Bergwacht Oberstdorf in den letzten zwei Wochen 26 Mal gefordert

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Die letzten vierzehn Tage waren für die Bergwacht Oberstdorf von harter Arbeit geprägt. Bei insgesamt 26 Einsatzereignissen wurden 24 Personen betreut, dabei gingen die Einsätze unterschiedlich zu Ende. Vom Unverletzten bis zum schwerst erkrankten Patienten. Ein Einsatz endete leider mit tödlichem Ausgang.

Bergwacht Blaulicht
Die Bergwacht Oberstdorf wurde in den vergangenen vierzehn Tagen zu zahlreichen Einsätzen rund um Oberstdorf aufgeboten. Etliche Einsätze konnten recht schnell abgearbeitet werden, bei all diesen Einsätzen waren einige recht spektakuläre Einsatzsituationen dabei.
Die Breitachklamm forderte die Bergwacht Oberstdorf gleich zwei mal, ein Einsatz musste in Zusammenarbeit mit dem Notarzt aus Oberstdorf abgearbeitet werden, da der Patient  über akute Atemnot klagte.
Ein besonderer Einsatz fand am 17. August statt, als sich eine junge Dame in der Nähe des Schrofenpasses im unwegsamen Gelände verstieg. Der Retter der Bergwacht Oberstdorf staunte nicht schlecht als er die junge Frau mitsamt Gitarre am Rücken inmitten des ausgesetzten Geländes vorfand. Ungewollt ist die Dame in die missliche Lage geraten, sie konnte wohlbehalten mit Hilfe des Rettungshelikopters „Christoph 17“ auf guten Boden gebracht werden.
Bergwacht NotarztDie Bergwacht Oberstdorf war in den vergangenen zwei Wochen auch dreimal zur Erstversorgung für den Rettungsdienst unterwegs. Immer dann wenn die Kapazitäten des Rettungsdienstes voll ausgeschöpft sind oder wenn sich ein wesentlich zeitlicher Vorteil in der Erstversorgung für den Patienten ergibt, entsendet die Integrierte Leitstelle Allgäu auch mal die Bergwacht an einen Notfallort, welcher im Normalfall vom Landrettungsdienst bedient wird.
Am Mindelheimer Klettersteig wurde am 20. August am Nachmittag ein 60-jähriger Bergsteiger mit einer Fußverletzung vom Klettersteig geholt. Mit Hilfe des Rettungshelikopters „Christophorus 5“ wurde er mit einer Fixtaubergung aus dem Klettersteig gerettet und in ein Krankenhaus geflogen.
Im sogenannten Bacherloch, oberhalb von Einödsbach musste eine Dame am 21. August mit Hilfe des „RK2“ aus Reutte mittels Windenrettung ausgeflogen. Sie kam irrtümlicherweise vom Weg ab und geriet in unwegsames Gelände. Tags darauf wiederholte sich dasselbe Szenarioein zweites Mal. Diesmal wiederfuhr das Schicksal zwei jungen Damen. Auch sie wurden mit demselben Helikopter per Winde gerettet und wieder in sichere Gefilde gebracht. Beide Male hatten die Personen in ihrer verzwickten Situation richtig gehandelt und um externe Hilfe gebeten. Ein Weitergehen hätte vermutlich die Situation nicht verbessert.
Der 23. August war von zahlreichen Einsätzen geprägt. Am frühen Vormittag wurde ein Mann aus den Seewänden gerettet, er hatte sich bereits am Vortag am dortigen Gleitweg verstiegen und hatte die Nacht ungewollt im Freien verbracht. Er konnte wohlbehalten gerettet werden. Für den Rest des Tages ging es Schlag auf Schlag weiter. Drei Einsätze mit Paragleitern am Nebelhorn entpuppten sich als Fehleinsätze, da es den vermeintlich abgestürzten Piloten gut ging, und allesamt unverletzt waren.
Am Morgen des 24. August fanden Wanderer in der Nähe des Wildengundkopfes einen verletzten einheimischen Bergsteiger. Er hatte im Freien biwakiert und war während der Nacht etliche hundert Höhenmeter in seinem Biwaksack über steiles Gelände abgestürzt. Sein Schutzengel war mit dabei, er zog sich diverse Verletzungen zu, in Anbetracht der Absturzhöhe aber noch gut ausgegangen. Mit Hilfe des Rettungshelikopters Christoph 17 wurde er gerettet und in ein Krankenhaus geflogen.
Der 25. August war von vier Einsätzen in Folge geprägt, zwei davon wurden mit dem Gallus 1 durchgeführt, die anderen zwei mit dem Rettungshelikopter Christoph 17. Unweit  des Laufbacher Eck’s sowie im Sperrachtobel verletzte sich jeweils eine Person. Zwei Personen verletzten sich an der Kemptner Hütte.
Oytal – Siebenköpfige englische Wandergruppe muss von Bergwacht gerettet werdenNicht mehr helfen konnte man am Samstag, 26.08. einer 81-jährigen Dame am Besler, hoch oben im Lochbachtal. Sie stürzte über felsiges Gelände ab und verstarb noch an der Unfallstelle. Die Bergung der Verunglückten sowie die Unfallaufnahme wurden durch die Alpine Einsatzgruppe der Polizei abgewickelt.
Zwei erschöpfte Wanderer wurden zu später Stunde noch vom Rettungshelikopter RK2 in der Nähe des Entschenkopfes gerettet. Um nicht in die Nacht zu geraten hatten sie die Bergwacht um Hilfe gebeten.