Lkrs. Ravensburg – Einsatzkräfte proben den Einsatz

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Lkrs. Ravensburg | 10.09.2011 | 11-951

(go) Gut beschäftigt waren die ehrenamtlichen Einsatzkräfte von Feuerwehren des Landkreises Ravensburg am letzten Ferienwochenende. Neben einer Großübung am Samstag, 10.09.2011, in Wangen mussten mehrere unterschiedliche Schadenslagen abgearbeitet werden.

RV-Grossubung

Vorbereitet wurden die einzelnen Schadenslagen von Vertretern aller teilnehmenden Einrichtungen und Hilfsorganisationen. „Wangen und Umgebung befindet sich seit mehreren Tagen im Epi-Zentrum einer Unwetterlage mit ausgiebigen Niederschlägen. Die Felder und Wiesen nehmen kein Wasser auf, die Argen steigt unaufhörlich. Der Pegel Epplings erreicht mehr als 220 cm Höhe. Tendenz „steigend“, so die angenommene Ausgangslage. In einer ersten Reaktion wird die Hochwasserbewertungsgruppe verständigt und Hochwasseralarm ausgelöst. 09.40 Uhr: In einem mehrstöckigen Wohnhaus am Stadtrand ist es zu einer Gasexplosion gekommen. Nach Angaben der Anrufer ist ein Brand entstanden.

 

Mehrere Personen befinden sich noch im – teilweise eingestürzten – Schadensobjekt. Weitere Personen werden im mittelbar angrenzenden Nachbargebäude vermisst. 10.30 Uhr eine weiteres Hilfeersuchen. Zwei leichtsinnige Kajakfahrer sind bei dem herrschenden Pegelstand der Argen in ernsthafte Schwierigkeiten geraten. Sie treiben mit ihren Booten auf das Wehr zu und bleiben in der Fangeinrichtung hängen. Passanten werden durch Hilferufe auf die Kanuten aufmerksam und schlagen Alarm. Ein Unglückkommt selten allein: 10.50 Uhr wird ein verunfallter Schulbus auf der Strecke Mischen Richtung Gutermann gemeldet. Nach Angaben der Anrufer lassen sich die Türen nicht öffnen. Im Fahrzeug befinden sich mehrere verletzte Schulkinder. Ersten Erkenntnissen zufolge war der Busfahrer beim Ausweichen einer entgegenkommenden Radfahrerin von der Fahrbahn abgekommen und hatte die Zweiradlenkerin mitgerissen. Sie wurde unter dem Fahrzeug eingeklemmt.

Unterstützt wurde die Feuerwehr Wangen bei der Abarbeitung der Schadenslagen von Kräften des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH), dem privaten Rettungsdienst KAP, von Notärzten verschiedener Rettungsorganisationen, der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), dem Technischen Hilfswerk (THW), der Polizei sowie den Feuerwehren Kißlegg und Leutkirch. Die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle des Landkreises Ravensburg hatte für die Dauer der Großübung ihren Personaleinsatz von zwei auf vier Disponenten erhöht. Der örtliche Einsatzstab – bestehend aus Vertretern der Stadtverwaltung sowie Wangener Hilfsorganisationen – zeigte verantwortlich für die Sicherstellung der Koordination, Kommunikation und Dokumentation der verschiedenen Einsatzabläufe. Die verletzten Komparsen –realistisch geschminkt –  wurden von der Jugendfeuerwehr Wangen, der Nachwuchsorganisation des THW sowie der Narrenzunft Wangen übernommen.

Beobachtet wurde die Abarbeitung der Schadenslagen von den Kreisbrandmeistern Oliver Surbeck (Landkreis Ravensburg, Michael Hack (Landkreis Sigmaringen) sowie von Vertretern der Feuerwehr Isny und Leutkirch. Wangens Feuerwehrkommandant Dieter Mendel: „ Mei Dank gilt allen Mitwirkenden. Es war eine anspruchsvolle Großübung, bei der die Einsatzkräfte bis an die Leistungsgrenze gefordert wurden“. Im Rahmen einer Nachbesprechung werden die einzelnen Arbeitsabläufe nochmals überprüft. Aufgetretene Mängel beseitigt. Nobody is perfect. Letztendlich dient alles dem Schutz und Wohl der Hilfesuchenden“.