Oberstdorf – Vermisster Wanderer schwer verletzt aufgefunden

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 Lkrs. Oberallgäu/Oberstdorf | 28.09.2011 | 11-1074

bucher lotharDer seit Samstag, 24.09.2011, vermisste 55-jährige Wanderer wurde gestern Abend, 28.09.2011, um kurz vor 18 Uhr, von einem Angehörigen sowie einem Beamten der Alpinen Einsatzgruppe des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West lebend, wenngleich aber schwerverletzt, aufgefunden.
Der aus dem nördlichen Schwarzwald im Lkrs. Karlsruhe stammende Bergwanderer brach am vergangenen Freitagmorgen, 23.09.2011, zu einer Wanderung auf den Höfats auf. Eine Hirte der Gerstrubener Alpe hatte den 55-Jährigen zuletzt am Freitagvormittag gesehen, als dieser sich nach dem Weg durch die „Gufel“ auf die Höfats erkundigte.
Seither durchgeführte Suchmaßnahmen von Angehörigen der Bergwacht Oberstdorf und Beamten der Alpinen Einsatzgruppe der Polizei, bei denen auch Hubschrauber und Suchhunde zum Einsatz kamen, blieben bis zum gestrigen Abend ergebnislos.

Am Samstagmorgen, 24.09.2011, wurde der 55-Jährige von der Gastwirtin seiner Pension bei der Polizeiinspektion Oberstdorf als vermisst gemeldet, nachdem er am Abend zuvor nicht in die Unterkunft zurückkehrte. Daraufhin wurde begonnen, den Bereich rund um den Höfats großflächig abzusuchen. Hierbei kamen am Wochenende Kräfte der Bergwacht Oberstdorf sowie Beamte der Alpinen Einsatzgruppe des Polizeipräsidiums Kempten zum Einsatz. Die Suchmaßnahmen wurden durch Polizeihubschrauber aus der Luft unterstützt. Die Absuche und Überprüfungen, darunter auch mehrerer Gipfelbücher hinsichtlich möglicher hinterlassener Einträge sowie die Nachschau in einer Biwakschachtel, verliefen allesamt ergebnislos.

 

Die Beamten der sachbearbeitenden Polizeiinspektion Oberstdorf standen seither in regelmäßigem Kontakt mit der Familie des Vermissten. Dieser galt als sehr bergerfahren und überaus sportlich, er nahm in der Vergangenheit neben mehreren Marathonläufen auch bereits an einem Ultramarathon teil.
Am gestrigen Mittwochnachmittag traf der 29-jährige Sohn des Vermissten mit einem Bekannten bei der PI Oberstdorf ein. Der polizeiliche Sachbearbeiter, selbst langjähriges Mitglied der Alpinen Einsatzgruppe, fuhr beide Personen mit einem geländegängigen Fahrzeug gegen 17 Uhr in das Gelände, um ihnen einen Eindruck vom relevanten Gebiet zu vermitteln.
Bei der Anfahrt in Richtung Dietersbacher Alp konnte der Vermisste oberhalb des Fahrwegs in steilem Gelände liegend festgestellt werden. Alle drei Personen begaben sich unmittelbar darauf zu dem 55-jährigen, welcher schwerverletzt, jedoch bei Bewusstsein war. Bis zum Eintreffen des sofort verständigten Notarztes wurde Herr Bücher mit Wasser versorgt. Mit dem Rettungshubschrauber Christoph 17 wurde der Mann in ein Krankenhaus geflogen.
Das bewaldete und zum Teile steile Gelände, in dem der Mann gestern aufgefunden wurde, war seit der Vermisstenmeldung in die Suchmaßnahmen miteinbezogen worden.
Nach jetzigem Erkenntnisstand kann nicht ausgeschlossen werden, dass der 55-Jährige am Freitag, 23.09.2011, die Aufstiegsroute zur „Gufel“ nicht gefunden und abseits der gängigen Route, versuchte, einen Durchstieg zum Gipfel zu finden. Aufgrund seiner Verletzungen muss davon ausgegangen werden, dass der Vermisste mindestens einmal im Gelände abgestürzt ist.
Erster Polizeihauptkommissar Friedrich Hummel, Leiter der Polizeiinspektion Oberstdorf: „Es grenzt an ein kleines Wunder, was sich gestern Abend in den Allgäuer Alpen bei uns im Bereich des Höfats abgespielt hat: Es wurde intensiv gesucht – das Gebiet wurde an mehreren Tagen mit dem Hubschrauber abgeflogen, es waren Hundeführer, die Bergwacht  und Apinbeamte zu Fuß an der Suche beteiligt – und dann entdeckt der eigene Sohn den Vater, während er sich einen Gesamteindruck von dem Berg machen will“