Altshausen – Frontalzusammenstoss, Pkw stürzt ab

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Lkrs. Ravensburg/Altshausen + 20.10.2012 + 12-2484

Hauptübung Althausen 2012 new-facts-eu

Ein außergewöhnliches Szenario hatte sich die Freiwillige Feuerwehr Altshausen, Lkrs. Ravensburg, für ihre Jahreshauptübung 2012 ausgedacht. Schon allein die Beschreibung der angenommenen Lage klang spektakulär und die mehreren Hundert Interessierten Zuschauer, die zur Übung in die Hauptstraße in Altshausen gekommen waren, bekamen eine Demonstration der Leistungsfähigkeit ihrer Feuerwehr geboten.

Auf der Brücke der B32 im Bereich der Hauptstraße waren zwei Pkw Frontal zusammengestoßen. Infolge des Unfalls wurden beide Fahrzeuge über die Begrenzungsmauer der Brücke katapultiert und stürzten in die Tiefe. Während das eine Auto mit der Beifahrerseite voraus auf dem Boden neben einem Gebäude zum Liegen kam, durchschlug der andere PKW das Dach des Gebäudes und blieb im Dachstuhl stecken. In beiden Fahrzeugen waren verletzte Personen eingeklemmt.

Die ersten Kräfte der Feuerwehr Altshausen, welche am Unglücksort eintrafen, unter ihnen auch der Einsatzleiter Hermann Fink, erkannten sofort, dass es sich hier um ein größeres Schadensereignis handelte. Daraufhin wurde sofort der gesamte Löschzug der Feuerwehr Altshausen, sowie eine weitere Drehleiter der Feuerwehr Aulendorf nachalarmiert.

Ein Entstehungsbrand, in dem am Boden liegenden Fahrzeug, konnte von einem Trupp unter Atemschutz binnen kürzester Zeit gelöscht werden. Des Weiteren wurde dieses Fahrzeug mit einem speziellen Abstützsystem (Stabfast) gegen Umstürzen gesichert. So konnte eine personengerechte Rettung mit hydraulischem Rettungsgerät durchgeführt werden. Die bereitstehenden Kräfte der DRK Schnelleinsatzgruppe Altshausen übernahmen die verletzten Personen zur weiteren Versorgung.

Deutlich schwieriger gestaltete sich die Rettung der insgesamt drei verletzten Insassen des im Dach steckenden Pkw. Mithilfe der beiden Drehleitern aus Altshausen und Aulendorf wurde das Auto zunächst gegen einen weiteren Absturz gesichert. Danach wurde ein Zugang zum Fahrzeug geschaffen, damit die Personen noch im Auto medizinisch versorgt werden konnten. Parallel dazu verschafften sich weitere Einsatzkräfte der Feuerwehr einen Zugang zu dem verschlossenen Gebäude, und drangen durch das Dachgeschoss bis zum verunfallten Fahrzeug vor. Um das Auto herum wurden Teile des Dachstuhles entfernt, um eine Rettung der Personen zu ermöglichen. Mit hydraulischem Rettungsgerät wurden anschließend die beiden Türen des Fahrzeuges abgetrennt und die Verletzten aus dem PKW gerettet. Aufgrund der Enge des Treppenhauses entschloss man sich, die Patienten liegend mit der Drehleiter nach unten zu bringen, wo sie ebenfalls von Kräften der DRK Bereitschaft Altshausen übernommen und versorgt wurden.

Während der gesamten Rettungsmaßnahmen sorgten weitere Trupps der Feuerwehr für den notwendigen Brandschutz. Eine zusätzliche Wasserversorgung wurde vom nahegelegenen Alten Weiher aufgebaut. Für die Dauer der Übung war die Hauptstraße voll gesperrt. Die Führungsgruppe der Feuerwehr Altshausen zeichnete sich verantwortlich für die Koordination und Dokumentation des Übungsverlaufes.

Wolfgang Gold von der Feuerwehr Ravensburg moderierte die Übung fachkundig, so dass alle Zuschauer stets wussten, was die Einsatzkräfte für Maßnahmen durchführten.

Ein besonderer Tag war es für Max Keller. Der Ehrenkommandant der Feuerwehr Eichstegen und Gruppenführer bei der Feuerwehr Altshausen war zum letzten Mal aktiv an der Hauptübung beteiligt. Er wird im nächsten Jahr nach 36 Dienstjahren altershalber aus dem aktiven Feuerwehrdienst ausscheiden. Für sein jahrzehntelanges Ehrenamtliches Engagement, zum Wohle der Allgemeinheit, bekam er viel Beifall von den zahlreichen Zuschauern.

Bei der anschließenden Nachbesprechung im Feuerwehrgerätehaus, dankte Kommandant Rolf Rauch allen an der Übung beteiligten Einsatzkräften. Die Idee für diese einmalige Hauptübung war bei der Feuerwehr Althausen entstanden, nachdem bekannt wurde, dass das unter der Brücke stehende Haus demnächst abgerissen wird.

Ehrenkommandant Hugo Hess lobte in seiner Manöverkritik den Ablauf der Übung. Obwohl es so nie vorher geübt wurde lief alles sehr ruhig und konzentriert ab.

Dies hob auch Bürgermeister Kurt König in seinem Grußwort hervor. Er war beeindruckt wie professionell auch diese sehr schwierige und nicht alltägliche Situation gemeistert wurde. Trotz des spektakulären Bildes der Einsatzstelle, war es gelungen eine sehr realitätsnahe Übung durchzuführen. Hier zeigte sich laut König auch wieder einmal der hohe Ausbildungsstand der ehrenamtlichen Einsatzkräfte.

Foto: Feuerwehr Altshausen