Bundeswehr Krankenhaus Ulm | Von der Früherkennung zur Prävention

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Das Bundeswehrkrankenhaus Ulm versorgt Herzpatienten erstmalig mit einem Implantat, dass drohende Hospitalisierungen prognostizieren kann

Das Bundeswehrkrankenhaus Ulm hat letzte Woche ein ICD-System mit der innovativen „HeartInsight“-Funktion implantiert, um kritische Verschlechterungen des Herzzustands ihrer PatientInnen möglichst frühzeitig erkennen und behandeln zu können.

 

In Ulm wurde am letzten Freitag einer der ersten Cardioverter Defibrillatoren (ICD) implantiert, der über einen innovativen Risikoprädiktor (HeartInsight) zur Vermeidung von Krankenhausaufenthalten verfügt. Der Patient, ein 65-jähriger Mann, leidet seit längerem unter einer verringerten Herzleistung (sog. Herzinsuffizienz oder Herzmuskelschwäche) und Herzrhythmusstörungen. Diese erhöhen sein Risiko, an einem plötzlichen Herztod zu versterben.

Mithilfe des ICDs werden auftretende Herzrhythmusstörungen in der Herzkammer und im Vorhof zuverlässig aufgespürt und automatisch behandelt. „Der neue Risikoalgorithmus des ICD berücksichtigt insgesamt sieben verschiedene täglich gemessene Vitalparameter, die es erlauben, kritische Verschlechterungen der Herzfunktion frühzeitig – d.h. in der Regel bevor die Patienten selbst etwas bemerken – wahrzunehmen und rechtzeitig gegenzusteuern“, erklärt Oberfeldarzt Dr. Jürgen Haug, der leitende Arzt des kardiologischen Schwerpunktes am Bundeswehrkrankenhaus Ulm.

Allerdings kann der beste Algorithmus nicht viel ohne ein engmaschiges Monitoring und eine zeitnahe Datenauswertung ausrichten“, fügt Dr. Haug hinzu. Die engmaschige telemedizinische Betreuung unserer ICD- und Herzschrittmacherpatienten erlauben uns im Falle einer drohenden Dekompensation unserer PatientInnen, also eines massiven Einbruchs der Herzfunktion, diese innerhalb von 24 Stunden informieren. Hierdurch können wir handeln, bevor ein Krankenhausaufenthalt nötig wird und so die Prognose unserer PatientInnen dauerhaft verbessern“, fasst Oberfeldarzt Dr. Haug zusammen.