Sulzberg – Öschlesee | Zwei 80-Jährige retten mit Trettboot Flugzeuginsassen nach Notwasserung

-

Print Friendly, PDF & Email

Am späten Sonntagnachmittag, 09.05.2021, kam es am Öschlesee in der Gemeinde Sulzberg im Oberallgäu zu einer Notlandung einer Cessna 172, besetzt mit drei Männern und einer Frau. Die Maschine war nach ersten Informationen kurz zuvor am Sportflugplatz Durch gestartet. Der Pilot stellte Probleme fest und bereitete eine Notlandung vor. Der Öschlesee war sein Ziel. Zur gleichen Zeit waren Karla und Franz Speiser (80) mit dem Trettboot auf dem See unterwegs und genossen die Sonnenstrahlen. Hubert Speiser, der Sohn der beiden, saß auf der Terrasse und blickte über den See hinweg. Er ist auch Kreisbrandinspektor im Kreis Oberallgäu und betreibt mit seiner Ehefrau das Strandbad am Öschlesee.

Alle drei beobachteten wie die Cessna 172 immer mehr an Höhe verliert und vor ihren Augen in den See stürzt. Die Maschine liegt noch auf dem Wasser, mit dem Trettboot retten Karla und Franz Speiser zwei Insassen, die sich an der Tragfläche über Wasser hielten. Hubert Speiser rannte zum See hinunter und schnappte sich ebenfalls ein Trettboot und strampelte Richtung Absturzstelle. Im gelingt es die beiden anderen Insassen an Bord zu ziehen. Weitere Passanten hatten mittlerweile den Notruf 112 gewählt und die Rettungskette in Gang gesetzt.

Durch die Integrierte Leitstelle Allgäu wurden sofort nach Eingang des Notrufes Kräfte der Feuerwehr, der Wasserrettung, mehrere Notärzte und Rettungswagen zur Unglückstelle alarmiert. Diese trafen bereits wenige Minuten später ein. Insgesamt waren rund 120 ehrenamtliche Helfer vor Ort im Einsatz.

E Person schwerstverletzt, sie schwebt derzeit in Lebensgefahr. Er wurde mit einem Rettungshubschrauber aus Österreich in eine Klinik geflogen. Drei weitere Flugzeuginsassen wurden schwer und leicht verletzt. Sie wurden mit Rettungswagen in Klinken gebracht.

Das Flugzeug ist wenige Minuten nach dem Absturz im See versunken in einer Tiefe von 10 bis 15 Metern. Rettungstaucher der BRK Wasserwacht konnten das Wrack am Grund mit einem Sonar orten und die Fundstelle mit einem Schwimmkörper markieren.

Zur Bergung des versunkenen Flugzeugwracks war das Technisches Hilfswerk (THW) aus Kempten im Allgäu vor Ort. Jedoch wurde von polizeilicher Seite die Bergung des Unglücksfliegers abgebrochen. Man will am Montag eine technische Einheit der Polizei mit Tauchern und weiterem technischen Gerät anfordern und dann das gesunkene Flugzeug mit Ballons aus der Tiefe heben und dann möglichst ohne weitere Beschädigung an Land bringen. So soll verhindert werden, dass es zu Umweltschäden im Gewässer kommt und die Unfallursache durch die Ermittler geklärt werden kann. Den Plan das Wrack mit einem Hubschrauber der Bundespolizei zu heben hat man am Sonntagabend noch verworfen.

 

[URISP id=429875]