Informationsveranstaltungen für die Bürgerinnen und Bürger anbieten.“

 

27-10-2013 einruchschutz praevention polizei pressefoto2 new-facts-eu

Tag des Einbruchschutzes am 27.10.2013

„Eine Stunde mehr für mehr Sicherheit“ – unter diesem Motto steht der im Jahr 2012 ins Leben gerufene bundesweite Tag des Einbruchschutzes. Er findet jährlich am letzten Sonntag im Oktober statt – dem Tag, an dem die Uhren wieder auf die Winterzeit umgestellt werden. Die durch die Zeitumstellung gewonnene Stunde soll dazu genutzt werden, sich über Einbruchschutz zu informieren und darüber nachzudenken, die Sicherheitsempfehlungen der Polizei im Alltag umzusetzen. Rund um den diesjährigen Tag des Einbruchschutzes am 27. Oktober gibt es deutschlandweit zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen der Polizei, bei denen sich die Bürgerinnen und Bürger umfassend zum Thema informieren können.
So führen die Dienststellen des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West – auch unter Beteiligung junger Kolleginnen und Kollegen der Bereitschaftspolizei – bis zum Jahresende Präventionsveranstaltungen durch. An diesen Terminen ist unter anderem geplant, in Wohngebieten Flyer und Info-Material zu verteilen und aufklärende Gespräche zur Verbesserung des Einbruchschutzes zu führen. Häufig können mit einfachen mechanischen Mitteln und wenigen Verhaltensregeln Gelegenheitseinbrecher (Spontantäter sowie organisierte Gruppen) vom Einbruch abgehalten werden.

 

Einfache verhaltensorientierte Maßnahmen sind unter anderem:

  • Beim (auch nur kurzzeitigen) Verlassen des Hauses bzw. der Wohnung die Türe nicht nur zuziehen, sondern (2mal) versperren.
  • Ersatzschlüssel für den „Notfall“ nie im Freien verstecken, sondern bei Nachbarn deponieren.
  • Bei Verlust eines Schlüssels ist der Wechsel aller Schließzylinder, die sich mit dem in Verlust geratenen Schlüssel bedienen lassen, obligatorisch.
  • Bei Türen mit Glaseinsätzen niemals innen den Schlüssel stecken lassen.
  • Vor dem Öffnen der Haus- oder Wohnungstüre prüfen, wer vor der Türe steht. Hierzu technische Einrichtungen wie Videosprechstelle, Türspion, Vorlegebügel oder Fenster nutzen.
  • Beim (auch nur kurzeitigen) Verlassen des Hauses bzw. der Wohnung alle Fenster, Terrassen- und/oder Balkontüren schließen. Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster.
  • Lassen Sie Ihr Haus bewohnt aussehen. Deshalb sollten Rollläden nachts herunter gelassen werden und tagsüber geöffnet sein. Briefkästen von Nachbarn oder Verwandten leeren lassen.

 

Haupteinbruchszeiten

 

Von der Bevölkerung werden die Nachtstunden als Haupteinbruchszeit angenommen. Tatsächlich wird jedoch meist über die Mittagszeit und in den frühen Abendstunden (Stichwort: Dämmerung) eingebrochen. Diese Täterentscheidung lässt sich sehr gut nachvollziehen: Über die Mittagszeit ist ein Partner häufig an seinem Arbeitsplatz, der andere holt Kinder oder Enkel vom Kindergarten oder Schule ab. Beim Schwerpunkt in den frühen Abendstunden kommt dem Täter entgegen, dass bei Anwesenheit der Bewohner im Haus/ in der Wohnung das Licht eingeschaltet sein müsste. Ist dies bei offenen Rollläden nicht der Fall, wird ggf. durch Läuten überprüft, ob jemand zuhause ist. Ist zu vermuten, dass sich niemand im Haus oder in der Wohnung aufhält, trifft der Täter den Entschluss zum Einbruch.
In den letzten Jahren wurden die meisten Wohnungseinbruchdiebstähle in den Monaten November und Dezember verübt.
Jahresvergleich Wohnungseinbruchsdiebstähle im Bereich des PP Schwaben Süd/West

 

Jahr 2010: 249 Fälle (davon Tageswohnungseinbruch 06 – 21 Uhr: 87 Fälle)
Jahr 2011: 286 Fälle (davon Tageswohnungseinbruch: 83 Fälle)
Jahr 2012: 292 Fälle (davon Tageswohnungseinbruch: 117 Fälle)
Jahr 2013: bislang 216 (davon Tageswohnungseinbruch: 48 Fälle)

 

Die Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen für Einbruchschutz stehen für weitergehende Fragen und Anregungen gerne zur Verfügung

 

Neu-Ulm: Reuttier Straße 64
89231 Neu-Ulm
Tel. 0731/8013-289

Memmingen: Am Schanzmeister 2
87700 Memmingen
el. 08331/100-217

Kempten (Allgäu): Hirnbeinstraße 10
87435 Kempten/Allgäu
Tel. 0831/9909-1830

27-10-2013 einruchschutz praevention polizei pressefoto3 new-facts-eu