Das Bayerische Staatsministerium des Innern, dür Bau und Verkehr, hat den Jahresbericht 2016 der Feuerwehren veröffentlicht. Enthalten sind hierin Einsätze der Feuerwehren Bayerns im abwehrenden Brandschutz, Rettungsdienst und in der Technischen Hilfeleistung sowie der allgeminen Hilfe und die Stärke und Ausstattung.
212.000-mal wurden Berufsfeuerwehren, Freiwillige Feuerwehren, Werksfeuerwehren und Betriebsfeuerwehren im Berichtsjahr 2016 alarmiert. Rein rechnerisch heißt das, dass alle zweieinhalb Minuten in Bayern eine Feuerwehr über Sirene, Meldeempfänger oder Wachalarm alarmiert wird. Alle zweieinhalb Minuten rücken die Helfer der Feuerwehren aus, um Menschen in Not zu helfen.
Die Einsatzbelastung ist statistisch gesehen zum Vorjahr etwas zurückgegangen. Die Feuerwehrfrauen und -männer wurden zu rund 17.000 Bränden, 111.00 Technischen Hilfeleistungen und 62.000 Rettungsdiesnteinsätzen gerufen.
Bei 212.000 Alarmierungen waren 23.000 Fehleinsätze zu verzeichnen. 23.000 Fehlalarme wirken sich vor allem bei der Belastung der Freiwilligen Feuerwehren aus, da sie entweder von ihrem Arbeitsplatz, aus ihrer Freizeit oder auch der Nachtruhe zum Einsatz gerufen werden. Dabei waren rund 800 Fälle, bei denen die Feuerwehr vorsätzlich böswillig falsch zur Hilfe gerufen wurde.
Der überwiegende Anteil der rund 17.000 Alarmierungen zu Brandeinsätzen betraf Kleinbrände. Die Anzahl der Mittel- und Großbrände ist 2016 zum Vorjahr konstant geblieben. Bei fast einem Viertel der Brandeinsätze war ein Eingreifen der Feuerwehren nicht mehr erforderlich bzw. es musste nur noch eine Nachschau durchgeführt werden. Die Feuerwehren konnten bei den Brandeinsätzen 1.124 Personen retten, wobei zusätzlich 1.197 Personen über Feuerwehrleitern gerettet werden konnten. In der Gesamtzahl konnten so durch die Helfer 2.321 Personen durch Einsatzkräfte der Feuerwehr gerettet werden. Für 58 Opfer kam leider jegliche Hilfe zu spät, sie konnten nur noch tot geborgen werden. Beide Zahlen zeigen, welche Bedeutung trotz allem die Menschenrettung noch immer bei Bränden einnimmt.
Der überwiegende Teil der Feuerwehreinsätze liegt im Bereich der Technischen Hilfeleistung – nämlich 111.000. Das Tätigkeitsfeld ist hier sehr vielfältig. Von der Rettung von Menschen und Tieren, der Beseitigung oder Bekämpfung von Gefahren für Mensch und Umwelt, bis hin zur Unterstützung anderer Fachdienst und BOS-Behörden. 20% der Einsätze im Bereich Technische Hilfeleistung finden im Straßenverkehr statt (Unfall mit Straßenfahrzeugen, Verkehrshindernis oder Ölspur/Öl auf der Fahrbahn). Die Anforderungen durch die Rettungsdienste (Tragehilfe, Drehleiter-Rettungskorb) oder durch die Polizei zur Türöffnung hat zugenommen und macht gut 10% der THL-Einsätze aus.
Die Einsatzzahlen der Technischen Hilfsleistung sind im berichtsjahr 2016 unter anderem geringer ausgefallen, da großflächige Schadenslagen auf Grund von Extremwetterlagen glücklicherweise nicht zu vermelden waren. Trotzdem sind 10% der THL-Einsätze in bayern auf das Wetter zurück zu führen (Sturm, Starkregen, Hagel, Unwetter, Schneefall, Tauwetter).
Bei der Technischen Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen konnten 10.413 verunfallte Personen gerettet werden. Bei 1.570 Personen war keine Hilfeleistung mehr möglich und diese konnten nur noch tot geborgen werden.
Im Rahmen der organisierten Ersten-Hilfe der Feuerwehren (der sogenannte First-Responder) wurden die Helferinnen und Helfer rund 20.000-mal alarmiert. Hierbei konnte 8.859 Patienten geholfen werden; für 439 Menschen kam auch leider diese schnelle Hilfe zu spät.
In Bayern gibt es sieben Berufsfeuerwehren (2.644 Einsatzkräfte), 7.611 Freiwillige Feuerwehren (311.867), 168 Werksfeuerwehren (6.352), 52 Betriebsfeuerwehren (1.099) und 5.462 Jugendfeuerwehren (48.485 Junghelfer), die ein wichtiger Bestandteil zur Sicherung des zukünftigen Ehrenamtes beitragen.
Insgesamt haben sich im Berichtsjahr 2016 insgesamt 1.985 Einsatzkräfte bei Einsatz- und Übungsdiensten verletzt. Glücklicherweise war kein tödlicher Unfall im Feuerwehrdienst zu verzeichnen. Nur ein sehr geringer Teil der Fälle waren Unfälle von bzw. zum Feuerwehrhaus bzw. Einsatzort.
Das Land Bayern hat 2016 insgesamt 33,4 Mio. Euro in die Förderungen der Feuerwehr investiert. Die kreisfreien Städte und Landkreise erhielten Zuschüsse für den Bau von Feuerwehrhäusern, für die Beschaffung von Feuerwehrfahrzeugen und -gerätschaften.