Bodensee-Airport Freidrichshafen | Reifen beim Start einer Dornier 328 beschädigt – Pilot meldet Luftnotlage – 280 Einsatzkräfte stehen für den Notfall bereit

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Zu einer Luftnotlage kam es am Mittwochabend, 11.12.2019, nach 20.00 Uhr, am Bodensee-Airport Friedrichshafen. Gegen 20.00 Uhr startete das Flugzeug vom Typ Dornier 328 der Sun Air von Friedrichshafen nach Hamburg. Besetzt war das Passagierflugzeug mit 19 Fluggästen und drei Besatzungsmitgliedern. Die Maschine war entsprechend für die Flugstrecke betankt. Laut der Registrierung des Flugzeuges in flightradar.com, ist die Dornier 328 19 Jahre alt.

Der Pilot nahm beim Start in Friedrichshafen „starke Erschütterungen am Fahrwerk wahr“, so eine Polizeisprecherin des Polizeipräsidiums Konstanz. Die Vibrationen sind offenbar auf einen Schaden am einem Reifen des Flugzeuges zurückzuführen, so die erste Lageeinschätzung. Der Pilot der Dornier nahm sofort Kontakt mit dem Tower des Bodensee-Airports auf und meldete das technische Problem. Er bat umgehend die Startbahn auf Fremdkörper zu überprüfen. Dies wurde vom Tower auch sofort erledigt und tatsächlich konnten Reifenteile auf der Start- und Landebahn aufgefunden werden.

Der Pilot meldete daraufhin eine Luftnotlage der Flugsicherung und entschied wieder zum Flughafen Friedrichshafen zurück zu kehren. Die Flugsicherung informierte umgehend die Integrierte Leitstelle Oberschwaben über die Luftnotlage, die entsprechend den Einsatzrichtlinien Feuerwehren und Rettungsdienst alarmierte. Das war gegen 20.40 Uhr. Insgesamt wurden rund 280 Kräfte zum Einsatz am Bodensee-Airport alarmiert.

Das große Aufgebot an Einsatzfahrzeugen und Blaulichtfahrten führte leider Gottes zu Falschmeldungen auf Facebook und den wildesten Spekulationen.

Foto: Pöppel/Symbolbild

Laut Flightradar drehte die Maschine auf Höhe Tauberbischhofsheim um und flog wieder zurück nach Friedrichshafen. Hier drehte sie dann einige Schleifen, wahrscheinlich auch um etwas Treibstoff für die Landung abzulassen, aber auch den Einsatzkräfte ausreichend Zeit für die Vorbereitungen am Boden zu geben. Um 21.25 Uhr konnte die Maschine dann gesichert am Bodensee-Airport landen, alle Einsatzkräfte waren zu diesem Zeitpunkt in Stellung und Bereitschaft wie es die Alarmunterlagen vorsehen. Durch die Zwillingsbereifung der Maschine gab es keinerlei Probleme bei der Landung. Alle Passagiere kamen mit dem Schrecken davon und blieben unverletzt.

Bei dieser Luftnotlage hatte sich wieder einmal gezeigt, wie routiniert die Beteiligten wie Tower, Flughafen-Feuerwehr, ILS, Polizei und Katastropehnschutzeinheiten mit einer solchen Lage umgehen. Hilfreich ist hier ein ständiges Üben von solchen Einsatzszenarien und das überprüfen aufgestellter Alarmpläne. Das hat sich auch in diesem Fall wieder einmal bewiesen. Die Beteiligten haben professionell die Lage geführt.

 

Hier das UPDATE des Polizeipräsidiums Konstanz und der Staatsanwaltschaft:

Sicherheitslandung einer Passagiermaschine

Am Flughafen Friedrichshafen hat es Mittwochabend gegen 21.30 Uhr eine Sicherheitslandung gegeben. Der Pilot eines 32-sitzigen Passagierflugzeuges auf dem Weg von Friedrichshafen nach Hamburg hatte beim Start eine Erschütterungen am Fahrwerk wahrgenommen und deshalb den Tower informiert. Nachdem das Bodenpersonal auf der Startbahn mehrere Reifenteile fand, entschied sich der Pilot aus Sicherheitsgründen zur Rückkehr an den Startflughafen Airport Bodensee. Gemäß des Sicherheitskonzepts wurde durch die Flughafenfeuerwehr Großalarm ausgelöst und alle umliegenden Feuerwehren sowie Rettungskräfte verständigt. Insgesamt waren rund 280 Rettungskräfte im Einsatz. Nach Erhalt der Landeerlaubnis brachte der Pilot die mit 19 Passagieren und drei Crewmitglieder besetzte Maschine sicher auf die Landebahn. Bei der Besichtigung des Luftfahrzeugs wurde festgestellt, dass sich am hinteren Fahrwerk die Lauffläche eines Reifens gelöst hatte. Diese Gummiteile verursachten am Rumpf kleinere Schäden. Da das Flugzeug bis zur weiteren Sichtung nicht mehr flugfähig ist, konnten die Passagiere an dem Abend keinen Flug nach Hamburg mehr antreten. Der Sachschaden am Flugzeug wird auf etwa 100.000 Euro geschätzt.