Die Feuerwehr löscht nicht nur mit Wasser, sondern auch mit Schaum. Schaum findet gerade bei größeren Bränden in nicht geringem Maße Verwendung: immer dann, wenn Wasser alleine nicht ausreicht oder das Feuer verschlimmern würde. Auch Pkw-Brände werden beispielsweise mit Schaum gelöscht. Schaum wird mithilfe eines Schaummittels und eines speziellen Löschrohres erzeugt. Allerdings sind die Übungsmöglichkeiten für Löschschaum begrenzt, da einerseits die Anwendung von Schaum ohne einen echten Brand die vollständigen Einsatzmöglichkeiten und -grundsätze nur begrenzt aufzeigt, anderseits aus Umweltschutzgründen kaum ein geeignetes Objekt bzw. Gelände gefunden werden kann. Obwohl moderne Schaummittel, analog zu Spülmittel zu Hause, sehr umweltverträglich und gut biologisch abbaubar sind, muss mit Vorsicht gearbeitet und geübt werden, denn anders als das Spülwasser zu Hause ist nicht immer gewährleistet, dass das Schaummittel der Feuerwehr ordnungsgemäß über Kanalisation und Kläranlage entsorgt wird. Daher hat die Versicherungskammer Bayern nun eine Möglichkeit geschaffen, vollkommen umweltgerecht und doch praxisorientiert zu üben. Jeder der 96 bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte wird von der Versicherungskammer eine Miniatur-Trainingsanlage erhalten, mit der unter realen Bedingungen und echtem Feuer – nur kleiner und mit entsprechenden Rückhaltesystemen – der richtige Umgang mit Löschschaum geübt werden kann. Eine dieser Anlagen im Wert von ca. 4000 Euro wurde vergangenen Dienstag der Feuerwehr Kempten im Rahmen einer Verwaltungsratssitzung von Florian Ramsl (Referent für Brandschutz bei der Versicherungskammer Bayern) übergeben. Somit gehört die Feuerwehr Kempten zu den ersten Wehren im Regierungsbezirk Schwaben, die über so eine Anlage verfügt. Zwei Kameraden besuchten bereits einen entsprechenden Ausbilderlehrgang an der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried und zeigten sich von der Anlage begeistert. In den nächsten Wochen werden sie mit der Ausbildung der Führungsdienstgrade und anschließend der Mannschaften der Kemptener Feuerwehr beginnen. Die Versicherungskammer Bayern ist seit Jahren im Brandschutz und als Partner der Feuerwehren engagiert: so erhielten die Bayerischen Feuerwehren in den letzten Jahren z.B. Wärmebildkameras und Rauchvorhänge, die verhindern, dass Brandrauch aus einer Wohnung ins Treppenhaus gelangt.
Am Donnerstag, 12.11.2015, durften sieben Kameraden der Flughelfergruppe im Zentrum für Sicherheit und Ausbildung der Bergwacht Bayern in Bad Tölz an einem
besonderen Training teilnehmen. Das Auf- und Abseilen aus einem Hubschrauber, wie es bei Waldbränden im Gebirge oft nötig ist, stand auf dem Programm. Im Zentrum der Bergwacht steht in einer Halle ein reales Model eines Hubschraubers samt Winde zur Verfügung. An verschiedenen Stationen wurden dort unter Anleitung von Ausbildern der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg und der Bergwacht realitätsnah neben diversen Standartsituationen auch das Retten von Personen und Notfallprozeduren geübt. Diese Ausbildung, die für Außenstehende möglicherweise harmlos aussieht, ist durchaus notwendig, da gerade im Gebirge die Zusammenarbeit mit Hubschraubern ohne entsprechende Ausbildung und Sorgfalt enorme Gefahren mit sich bringt. Erst im Juni diesen Jahres kam es zu einem Einsatz in den Bergen bei Bad Hindelang, an dem auch die Gruppe der Feuerwehr Kempten teilnahm und dort mit Hubschraubern zu der sonst nicht zugänglichen Einsatzstelle geflogen werden musste.
