Bergwacht Oberstdorf – Helfer warnen vor den Witterungsverhältnissen – Ausrüstung auf Temperaturen abstimmen

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Foto: Bergwacht Oberstdorf
Foto: Bergwacht Oberstdorf
 
Die letzte Woche war für die Bergwacht Oberstdorf im Vergleich zu den vorherigen Wochen recht ruhig. Dennoch waren zehn Einsätze in der Oberstdorfer Bergen zu verzeichnen. Bestimmend war das herbstliche Wetter bei den Einsatzgeschehen.
Ein nächtlicher Einsatz wurde bereits am Freitag, 08.09.2017, an der Mindelheimerhütte verzeichnet, der an der Hand Verletzte wurde durch die Bergwacht noch während der Nachtstunden abtransportiert und in ein Krankenhaus gebracht.
Ein Einsatz, der noch relativ gut ausgegangen ist, konnte am Donnerstag den 14.09.2017, in den Nachmittagsstunden abgearbeitet werden. Fünf Damen haben sich bei dichtem Nebel und Schneefall am Kleinen Seekopf verstiegen. Nach Abklärung durch den Einsatzleiter der Bergwacht Oberstdorf konnte die genaue Position mittels GPS-Koordinaten bestimmt werden. Drei Bergretter konnten trotz widriger Witterungsverhältnisse die mittlerweile unterkühlten Bergsteigerinnen zu Fuß erreichen. Vor Ort angekommen, stellten die Mitglieder der Bergwacht fest, dass sich der Zustand der Damen dramatisch verschlechtert hat. Daraufhin spielte der Wettergott kurz mit und ließ den Einsatz des Rettungshubschraubers „Christoph 17“ zu. Die fünfköpfige Damengruppe wurde mit dem Hubschrauber gerettet und ausgeflogen. Zwei Frauen mussten aufgrund der fortgeschrittenen Unterkühlung in ein Krankenhaus gebracht werden; immerhin hatte eine der Patientinnen nur noch eine Körperkerntemperatur von 32,9°C. Die restlichen Damen konnten nach Erwärmung in der Bergrettungswache von Oberstdorf nach Hause entlassen werden.
Gerade jetzt im Herbst ist eine gute Tourenplanung sowie die richtige Ausrüstung fundamental. Die Tage werden kürzer und bei schlechtem Wetter steht man plötzlich im Schnee. Besonders in den Allgäuer Höhenlagen hat es in den vergangenen Tagen vermehrt geschneit.
Am Freitag, 15.09.2017, gegen 11 Uhr, erlitt kurz unter den Nebelhorngipfel ein ca. 50-jähriger Mann einen Herzinfarkt mit anschließendem Herz-Kreislaufstillstand. Er wurde von dem Team des Rettungshubschraubers „Christoph 17“ sowie der Bergwacht Oberstdorf versorgt und in die Klinik nach Immenstadt geflogen. Trotz der sofortigen Wiederbelebungsmaßnahmen der Ersthelfer verstarb der Mann leider später in der Klinik. Zeitgleich erlitt ein Wanderer im Bereich Fellhornbahn einen Kreislaufkollaps und wurde vom Oberstdorfer Rettungsdienst versorgt.
Kurz nach dem Einsatz am Nebelhorn ging es zum Faltenbachtobel zu einer Sprungelenksverletzung, welche durch zwei Bergretter versorgt wurde. Am späten Nachmittag galt es noch einen erschöpften Wanderer im Fellhornbereich ins Tal zu bringen.