Dank eines ausgeklügelten Hygienekonzeptes durfte der Kreisfeuerwehrverband Unterallgäu letzte Woche in Mindelheim wieder mit der Ausbildung der Feuerwehrkameraden und -kameradinnen beginnen. Masken, Abstände und geöffnetes Fenster sowie die Reduzierung der Teilnehmerzahlen – mit diesen Maßnahmen war es den Ausbildern des Kreisfeuerwehrverbandes möglich, die dringend erforderliche Grundausbildung der Feuerwehren endlich wieder aufzunehmen.
Nach fast vier Monaten Ausbildungsstopp ging es mit dem Lehrgang „Truppführer“ am Montag im Mindelheimer Schulungszentrum der Feuerwehr wieder los. Kreisausbilder Giovanni Aichele betonte zum Auftakt des Lehrgangs die geltenden Infektionsschutzmaßnahmen: „Wir haben lange beraten und überlegt, wie wir die wichtigsten Lehrgänge wieder starten lassen können. Truppmann und Truppführer sind schließlich die Basislehrgänge, die jeder Feuerwehrler benötigt, um sein Ehrenamt auszuführen“, erklärt Aichele. Problematisch nämlich auch in der Folge: „Ohne diese Basisausbildung liegen auch die Spezialisierungen wie Sprechfunker und die dringend benötigten Atemschutzgeräteträgerlehrgänge auf Eis.“
Worum es im Lehrgang geht? Der Truppführer ist der zweite Teil der Grundausbildung für angehende Feuerwehrmänner und -frauen, sie baut auf dem Truppmann-Lehrgang auf und findet in der Regel ein Jahr nach diesem statt. Die Inhalte dabei sind das Taktikschema (Wie gehe ich mit Gefahren an der Einsatzstelle um?), Rechtskunde und die Löschgruppe im Brandeinsatz. Auch kleinere technische Hilfeleistungen wie die Benutzung von hydraulischen Rettungsgeräten sowie Leitern wird geübt und ausgebildet.
Neben Aichele unterstützten letzte Woche Kreisausbilder Rolf Simnacher, Kreisausbilder und 1. Kommandant der Feuerwehr Mindelheim Robert Draeger sowie weiteres Fach- und Führungspersonal. Nach einer theoretischen ersten Woche folgte am Samstag der praktische Teil. „Hier müssen die Feuerwehrmänner und -frauen ihr erlerntes Wissen direkt richtig einsetzen“, erklärt Aichele im Gespräch mit dem Wochen KURIER. Auch einer Prüfung mussten sich die Feuerwehrler stellen: Diese besteht aus einem theoretischen Teil mit Fragen zu Recht, Löschen, Brennen und der technischen Hilfeleistung sowie dem praktischen Teil, bei dem die Teilnehmer unter anderem eine Löschgruppe aufbauen (Verteiler, Wasserversorgung, Ausrollen und Vornehmen der ersten Rohre).
Alle haben bestanden
Sichtlich stolz war Aichele am Samstagnachmittag, als er allen Teilnehmern die Urkunden zum Bestehen der Grundausbildung überreichen dürfte. Doch nicht nur die gute Ausbildung hat sich ausgezahlt, auch das Hygienekonzept war erfolgreich und konnte sich in diesem ersten Lehrgang beweisen. In Kürze soll es – sofern es die Inzidenzzahlen zulassen – mit den Lehrgängen in Mindelheim und den anderen Ausbildungsstandorten des Kreisfeuerwehrverbandes weitergehen.
Foto: Santjohanser/Rizer