Zwei Corona-Demonstrationen in Memmingen – rund 200 Teilnehmer auf der Straße

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Am Freitag, 13.11.2020, gab es gleich zwei Demonstrationen zum Thema „COVID-19“ in Memmingen.

Am Memminger Stationsvorplatz trafen sich circa 150 Querdenker und auf dem Westertorplatz knapp 50 Maskenbefürworter, organisiert von der Links-Partei. Sie wollten zeigen, dass es nicht nur Querdenker gibt.

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Unter dem Motto „Friday für Frischluft“ wetterten die Querdenker gegen die geltenden Corona-Regeln und rechneten mit den Politikern ab. Auch die Versammlungsbehörde, die Stadt Memmingen, bekam ihr Fett ab. Nachdem nur 150 Demonstranten auf dem Stadionvorplatz waren, wollten die Querdenker erreichen, dass die Auflage „Maskenpflicht“ durch die Verantwortlichen der Stadt Memmingen aufgehoben wird. Aber das Rechtsamt bestand weiterhin auf dem Tragen der Masken. Die Polizei hat die Versammlungsteilnehmer in den Reihen persönlich angesporchen und gebeten entsprechend eine Maske zu tragen. Dabei zeigten die Beamten viel Fingerspitzengefühl bei den bekannten Diskussionen mit den Maskenverweigerern.

„Querdenken 8331“, die 8331 folgt aus der Telefonvorwahl für Memmingen. So sind die Querdenker-Gruppen strukturiert in ihren Telegram-Gruppen u.a. Medien.

Auf dem Westertorplatz in Memmingen war ausreichend Platz für die Menschen, die die Corona-Massnahmen für richtig und wichtig erachten. Auf Plakaten und Bannern zeigten sie ihre Meinung.

Vom Stadion bewegte sich gegen 16 Uhr der Demonstrationszug der Querdenker in Richtung Memminger Innenstadt. Begleitet von zahlreichen Polizeibeamten aus Memmingen, der Bereitschaftspolizei, sowie des Einsatzzuges des Polizeipräsidium Schwaben Süd/West. Der Weg führte vom Stadion, über die Bodenseestraße, Kaisergraben, Buxacher Straße und zurück zum Stadion. Auf Höhe der Bismarckschule stellten sich acht schwarz gekleidete Männer mit einem Transparenz dem Demonstrationszug entgegen und machten ihren Unmut in Sprechchören gegen die Querdenker luft. Nachdem die Polizei auf sie zukam rannten sie in Richtung Karstadt weg. Dies war aber auch die einzige Störung.

Der Weg des Demonstrationszuges führte auch direkt am Westertorplatz, an der Gegendemonstration, vorbei. Hier hatte sich die Polizei gut aufgestellt und sich zwischen die die beiden Parteien gestellt. Die Demonstranten hielten den gebotenen Abstand und machten mit Spechchören auf ihr Anliegen aufmerksam.

Die Polizei Memmingen hatte den Freitagnachmittag, gemeinsam mit Vertretern der Stadt Memmingen, gut im Griff und war Herr der Lage. Unterstützend wirkte hier mit Sicherheit, dass die eingesetzten Polizeibeamten sehr besonnen, höflich und verständnisvoll das Demonstrationsrecht der Gruppen umsetzten.

Querdenken ist erlaubt und im Grunde genommen auch kein schlechter Ansatz. Man muss wachsam sein und die Politik im Auge behalten und immer wieder auf Fehler aufmerksam machen oder sich melden, wenn Grenzen überschritten werden. Gefährlich wird es, bzw. undurchsichtig, wenn plötzlich nur noch in eigenen Gruppen und Chats kommuniziert wird. Nur noch Informationen gezielt aus einer Richtung an die gruppen-Mitglieder gelangen. Hier besteht einfach die Gefahr der Manipulation. Jeder „Querdenker“ sollte sich immer wieder die Frage stellen, informiere ich mich umfassend oder habe ich schon Scheuklappen auf. Sind die Informationen schlüssig und passen sie auch zu der Nachrichtenlage in Deutschland, Europa und anderswo auf der Welt. Querdenker fordern die Politik und legen sich mit dem System an. Sie sind gut organisiert, durch verschiedene Vereine und einem stabilen Spendennetzwerk.

POLIZEIMELDUNG zur Demonstration, 16.11.2020, 12.00 Uhr

Am Freitag, 13.11.2020 fand in Memmingen eine Demonstration mit dem Thema „Friday for Frischluft“ statt. An der Auftaktkundgebung auf dem Stadionparkplatz und einem anschießendem Demonstrationszug nahmen circa 170 Personen teil. Nach Ansprache und Verwarnung durch die Polizei kamen die Teilnehmer der angeordneten Maskenpflicht weitestgehend nach. Nachdem Teilnehmer des Demonstrationszuges begannen ihren Mund-Nasen-Schutz abzulegen, wurde der Demonstrationszug angehalten. Die Fortsetzung erfolgte, nachdem der Versammlungsleiter die geltende Maskenpflicht wieder durchgesetzt hatte. Zwei vorgelegte Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht werden einer genaueren Prüfung unterzogen. Die Versammlung verlief störungsfrei.
Unter dem Motto „Gemeinsam Achtsam – mit Abstand zusammenhalten“ fand eine weitere Versammlung auf dem Westertorplatz, neben der Aufzugsstrecke der oben genannten Versammlung, statt. An dieser Demonstration nahem circa 65 Personen teil. Auch diese Demonstration verlief störungsfrei. Hierbei kam es zu keinen Beanstandungen.
Am Rande der Demonstrationen wurde am Stadionparkplatz ein frisch angebrachtes Graffiti festgestellt. Ein Blockadeversuch der Aufzugsstrecke von etwa 10 Personen wurde durch die eingesetzten Polizeikräfte unterbunden. Eine Beeinträchtigung des Demonstrationszuges fand durch den Blockadeversuch nicht statt.

 

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