Memmingen | Brand in Diskothek – 11 Personen vermisst – Feuerwehren üben den Ernstfall

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Foto: Pöppel

Ein Übungsszenario, dass keiner von uns sich in der Realität wünscht. Brand in einer gut besuchten Diskothek in Memmingen – viele Gäste können sich nach draußen retten, doch elf Personen sind noch im brennenden Gebäude. Das war die Ausgangslage der Feuerwehrübung des Löschzug 5 der Freiwilligen Feuerwehr Memmingen, Memmingerberg und Benningen. Zur Sicherheit stand auch ein Rettungswagen des Bayerischen Roten Kreuzes vor Ort bereit.

Das Brandgebäude zieht sich über drei Stockwerke. Ein Saal, eine Diskothek, eine Gaststätte und Wohnungen – vor 20 Jahren waren hier nachts bis zu 500 Gäste im Gebäude. Das Gebäude wurde mit Nebelmaschinen komplett verraucht. Die Jugendfeuerwehr stellte sich als Verletztendarsteller zur Verfügung. Sie wurden im gesamten Gebäude verteilt.

Die Übung begann am Freitagabend, 27.09.2019, kurz nach 19.30 Uhr. Die Integrirete Leitstelle Donau-Iller alarmiert die Einsatzkräfte zu einem Brand in einer Gaststätte. Das erste Löschfahrzeug trifft nur wenige Minunten nach der Alarmierung ein. Der Gruppenführer übernimmt die erste Erkundung, die Polizei, die bereits vor Ort ist, übergibt erste Informationen. Die Alarmstufe wird erhöht und die Feuerwehren Memmingerberg und Benningen werden alarmiert. Die Drehleiter der Feuerwehr Memmingen rückt an. Jetzt gilt es für den Einsatzleiter vor Ort auf das Einsatzstellenmanagement zu achten. Wo stellt man das Leiterfahrzeug am besten auf, wie kann ich weitere Einsatzmittel sinnvoll positionieren. Nicht ganz einfach, wenn man die Gegebenheit kennt, parkende Auto, eine enge Bachgasse, Bäume etc. Mittlerweile sind auch die ersten Schaulustigen vor Ort und beobachten das Szenario.

Unter schweren Atemschutz dringen die Kräfte der Feuerwehren ins Gebäude vor. Sie haben eine Schlauchleitung mit Wasser dabei, weitere Leitungen werden gelegt. Über zehn Männer/Frauen sind nun unter Atemschutz in Gebäude löschen und suchen nach den vermissten Gästen. raum für Raum muss genauersten abgesucht werden. Im Gebäude ist es stockdunkel und der Rauch behindert die Sicht der Einsatzkräfte massiv. Sobald eine Person geortet wurde, musste sie nach draußen gebracht werden. Keine leichte Aufgaben für die Einsatzkräfte die Verletzten durch das enge Treppenhaus, mit ihren Pressluftflaschen auf dem Rücken und einem eingeengten Sichtfeld. Dazu noch das Gewicht der Darsteller. Für die Atemschutzgeräteträger eine extreme Belastung, die sie schon bei der Übung an ihre Grenzen bringt. Vor dem Gebäude ist die Atemschutzüberwachung, sie tragen die schwarz/weiss.karrierte Funktionsweste. Sie notieren, wenn ein Atemschutzgeräteträger ins Gebäude geht und mit welchen Flaschendruck. In regelmäßigen Zeitabständen wird der Druck beim Atemschutzgeräteträger per Funk abgefragt. Es soll verhindert werden, dass der Einsatzkraft die Luft ausgeht und er dann selbst zum Opfer werden könnte.

Bei einer solchen Übung kann man den Leistungsstand seiner Einsatzkräfte abfragen, man sieht wo nachgebessert werden sollte, aber auch wie weit die Kräfte in ihrer Ausbildung bereits sind. Das Üben ist eine wichtige Aufgabe im Feuerwehralltag. Damit dann im Ernstfall alles klappt.

 

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