Landkreis Unterallgäu | Moorschutz: Frischer Torf im Booser Ried

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Gräben gefüllt − Kuckucks-Lichtnelke und Schlangenknöterich sollen sich wieder ansiedeln

Der Kampf gegen den Klimawandel hat die klimaschützende Bedeutung der Moore ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Mit einer Renaturierung im Booser Ried engagiert sich der Landkreis Unterallgäu für den Moorschutz. Vor Kurzem wurden Entwässerungsgräben wieder mit frischem Torf gefüllt.

Renaturiert werden die landkreiseigenen Flächen in der Mitte des 14 Hektar großen Rieds. Dabei handelt es sich um sechs Hektar. Vor zwei Jahren wurden dort in einem ersten Schritt die Weidengehölze entfernt. Es entstand eine offene Moorfläche, die allerdings noch von den typischen Entwässerungsgräben durchzogen war, die das Wasser herausleiten und so klimaschädliche Treibhausgase freisetzen.

Jetzt wurden die Gräben wieder gefüllt. Dank einer Kooperation von Landschaftspflegeverband Unterallgäu, Markt Babenhausen und der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt konnten 400 Kubikmeter Moorboden, die bei einer anderen Naturschutzmaßnahme angefallen waren, in die Booser Gräben eingebaut werden. Fünf alte Rinnen mit einer Länge von insgesamt 750 Metern wurden aufgefüllt.

Da die Gräben nun geschlossen sind, kann das Gelände wieder bewirtschaftet und gemäht werden. Für den Sommer ist geplant, artenreiches Mähgut aus dem Hundsmoor auf die offenen Flächen zu verteilen, um so die Entwicklung des Geländes hin zu einer artenreichen Nasswiese zu fördern. Denn Moore sind auch wichtige Lebensräume zum Schutz der Artenvielfalt. Maximilian Simmnacher von der Naturschutzbehörde hofft, dass sich schon bald die für Nasswiesen typischen Kuckucks-Lichtnelke, Schlangenknöterich im Booser Ried wieder ansiedeln können.