Ermittler aus Ulm und Neu-Ulm sehen über 100 Straftaten geklärt – Verdächtige in Untersuchungshaft

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Ulm/Neu-Ulm + 30.11.2012 + 12-2810

festnahme32Über 100 Straftaten mit einem Schaden von über 105.000 Euro hat die Ermittlungsgruppe „Scheibe“ der Ulmer Polizei in Kooperation mit der Neu-Ulmer Polizei aufgearbeitet. Nach umfangreichen Ermittlungen sehen die Ermittler unter anderem 42 Autoaufbrüche, 17 Ein-brüche, 19 Diebstähle und elf Fälle von Hehlerei geklärt.
Zivilfahndern des Polizeireviers Ulm-West fiel am Nachmittag des 20. Juli 2012 an einer Haltestelle in der Ulmer Weststadt ein 23-jähriger Ulmer auf, den die Polizei eine Woche zuvor in Neu-Ulm mit einem gestohlenen Elektrofahrrad ertappt hatte. Als sie den Polizeibekannten nun kontrollierten, fanden sie ein gestohlenes hochwertiges Mobiltelefon. Auf richterliche Anordnung durchsuchten sie noch am selben Tag die Wohnung des 23-Jährigen und stellten knapp 200 Gegenstände als mögliche Beweismittel sicher. Damit ließen sich bereits bei den ersten Nachforschungen weitere Diebstähle klären. Auch die 24-jährige Freundin des Beschuldigten überprüften die Beamten. An deren Arbeitsstelle stießen sie auf einen Tresor. Den Schlüssel dazu hatte die Polizei bei dem 23-Jährigen gefunden. Darin und im Besitz der 24-Jährigen aus Ulm fanden die Ermittler hochwertige Mobiltelefone und Laptops, die ebenfalls gestohlen waren.

Für die umfangreichen Ermittlungen richtete die Ulmer Polizei die Ermittlungsgruppe „Scheibe“ ein und kooperierte mit der Neu-Ulmer Polizei. Sie durchsuchte weitere Wohnungen, in denen sie Mobiltelefone, Laptops und Fahrräder sicherstellte. So ermittelten die Fahnder eine mutmaßliche Diebesbande, welcher der 23-jährige Mann und seine Freunde, zwei arbeitslose Brüder im Alter von 24 und 26 Jahren, angehören sollen. Gegen den 23-Jährigen und den 24-jährigen aus dem Landkreis Heidenheim erließ das Amtsgericht Ulm auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ulm Haft- befehle. Der 26- Jährige befindet sich auf der Flucht im Ausland.
Nach dem Stand der Ermittlungen verübten die drei Männer in wechselnder Besetzung zahlreiche Eigentumsdelikte. Auch die Serie an Fahrzeugaufbrüchen entlang der Donau kann diesen Personen zugeordnet werden. Gegen die 24- jährige Freundin ermittelt die Neu-Ulmer Polizei wegen gewerbsmäßiger Hehlerei, weil sie an ihrer Arbeitsstelle einen schwunghaften Handel mit Diebes- gut geführt haben soll. Die gestohlenen Waren dafür erhielt sie den polizeilichen Ermittlungen zufolge von der Diebesbande. Die junge Frau befindet sich ebenfalls in Untersuchungshaft.
Ein 25-jähriger Arbeitsloser aus Ulm, welcher im Zuge der Ermittlungen als mutmaßlicher Mittäter erkannt wurde, wird wegen mehrfachen besonders schweren Diebstahls angezeigt. Weitere elf Personen, vorwiegend aus Ulm aber auch aus Neu-Ulm, sehen Strafanzeigen für den Ankauf von gestohlener Ware oder dem Besitz von Drogen entgegen.
In der Wohnung des 23-Jährigen Mann fanden die Beamten bei der Durchsuchung am 20. Juli auch ein Mobiltelefon. Das habe er am Tag zuvor in einem Ulmer Büro gestohlen, wo ihn eine Mitarbeiterin ertappte. Weil er Gewalt eingesetzt habe, um das Telefon dennoch behalten zu können, wird ihm auch räuberischer Diebstahl vorgeworfen.
Einen flüchtigen 24-jährigen Ulmer, der in Zusammenhang mit den Ermittlungen per Haftbefehl gesucht wurde, nahm die Polizei am 25. September fest. Bei der Festnahme leistete er erheblichen Widerstand. Unterwegs war er an diesem Tag mit einem gestohlenen und hochwertigen Mountainbike. Eine Blutprobe ergab neben einem hohen Alkoholpegel, dass der Mann auch unter Drogeneinfluss stand. Umfangreiche Ermittlungen führten die Polizei zur Eigentümerin des Mountainbikes, die nun überglücklich ihr Fahrrad zurückbekam. Sie hatte den Diebstahl noch nicht bei der Polizei gemeldet.