Für eine „wahnsinnig wichtige Entwicklung für unsere Berufsschule“ werden in diesem Jahr im Landkreis Unterallgäu die Weichen gestellt. Landrat Alex Eder betonte in einer gemeinsamen Sitzung des Kreis- und Bauausschusses des Unterallgäuer Kreistags, welch große Bedeutung der Teilneubau der Staatlichen Berufsschule Mindelheim für den Schulstandort habe. Dieses und weitere Projekte, wie den Bau des neuen Schülerwohnheims und die Überplanung des Landratsamts-Areals, stellte Hochbauamtsleiter Thomas Burghard im Investitionsprogramm Hochbau vor, das Teil des Haushalts 2025 sein soll.
Diesen Sommer umgesetzt werden soll der Neubau des Schülerwohnheims an der Berufsschul-Außenstelle in Bad Wörishofen. Im Haushalt 2025 sollen dafür 3,2 Millionen Euro plus 150.000 Euro für eine PV-Anlage eingeplant werden.
Ein Teilneubau für den Bereich Fahrzeugtechnik der Staatlichen Berufsschule soll an der Luxenhoferstraße in Mindelheim entstehen. Mit einem Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan hatte der Mindelheimer Stadtrat bereits im vergangenen Jahr den Weg für das Vorhaben geebnet. Als nächsten Schritt müssen Landkreis und Stadt einen Städtebaulichen Vertrag schließen für das anschließende Bauleitplanverfahren. „Zudem wollen wir ein Fachbüro beauftragen, gemeinsam mit der Schule und der Verwaltung ein Raumbuch zu erstellen und das Raumbedarfsprogramm zu finalisieren“, so Burghard. Dieses Programm lege fest, welche Räume in dem Teilneubau benötigt werden und welche Anforderungen diese erfüllen müssen. „2026 könnten wir dann mit der eigentlichen Bauplanung beginnen“, stellte er in Aussicht. Er empfahl deshalb, in den Haushalt 2025 Kosten von 80.000 Euro für Bauleitplanung und Raumbuch einzustellen.
Zudem ist für dieses Jahr ein Planungsansatz von 500.000 Euro vorgesehen für die Erweiterung des Landratsamts. Hierfür hatte zuvor der Bauausschuss den einstimmigen Beschluss gefasst, das Vergabeverfahren der Objektplanung für den ersten Bauabschnitt weiterzuführen. Landrat Eder machte nochmals deutlich: „Wir reden momentan nur über den ersten Bauabschnitt, damit wir aktuell angemietete Außenstellen abbauen und damit unsere Prozesse optimieren können.“ Die weitreichenden Pläne, die sich der Landkreis in einem Architektenwettbewerb aufzeigen ließ, seien nur für den Fall, dass das Wachstum tatsächlich, wie in einem Gutachten prognostiziert, eintreffen würde. „Wir wollen natürlich mit möglichst wenig Verwaltungspersonal auskommen. Sollte aber in ferner Zukunft doch mehr Platz nötig sein, wollen wir uns mit dem jetzigen Bau für die Zukunft keine spätere große Lösung verbauen. Deswegen haben wir den Prozess vom Ende her gedacht“, so Eder. Nun folgt laut Hochbauamtsleiter Burghard ein Verhandlungsverfahren des Bauausschusses mit den ersten drei Preisträgern für die Planungsleistungen des ersten Bauabschnitts.
Weitere Projekte, die im Haushalt 2025 berücksichtigt werden sollen, sind erste Grundlagenermittlungen für den möglichen Neubau einer Turnhalle am Berufsschulzentrum Bad Wörishofen. Momentan gibt es nur eine Einfachturnhalle, der schulische Bedarf würde aber laut Burghard eine Dreifachturnhalle auslasten. 70 Prozent der Kosten würde der Zweckverband tragen, 30 Prozent der Landkreis. Für heuer müsse deshalb ein erster Ansatz von 30.000 Euro eingeplant werden.
Für die Ertüchtigung des Brandschutzes im Kolleggebäude Mindelheim seien zudem 30.000 Euro eingeplant.
Insgesamt sollten heuer laut Burghard vier Millionen Euro für Investitionen in Gebäude in den Haushalt eingestellt werden, zusätzlich erfolgen umfangreiche Tätigkeiten im Bereich des Gebäudeunterhalts.
Kreis- und Bauausschuss empfahlen dem Kreistag jeweils einstimmig, die Mittel für das Investitionsprogramm im Bereich Hochbau im Kreishaushalt wie von der Verwaltung vorgeschlagen zu berücksichtigen.