Die Bürger von Bad Grönenbach sind begeistert von ihrem First-Responder – Gemscheinschaftsprojekt von Feuerwehr und BRK

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Foto: Pöppel

Eine tolle Sache ist das Gemeinschaftsprojekt der Freiwilligen Feuerwehr Bad Grönenbach und dem Bayerischen Roten Kreuz in Memmingen – sie betreiben in Kooperation den „First-Responder“, den „Helfer vor Ort“.

Hierbei werden die ausgebildeten Einsatzkräfte von der Integrierten Leitstelle Donau-Iller zu medizinischen Notfällen alarmiert und überbrücken so wertvolle Minuten bis der Rettungsdienst am Einsatzort eintrifft, dies kann bis zu 12 Minuten in Anspruch nehmen.

In den zurückliegenden Monaten seit Inbetriebnahme im April 2013 wurde der First-Responder zu über 170 Notfalleinsätzen alarmiert, den medizinisch ausgebildeten Ersthelfern bot sich dabei ein breites Einsatzspektrum – von Schnittverletzungen bis hin zu erfolgreichen Reanimationen!

 

Hier ein aktueller Fall aus dem Einsatzgeschehen des First-Responder:

An einem sonnigen Nachmittag im Juni 2014 – gegen 15 Uhr kam ein rüstiger, 70-jähriger Rentner mit Freunden von einer Motorradtour nach Hause und brach im Wohnzimmer leblos zusammen. Die Freunde begannen unverzüglich mit der Herzdruckmassage und wählten den Notruf 112.

Plakat-FR-Groenenbach.cdrDie Besatzung des First Responder Bad Grönenbach wurde parallel zu Notarzt und Rettungswagen (Standort Memmingen) alarmiert, zwei Minuten nach Alarmierung traf das First-Responder-Team an der Einsatzstelle ein und intensivierte die Wiederbelebungsmaßnahmen. Nach drei Defibrillationen und ca. fünf Minuten Herzdruckmassage mit Beatmung, setzte bei dem Mann wieder ein Herzschlag ein und er begann selbständig zu atmen. Im kritischen Zustand wurde der Patient durch den ca. zehn Minuten später eintreffenden Notarzt intubiert und mit dem Rettungswagen ins Klinikum verbracht. Nach 48-Stunden in der Klinik reagiert er bereits wieder auf seine Frau und kann sich bemerkbar machen.

 

Bis vor einigen Tagen wurde der First-Responder noch zu jeden Notfalleinsatz alarmiert. Da die Gesetzeslage aber derzeit die Parallelalarmierung nur bei Notarzteinsätzen und bestimmten Indikationen vorsieht, kommt es derzeit vor, dass der First-Responder in der Garage bleiben muss, weil er nicht alarmiert wurde. Hier sind aber derzeit die Verantwortlichen bemüht in zahlreichen Gesprächen eine Änderung herbeizuführen.

 

Die Redaktion hatte Gelegenheit mit Herrn Bürgermeister Bernhard Kerler über das Projekt First-Responder zu sprechen. Der Grundtenor ist ganz klar, das Gemeinschaftsprojekt „First-Responder“ wird von den Bürgern und der Marktgemeinde Bad Grönenbach als Gewinn für den Ort angesehen. Sicherlich ist der Betrieb eines First-Responders nicht die Hauptaufgabe der örtlichen Feuerwehr und keine Pflichtaufgabe der Gemeinde. Kerler unterstützt das Projekt und setzt sich intensiv damit auseinander und sieht auch die Erfolge, die durch die Arbeit der ehrenamtlichen Retter erbracht werden. Derzeit werden die Kosten für den Betrieb des First-Responders durch den Feuerwehrverein und dem Bayerischen Roten Kreuz getragen. An die Gemeinde wurden bisher noch keine Anträge bezüglich finanzieller Unterstützung gestellt, so der Bürgermeister. Sollten hier entsprechende Anfragen kommen, so werden diese entsprechend den gemeindlichen und rechtlichen Möglichkeiten objektiv geprüft. Kerler sieht die Begeisterung der Bevölkerung über die Arbeit des First-Responders und lobt das ehrenamtliche Arrangement der Freiwilligen von Feuerwehr und des Roten Kreuzes.

 

Die Freiwillige Feuerwehr Bad Grönenbach und das Bayerische Rote Kreuz laden Sie am Samstag, 07. Juni 2014, von 13.30 Uhr bis 18.00 Uhr, im Feuerwehrhaus Bad Grönenbach, zu einer Informationsveranstaltung ein.

Neben einer kleinen Ausstellung der Freiwilligen Feuerwehr Bad Grönenbach und des Bayerischen Roten Kreuzes steht Ihnen das  First-Responder-Team zur Verfügung um Ihnen z. B. Grundlagen der Ersten-Hilfe zu erläutern.