Ulm – Katastrophenschutzübung im Donautal – 80 Verletzte

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Ulm-Donautal + 19.10.2013 + 13-1843

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In regelmäßigen Intervallen müssen die Einsatzkräfte der Katastrophenschutzeinheiten wie Feuerwehr, THW, DRK, ASB u.a. große Gemeinschaftsübungen abhalten.

Am Samstag, 19.10.2013, war es in Ulm/Donau so wieder soweit. Im Industriegebiet Donautal durften die Einsatzkräfte auf dem Gelände der Ratiopharm üben.

Es wurde angenommen, dass es in einem Gebäudebereich zu einer Explosion gekommen ist und dabei zahlreiche Menschen verletzt worden sind. Man hat hier besonderen Wert darauf gelegt, die Kräfte der Berufsfeuerwehr Ulm und des Regelrettungsdienstes nicht einzusetzen, sondern die Abwicklung des Einsatzes in die Hände der Freiwilligen Feuerwehren und der Schnelleinsatzgruppen zu legen.

Kurz nach der Alarmierung der Kräfte traf der erste Löschzug vor Ort ein. Dem Erkundungstrupp, eine Feuerwehrfrau und ein -mann unter schwerem Atemschutz, bot sich ein Bild der Verwüstung in der Fabrikationshalle. Schreinende Verletztendarsteller, eine ohrenbedeubende, schrillenende, Alarmsirene. Sie mussten zuerst einmal durch die Halle gehen, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Sie mussten die schreienden Verletzten liegen lassen, was dem Einsatzkräften in der Regel widerstrebt.

Weitere Einsatzkräfte legten schweren Atemschutz an und und begannen die Verletzten aus dem Gebäude zu bergen. Sie wurden außerhalb der Schadenstelle von Kräften des Rettungsdienstes und der Notärzte übernommen. Nach kurzer Sichtung und Notversorgung wurden sie weiter zum Behandlungsplatz verbracht.

In einem anderen Bereich der Anlage wurden Arbeiter mit Chemikalien kontaminiert. Sie mussten von Einsatzkräften unter leichten Schutzanzügen geborgen werden und im Rahmen der Personendekontamination entkleidet und gereinigt werden. Erst dann konnten sie gefahrlos an den Rettungsdienst übergeben werden.

Für den Einsatzleiter und die eingeteilten Abschnittsleiter der Feuerwehren sowie für den ORGL und leitenden Notarzt war eine so hohe Anzahl von Verletzten, mit der Erschwerung der Kontamination, doch eine Herausforderung, die vom normalen Feuerwehr- und Rettungsdiensteinsatz abweicht.

Die Übung hat gezeigt, dass die Einheiten problemlos Zusammenarbeiten und in der Lage sind, solche erprobten Schadenszenarien in entsprechend kurzer Zeit in der Griff bekommen.

Der Sinn und Zweck einer Übung ist nicht, zu zeigen, dass alles funktioniert, sondern vielmehr sollen gerade hier Schwachstellen aufgedeckt und aufgearbeitet werden.

 

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Foto: Pöppel/Groll