Rot an der Rot | Wer wird der/die neue Bürgermeister(in) in der Gemeinde?

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Wird Andreas Maas neuer Bürgermeister der Gemeinde Rot an der Rot oder bleibt Irene Brauchle im Amt?

Diese Frage wird sich wohl am Sonntag, 14. April 2024, beantworten, denn dann wählt die Gemeinde Rot an der Rot, mit ihren Ortsteilen, eine(n) neue(n) Bürgermeister(in). Der Wahlkampf ist im vollen Gange, beide Bewerber besuchen Unternehmen, Vereine und veranstalten Informationsabende.

Die amtierende Bürgermeisterin Irene Brauchle stellt sich, ihre Leistung und zukünftige Projekte in einem zwölfseitigen Prospekt bei den Terminen vor. Auch auf einer extra eingerichteten Homepage kann man sich ausführlich informieren. Mit viel Farbe und sehr ansprechend, präsentiert sie ihre letzten acht Jahre im Einsatz um die Gemeinde. Dabei legt sie immer wieder Wert, auf die hohen öffentlichen Zuschüsse, die sie für die Gemeinde in Anspruch nehmen und so den Haushalt entlasten konnte.
Die Infoveranstaltungen werden von den Bürgern in Anspruch genommen. Hier stellt sie analog zu ihrem Prospekt, die Projekte der achtjährigen Amtszeit vor, dabei geht sie auch auf das Thema Nahwärme ein, dass ein Erbe aus der Zeit ihres Vorgängers sei, und dass man zukünftig eben in den Griff bekommen muss.

Bei einer Veranstaltung in Haslach am Mittwoch, 20.03.2024, hat sie sich in weinerlicher Stimme über das Verhalten unserer Redaktion brüskiert und behauptet, man versuche sie mit Themen wie den Traktor-Verkauf im Jahre 2018/2019 und anderen  Un- und Halbwahrheiten in ein schlechtes Licht zu rücken. – Nein Frau Brauchle, das macht die Redaktion nicht, sollte es so sein, dürfen Sie gerne die Fakten schriftlich klarstellen oder eine presserechtliche Richtigstellung verlangen, so wie das im Pressegesetz vorgesehen ist. Aber bis heute hatten Sie anscheinend nichts zu berichtigen, Frau Brauchle, denn es gibt keine Aufforderung Ihrerseits etwas richtig zu stellen.

Aufgabe der Presse ist es, nach der Wahrheit zu suchen. Diesem Auftrag kommen wir nach. Dazu gehört es Fragen zu stellen, sich mit Menschen zu unterhalten, Sachverhalte zu klären und zu veröffentlichen. Ein Bürgermeister soll seine Amtsgeschäfte so führen, dass für alle, die Vorgänge transparent und nachvollziehbar dokumentiert und veröffentlicht sind. Gern darf es dann auch mal ein bisschen mehr sein, als die gesetzlichen Forderungen es verlangen. Dann gibt es auch keine Gerüchte um Mauscheleien in der Gemeinde.
Nun aber zurück zum Wahlkampf, wobei eben Frau Bürgermeisterin Brauchle gerade das Thema Presse auch zum Wahlkampfthema gemacht hat.

Frau Bürgermeisterin Brauchle kam 2016 in die Gemeinde. Sie wurde mit sehr knapper Mehrheit Bürgermeisterin und hat in den vergangenen Jahren viele Projekte durch- und umgesetzt. In ihre Amtszeit fiel auch die Corona-Pandemie. Gemeinderatsversammlungen und andere Treffen waren in dieser Zeit eigentlich immer sehr unangenehm und mit vielen Sicherheitsvorkehrungen verbunden. Keine leichte Zeit für die Bürgermeisterin und alle Beteiligten.

Wie bei jedem Thema oder eben bei Wahlen, gibt es Menschen die lieber über die Erfolge der Bürgermeisterin berichten, oder eben auch welche, die ihre Arbeit bemängeln und ihr die Bürgernähe und Erreichbarkeit absprechen.

