Ravensburg – Unwetterlage – hohes Leistungsvermögen der Einsatzkräfte

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Lkrs. Ravensburg + 01./02.06.2013 + 13-0990           

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(go) Die Einsatzkräfte der Abteilungen Stadt, Eschach, Schmalegg und Taldorf der Feuerwehr Ravensburg sind seit vergangenem Freitag im Dauereinsatz. Ca. 100 Einsätze mussten bewältigt werden. Eine Folge der tagelangen massiven Niederschläge.

„Auftakt“ war am Freitag, 31.05.2013, gegen 21.00 Uhr. Von den Einsatzkräften wurden die Rechen an den einzelnen Zuläufen kontrolliert und im Bedarfsfall gereinigt. Dann ging es Schlag auf Schlag. Bei der Leitstelle Oberschwaben liefen innerhalb kurzer Zeit mehr als 100 Anrufe auf. Gemeldet wurden vollgelaufene Keller in Wohn- und Geschäftshäusern. Im Ortsteil Obersulgen drohten Teile eines Hangs an einer Durchgangsstraße – bedingt durch die hohen Niederschläge – auf die Fahrbahn zu rutschen. In Untereschach war ein Bach über die Ufer getreten und hatte das Betriebsgelände eines angrenzenden Sägewerks überflutet. Erste Maßnahme war das Auslegen von Sandsäcken. Bis 1.00 Uhr wurden durch die Feuerwehr Ravensburg ca. 30 Schadensereignisse abgearbeitet.

Am Samstagmorgen, 01.06.2013, war keine Beruhigung eingetreten. Hatte auch niemand nach den Vorhersagen erwartet. In Oberzell waren in fünf mehrstöckige Wohnhäuser in den Untergeschossen Wassermassen – vermutlich durch den ständig steigenden Grundwasserspiegel – eingedrungen. Die angeforderten Einsatzkräfte sorgten durch Verwendung von Tauchpumpen und Wassersaugern für Schadensminderung. Gleiches geschah im Landjugendheim Taldorf. Für die Angehörigen aller Abteilungen hieß es immer wieder „Ausrücken zum Hochwassereinsatz“. Hilfsmaßnahmen wurden eingeleitet bei überfluteten Straßen, übergelaufenen Bächen und Weihern durch Auslegen von Sandsäcken. Und natürlich mussten weiterhin Keller ausgepumpt werden.

Die Maßnahmen der örtlichen Einsatzkräfte beschränkten sich nur auf die Stadt Ravensburg und ihre Ortschaften. Der Wechsellader Abrollbehälter (AB)-Saug der Abteilung Stadt wurde nach Kressbronn (Bodenseekreis) sowie in die Stadt Isny beordert, um jeweils mehrere tausend Liter Öl-Wassergemisch aufzunehmen und sachgerecht zu entsorgen. Für die Abteilung Stadt gab es in den Nachmittagsstunden eine Abwechslung: Die Brandmeldeanlage des Krankenhauses St. Elisabeth hatte auf der Leitstelle Oberschwaben ausgelöst. Ursache: „Einschlagen eines Druckknopfmelders durch einen dementen Patienten“. Die Anlage wurde zurückgesetzt.

In den Abendstunden wurden die Führungsgruppe und der Rüstzug Schussental nach Veringenstadt (Lkrs. Sigmaringen) entsandt, um die dort eingesetzten Kräfte bei der dramatischen Hochwasserlage zu unterstützen. Zeitgleich wurden mehrere Hängerzüge – zur Verfügung gestellt von der Ravensburger Firma Bausch – mit mehr als 2.100 gefüllten Sandsäcken in Bewegung gesetzt. Bewährt hat sich bei der Befüllung die von der Stadt Ravensburg beschaffte mobile Hochleistungs-Sandsackabfüll-Anlage „Power-Sandking“.

Die überörtliche Unterstützung sowie zahlreiche Einsätze auf lokaler Ebene dauern gegenwärtig noch an. Die Führungsgruppe der Feuerwehr Ravensburg zeichnete verantwortlich für die Koordination, Kommunikation und Dokumentation der Einsatzlagen Die Leitstelle Oberschwaben hat seit Freitagnachmittag ihr Personalkontingent erhöht, um eingehende Hilfeersuchen zeitnah abzuarbeiten. Fachliche und materielle Unterstützung erfolgte in den vergangenen Tagen durch Mitarbeiter  des Betriebshofs der Stadt Ravensburg und der Bauhöfe der Ortschaften.

Feuerwehrkommandant Claus Erb: „Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte haben hohes Engagement gezeigt. Bei den zeitraubenden Einsätzen sowie den herrschenden Witterungsverhältnissen wurde bis an die körperliche Belastbarkeitsgrenze gegangen, um für den Schutz der Allgemeinheit einzutreten“.

 

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Foto: Gold