Dietenheim – Das Ehrenamt Feuerwehr – 1.593 Einsätze im Alb-Donau-Kreis

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Lkrs. Alb-Donau-Kreis/Dietenheim + 23.03.2014 + 14-0425

14-03-2014 alb-donau-kreis feuerwehr-generalversammlung dietenheim wis new-facts-eu

Mehr Einsätze als bisher und weniger Aktive aufgrund des demographischen Wandels machten den Feuerwehren im vergangenen Jahr auch im Alb-Donau-Kreis schwer zu schaffen. Das ging aus dem Jahresbericht von Kreisbrandmeister Harald Bloching hervor, den der oberste Feuerwehrmann bei der Dienstversammlung aller Feuerwehrkommandanten in der Dietenheimer Stadthalle erstattete. Die Stadtkapelle hatte die Versammlung mit der Uraufführung des „Dietenheimer Feuerwehrmarsches“ – einem Gastgeschenk aus der Partnergemeinde Dietenheim in Südtirol –  klangvoll eröffnet, und bei der anschließenden Totenehrung hatte Stadtpfarrer und Notallseelsorger Gerhard Bundschuh der verstorbenen Unfallopfer und Feuerwehrkameraden gedacht.

Hier sowie im Grußwort von Bürgermeister Christopher Eh wurde die Erinnerung an den schrecklichen Unfall mit vier Toten wieder wach, der die Stadt im November 2013 in Schock und Trauer gestürzt hatte. Neben diesem Ereignis spielten die extremen Wetterereignisse des abgelaufenen Jahres eine wichtige Rolle im Jahresbericht des Kreisbrandmeisters. Weit über den Alb-Donau-Kreis hinaus waren dessen Feuerwehren unter anderem auch nach einem verheerenden Hagelsturm im Juli im Raum Reutlingen eingesetzt gewesen. Harald Bloching wies darauf hin, dass solche Ereignisse aufgrund des Klimawandels in Zukunft wohl öfter bewältigt werden müssten. Dabei verzeichneten die Feuerwehren sowohl bei Aktiven als auch Jugendlichen einen leichten Mitgliederrückgang, über den man sich rechtzeitig Gedanken machen müsse. „Geräte und Gebäude kann man kaufen“ betonte der Kreisbrandmeister, es gelte aber, in gut ausgebildetes Personal zu investieren, das auch tagsüber verfügbar sei und die Pflichtaufgabe der Kommunen erfüllen könne. Die Personalprobleme, so Bloching, würden sicherlich in den kommenden Jahren noch stärker spürbar werden. Einsätze und die dazu gehörige Ausbildung werden aber immer anspruchsvoller:

Die 3.766 aktiven Feuerwehrleute des Alb-Donau-Kreises hatten im vergangenen Jahr 1.593 Einsätze zu bewältigen, wobei darunter eine Reihe von sehr schweren Schadensereignissen zu verzeichnen war. 31 Tote waren zu bergen und mit 370 Menschen mussten so viel wie noch nie aus lebensbedrohlichen Notlagen gerettet werden. Darunter waren zwar 150 Jugendliche bei Gewitter in einem Zeltlager, aber auch bei Bränden wurden 32 Personen aus Lebensgefahr gerettet, und deshalb, so der Feuerwehrchef, müsse alles getan werden, um die Hilfsfrist von zehn Minuten zwischen Alarmierung und Eintreffen an der Einsatzstelle zu halten. Erfreulich sei hier, dass dies immer mehr in interkommunaler Zusammenarbeit erreicht werden könne. Nach einem detaillierten Einsatzrückblick und der Förderstatistik mahnte Kreisbrandmeister Bloching, dass die gemeindlichen Strukturen den wachsenden Anforderungen angepasst werden müssten. Ein erster Schritt dazu sei die Reaktivierung der Feuerwehrsirenen für Warnsignale an die Bevölkerung, was ab April wieder jeden ersten Samstag im Monat um 12 Uhr geprobt werde. Hier wird nach dem üblichen Feuerwehr-Warnton zweimal jährlich auch der auf- und abschwellende Heulton ausprobiert, der im Ernstfall bedeutet, dass bei einer Gefahrenlage die Rundfunkgeräte einzuschalten sind, wo dann Warnhinweise gehört werden können. Mit einem Bericht über umfassende Ausbildungen sowie einer Reihe von Ehrungen für verdiente Ausbilder und Schiedsrichter schloss die Dienstversammlung.

Foto: wis

Erläuterung

In Baden-Württemberg führt der oberste Feuerwehrmann im Landkreis den Dienstgrad „Kreisbrandmeister“. Das entspricht in Bayern dem „Kreisbrandrat“. Im Alb-Donau-Kreis war Harald Bloching seit 2006 ehrenamtlich in dieser Funktion; im Jahre 2011 wurde er hauptamtlich eingesetzt. Einer seiner drei Stellvertreter ist der Dietenheimer Kommandant und Stadtbrandmeister Stefan Pistel. In den 55 Gemeinden des Alb-Donau-Kreises sind 55 Feuerwehren mit 129 Abteilungen (Ortsteilwehren) und 3766 ehrenamtlichen Aktiven tätig.