Viele Punkte, die in den acht Jahren ihrer Amtszeit nun umgesetzt wurden, waren bereits vor ihrer Zeit verabschiedet und mussten in Angriff genommen werden. Andere Projekte mussten angepackt werden, weil sie nicht mehr geschoben werden konnten. Hierfür gab es für die Umsetzung immer wieder Möglichkeiten öffentliche Fördertöpfe in Anspruch zu nehmen. Kommunen brauchen diese öffentliche Unterstützung, ansonsten könnte vieles in den Gemeinden nicht entstehen, aber auf diese Fördertöpfe haben alle Gemeinden Zugriff und bedienen sich daran, das ist kein Alleinstellungsmerkmal von Rot an der Rot.

Nun hat sich auch Andreas Maas um das Amt des Bürgermeisters der Gemeinde Rot an der Rot beworben. Auch er hat für seine Wahlkampf eine Homepage eingerichtet. Maas ist derzeit Kämmerer der Stadt Vöhringen und kennt die Abläufe in der Verwaltung in allen Bereichen. Ein sportlicher jungen Mann, mit Familie. Seine Infoabende sind gut besucht. Die Bürger wollen ihn kennenlernen und ein Gefühl für ihn bekommen. Er macht momentan keine Versprechen für die Zukunft, aber sagt zu: „Wir machen es gemeinsam“. Er will ein offenes Rathaus, den Kontakt zu den Bürgern, Vereinen und Unternehmen – seine Tür steht immer offen für Menschen mit Problemen und Anliegen. Vieles kann man in Gesprächen und mit Kompromissen erledigen. Das miteinander sprechen ist ein wichtiges Mittel seines Umgangs mit dem Bürger. Man merkt auch bei den Veranstaltungen, er nimmt sich Zeit für persönliche Gespräche, hört zu, sagt offen seine Einschätzung und sucht nach Lösungsvorschlägen.
Aber er spricht auch von der Übernahme von Verantwortung. Als Bürgermeister muss man auch mal den Kopf hinhalten, wenn es um Feste und Veranstaltungen geht. Man kann schnell „Nein“ zu einem Thema, aber man kann, wenn man will, eben auch nach Lösungen suchen und diese auch finden. So kann man gemeinsam manches Fest auch wiederbeleben. Er ist verwundert, dass die Gemeinde so viele Rechtsanwälte beschäftigt. Das ist ihm aus seiner jetzigen Tätigkeit nicht bekannt. Da lässt man sich zwar auch in bestimmten Fällen rechtlich beraten, aber hier in Rot an der Rot gehört das wohl zur Tagesordnung. Natürlich kosten diese Beratungen und Prozesse viel Geld, das man in manchem Fall besser verwenden könnte. Angehen will er auf jeden Fall das Thema Fernwärme. Fernwärme hat Zukunft und da hat Rot an der Rot für vielen Jahren eben Pionierarbeit geleistet, aber jetzt muss man die Kosten für die Bürger und Gemeinde in Griff bekommen. Maas scheint ein unkomplizierter Macher zu sein und packt Probleme an, mit dem Ziel sie zu lösen.

Beide Bewerber sind in ihrer Persönlichkeit völlig unterschiedlich. Auch der Ablauf der Veranstaltungen unterscheidet sich. Die amtierende Bürgermeisterin Irene Brauchle verweist auf ihre Projekte in der Vergangenheit, wobei Andreas Maas hier in die Zukunft blickt und aufzeigt, was angepackt werden muss.

Es empfiehlt sich die Vorstellungsveranstaltungen zu besuchen und sich ein eigenes Bild der beiden Kandidaten zu machen. Eine Möglichkeit ist unter anderem besteht am Freitag, 05.04.2024. Zu diesem Termin findet die offizielle Kandidatenvorstellung im Robert-Balle-Festsaal in Rot an der Rot statt. Weitere Termine finden sich auf der Homepage des jeweiligen Bewerbers.