Fachtagung Brandschutz in München – Ausbildung der Feuerwehren in Bayern

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Kreisbrandmeister Giovanni Aichele
Kreisbrandmeister Giovanni Aichele

Kreisbrandmeister Giovanni Aichele von der Kreisbrandinspektion des Landkreises Unterallgäu hielt am Mittwoch, 02.07.2014, auf der Fachtagung Brandschutz in München eine Vortrag zum Thema „Ausbildung der Feuerwehren in Bayern – Beispiel der Landkreis Unterallgäu“.

Die Anforderungen an die Feuerwehren haben sich in den vergangenen Jahren verändert. Damit war es auch notwendig die anspruchsvolle Ausbildung der Einsatzkräfte an die neuen Herausforderungen anzupassen. Hierbei darf man nicht vergessen, dass gerade in den Freiwilligen Feuerwehren die Ausbildung nahezu nur während der Freizeit der ehrenamtlichen Helfer stattfindet.


 

Hier eine Zusammenfassung des Vortrages von Kreisbrandmeister Giovanni Aichele

 

Ausbildung der Feuerwehren in Bayern – Beispiel Landkreis Unterallgäu

Nach dem Bayerischen Feuerwehrgesetz (BayFwG) sind der Brandschutz sowie die Technische Hilfeleistung grundsätzlich durch die Gemeinden in eigener Verantwortung sicherzustellen. Im Rahmen ihrer Leistungsfähigkeit haben sie also dafür zu sorgen, dass sowohl Ausrüstung wie auch Ausbildung ausreichend vorhanden sind.

In Ergänzung zu den Standortausbildungen, die auf örtlicher Ebene stattfinden, haben die Landesfeuerwehrschulen nach § 18 Absatz 2 der Verordnung zur Ausführung des Bayerischen Feuerwehrgesetzes (AVBayFwG) insbesondere die Aufgabe, Feuerwehrdienst-leistende der Freiwilligen Feuerwehren, der Pflicht-und Werkfeuerwehren sowie die „Besonderen Führungsdienstgrade“ im Brandschutz und im technischen Hilfsdienst auszubilden, soweit eine Ausbildung am Standort nicht möglich ist oder nicht ausreicht.

Stetig steigende Anforderungen – sowohl im Brandschutz wie auch sonstiger Hilfeleistungen – forderten eine größere Anzahl gut ausgebildeter und ausgerüsteter Feuerwehren. In den 1980er Jahren war es insbesondere der Bereich Atemschutz. So zeigte die Entwicklung, dass vor allem auch bei vielen (kleineren) Ortsfeuerwehren Atemschutzgeräte erforderlich wurden. Die Folge: es kam es im Bereich „Atemschutzausbildung“ in den beiden Staatlichen Feuerwehrschulen Würzburg und Regensburg zu Engpässen. Aber auch der anrollenden Kostenlawine auf die Kommunen, ausgelöst durch Erstattung des Verdienstausfalls für eine Woche Lehrgang, wollte man entgegen wirken.

Um hier Abhilfe zu schaffen wurde die Atemschutzausbildung 1985 auf die Landkreise und Städte verlagert. Im Laufe der Jahre folgten weitere Ausbildungsbereiche.

Damit eine gleichlaufende Feuerwehr-Grundausbildung – als Voraussetzung zur Zulassung an Lehrgängen an den Staatlichen Feuerwehrschulen – erfolgt, wurden in den Landkreisen einheitliche Ausbildungsrichtlinien erstellt. Diese Ausbildung wird durch ehrenamtliche Ausbilder unter Federführung des Kreisbrandrates erbracht. Er setzte dafür geeignete Fach-Kreisbrandmeister ein, unter deren Leitung die Ausbildung auf Landkreisebene erfolgt.

Sie zeichnen verantwortlich für Lehrinhalte, Logistik, Koordination – also den gesamten Ablauf von Ausbildungslehrgängen bis hier zur Prüfung und Zeugniserstellung. Die Orte der Ausbildung wechseln; somit kommt man den Teilnehmern aus unterschiedlichen Regionen entgegen.

Leider kann – seit mehreren Jahren – eine Vielzahl von notwendigen Fachlehrgängen aus Kapazitätsgründen durch die Staatl. Feuerwehrschulen nicht abdeckt werden. So wurden die Landkreise praktisch gezwungen, die Ausbildungsbereiche zu erweitern und entsprechend notwendige Lehrgänge in Eigeninitiative ins Leben zu rufen.

Grundausbildung (Truppmann-/Truppführer), Maschinisten-Lehrgang, Feuerwehrführer-schein, Atemschutz – Aus- und Fortbildung; Sprechfunker Aus- und Fortbildung, Einsatz-organisation…- um nur die Wichtigsten zu nennen – werden auf Landkreisebene ausgebildet. Nachfolgende Zahlen aus dem Jahr 2013 sollen zur Verdeutlichung dieser ( rein ehrenamtlich ) geleisteten Arbeit der überörtlichen Ausbildung verdeutlichen:

1.243 Feuerwehrdienstleistende in 53 Ausbildungsveranstaltungen!

gez. Giovanni Aichele, Fach-Kreisbrandmeister