Immestadt – Lawinenabgang am Mittag, ob Verschüttete unklar

-

Print Friendly, PDF & Email

Lkrs. Oberallgäu/Immenstadt | 22.12.2011 | 11-1679

Rettungshubschrauber-GebirgeDonnerstagmittag, 2.12.2011, um kurz vor 14.30 Uhr, kam es zum Abgang einer größeren Lawine im Bereich des „Mittag“ bei Immenstadt/Allgäu. Die Mitteilung erfolgte von einem Bergwachteinsatzleiter an die Integrierte Leitstelle Kempten (ILS Allgäu), welche wiederum die Einsatzzentrale des Polizeipräsidium Schwaben Süd/West informierte.
Aufgrund einer ersten Mitteilung über Schuhspuren im Bereich der abgegangenen Lawine konnte nicht ausgeschlossen werden, dass eine Person verschüttet worden sein könnte. Kräfte der Bergwacht Immenstadt, der Lawinensuchhundestaffel Allgäu, der Alpinen Einsatzgruppe der Polizei sowie weitere Einsatzkräfte wurden alarmiert.
Seit Mittwoch Morgen, 21.12.2011, war von der Lawinenwarnzentrale die Lawinengefahr Stufe 3 („erheblich“) ausgegeben worden. Zum Zeitpunkt des Lawinenabgangs herrschte Schneefall und Nebel vor.
Nach den Überflügen des Rettungshubschraubers „Christopher 17“ und des Polizeihubschraubers „Edelweiß 7“ sowie den Abklärungen mit den bereits im Suchgebiet eingetroffenen Kräften der Bergwacht stellte sich heraus, dass das abgegangene Schneebrett vermutlich doch größer als die zunächst angenommenen 20 x 80 Meter gewesen sein dürfte. Daraufhin wurden Kräfte der Bergwacht aus Kempten, Sonthofen und Oberstaufen nachalarmiert. Mit Einbruch der Dunkelheit musste der Rettungshubschrauber nach Kempten zurückverlegen. Der Polizeihubschrauber hat, nachdem er bis zuletzt weitere Kräfte der Bergwacht, der Alpinen Einsatzgruppe sowie Materialen (u.a. zur Ausleuchtung des Suchgebietes) in den Einsatzraum geflogen hat, seine Flüge vorerst eingestellt.

Die Lawine ist im Bereich der „Wanne“ auf ca. 1.300 Meter abgegangen. Nach wie vor ist unklar, ob durch das Schneebrett eine oder mehrere Personen verschüttet wurden. Im Bereich des Lawinenkegels wurden Einfahrspuren von Skiern festgestellt. Bislang liegen den hiesigen Polizeidienststellen keine Meldungen über vermisste oder abgängige Personen vor. Auch die von den Einsatzkräften mitgeführten Verschütteten-Suchgeräte haben bislang nicht angeschlagen. Die Suchmaßnahmen werden vorerst fortgesetzt.
Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West bittet aufgrund der anhaltenden Lawinengefahr und möglicher weiterer Abgänge in den nächsten Tagen:
Tourengeher, Skifahrer und Winterwanderer, die unmittelbar Zeuge von weiteren abgehenden Lawinen und Schneebrettern werden, werden gebeten, dies den Rettungs- und Einsatzleitstellen mitzuteilen. Von besonderem Interesse hierbei sind Beobachtungen dahingehend, ob Personen verschüttet worden sein könnten oder dies aus Sicht der Augenzeugen ausgeschlossen werden kann.