Feuerwehren des Landkreises Neu-Ulm im Wandel

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Inspektionsbereiche der Feuerwehren im Landkreis Neu-Ulm wurden neu strukturiert und neue Führungskräfte vorgestellt

Die Notwendigkeit und Wichtigkeit der Feuerwehren ist zeitlos – auch im Landkreis Neu-Ulm. Geänderte Anforderungen an das Feuerwehrwesen und beispielsweise Fusionen von Wehren haben aber eine Neustrukturierung der Inspektionsbereiche der Kreisbrandinspektion im Landkreis erforderlich gemacht. Diese stellte jetzt Kreisbrandrat Dr. Bernhard Schmidt mit stellvertretendem Landrat Erich Winkler im Sitzungssaal des Landratsamts vor. „Die Feuerwehr hat sich gewandelt“, erläuterte Dr. Schmidt. „So gab es in den letzten Jahren neue Herausforderungen, auf die wir reagieren müssen.“ Dazu gehören z. B. der Klimawandel, der zunehmende Einsätze nach Starkregenereignissen und Stürmen notwendig macht, sowie eine höhere Komplexität der Einsätze.

Das Kreisgebiet ist in vier Bereiche eingeteilt: Nord, Mitte, Süd sowie das Gebiet Neu-Ulm, das die gesamte große Kreisstadt umfasst. Die Kommunen Bellenberg und Vöhringen, die vorher zum Bereich Nord gehörten, sind nun dem Bereich Mitte zugeteilt. Für Pfaffenhofen hingegen gab es einen Wechsel von der Mitte nach Nord.

„Mit der Neustrukturierung konnte eine gleichmäßige Verteilung der vorhandenen Feuerwehren auf alle Gebiete erzielt werden“, begründete Dr. Schmidt die Maßnahme. Zudem trägt sie der jeweiligen Ausstattung und Ausrüstung der Inspektionsbereiche Rechnung und will eine gleichmäßige Verteilung der Einsätze erreichen. Weitere Grundsätze sind, dass die Inspektionsbereiche Nord, Mitte und Süd je zwei Kreisbrandmeister haben – die Stadt Neu-Ulm verfügt über einen Stadtbrandmeister. Jeder Kreisbrandmeister hat eine Stützpunktfeuerwehr in seinem Zuständigkeitsbereich und eine Kommune beheimatet höchstens einen Kreisbrandmeister.

Um schlagkräftig, schnell und effizient zu sein, werden auch entsprechende engagierte Kräfte benötigt. Dies reicht vom „einfachen“ Feuerwehrmann bzw. Feuerwehrfrau bis zu den Führungspositionen. Hierbei gab es im Zuge der Umstrukturierung ebenfalls Neuigkeiten. So stellte Kreisbrandrat Dr. Schmidt die neuen Kreisbrandinspektoren, Kreisbrandmeister, Fachberaterinnen und Fachberater der Kreisbrandinspektion vor.

Neuer Kreisbrandinspektor für den Bereich Mitte ist Matthias Thuro, der auf Wilhelm Schneider nachfolgt, welcher die gesetzliche Altersgrenze erreicht hat.

Eine neue Stelle wurde mit der Position eines Fach-Kreisbrandinspektors geschaffen. Dabei wird sich Philipp Merkle künftig unter anderem, um die technische Koordination der Bereiche Ausbildung, EDV, Funk, UG-ÖEL (Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung), der Drohneneinsatzgruppe und der Kreiseinsatzzentrale (KEZ), kümmern. Zudem ist er bei der weiteren Einführung integraler Softwarelösungen sowie der Koordination von Projekten und Führungsaufgaben bei großen Schadenslagen mitverantwortlich.

Andreas Schweiggert wird als neuer Kreisbrandmeister für den Inspektionsbereich Nord tätig und damit für die Gemeinden Elchingen, Nersingen, Holzheim und die Werkfeuerwehr Bosch-Rexroth verantwortlich sein.

Mit Holger Walter erhält der Inspektionsbereich Mitte einen neuen Kreisbrandmeister, der für die Gemeinden Roggenburg, Bellenberg, die Stadt Vöhringen, und die Werkfeuerwehr Wieland verantwortlich sein wird.

Als neuer Fach-Kreisbrandmeister für Ausbildung gehören künftig die Weiterentwicklung der bestehenden Lehrgänge sowie Seminare und die Einführung neuer Lehrinhalte zu den Aufgaben von Andreas Frey. Aktuell bietet die Kreisbrandinspektion 22 unterschiedliche Lehrgänge an und bildet jährlich rund 1.400 Feuerwehrleute aus.

Ebenfalls die Stelle eines Fach-Kreisbrandmeisters übernimmt Stefan Heiß, neu. Zu seinen Aufgaben gehören künftig die Leitung der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleiter (UG ÖEL) und der Drohneneinsatzgruppe.

Zweiter stellvertretender Leiter der UG-ÖEL – neben Holger Walter – wird Steffen Hofmann.

Der bislang bestehende Bereich der Frauenbeauftragten wird ausgebaut und heißt künftig „Gleichstellung, Frauen und Diversität“. Diesen übernimmt Nadine Süßner. „Als moderne und zukunftsorientierte Einsatzorganisation im Bereich der Gefahrenabwehr mit rund 3.500 Einsatzkräften, davon etwa 500 Jugendlichen, repräsentieren wir den gesamten gesellschaftlichen Querschnitt und müssen daher auch auf alle Fragen und Anforderungen, die sich uns in diesem Zusammenhang stellen, Antworten und Lösungen parat haben“, erläuterte Dr. Schmidt.

Als neuer Feuerwehrarzt konnte Jürgen Herner gewonnen werden, dessen Aufgaben ebenso im Bereich der Ausbildung, wie in der Beratung der Feuerwehren liegen werden.

Weitere Änderungen gibt es im Bereich Seelsorge. So übernimmt Pfarrer Andreas Erstling das Amt des Fachberaters Seelsorge und Silvana Hiller wird als neue Fachberaterin für den Bereich PSNV-E (psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte) tätig.

Folgende Personen wurden verabschiedet:

  • Kreisbrandinspektor a. D. Wilhelm Schneider, der nicht nur Kreisbrandinspektor für den Bereich Mitte war, sondern seit 2011 auch ständiger Vertreter des Kreisbrandrats
  • Kreisbrandmeister a. D. Hubert Berger (Bereich Süd)
  • Fachberater Seelsorge Pater Ulrich Keller O. Praem.
  • Kreisbrandmeister a. D. Jochen Herrmann (Bereich Mitte)
  • Nils Brehm (stellvertretender Leiter a. D. der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleiter – UG-ÖEL)
  • Frauenbeauftragte Margit Goldmund

Stellvertretender Landrat Erich Winkler begrüßte die neuen Führungskräfte und überreichte allen ihre Ernennungsurkunde bevor er die ausscheidenden Kräfte verabschiedete: „Sie alle leisten Herausragendes und sind immer für uns – die Bürgerinnen und Bürger da -, wenn wir sie benötigen“, stellte er die Arbeit aller Anwesenden sowie der Feuerwehren heraus. „Dafür ein herzliches Danke!“