Verbot für Ausländer in niederländischen Coffee-Shops

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Niederlande | 28.05.2011 | 11-075

(n-tv) Ausländer dürfen künftig in den niederländischen Haschisch-Kneipen nicht mehr bedient werden. Damit will die konservative Regierung in Den Haag dem Drogentourismus das Wasser abgraben. Für die anreisenden Kiffer – unter ihnen auch tausende Deutsche – gibt es allerdings noch eine „Gnadenfrist“: Mit der Umsetzung der jetzt vom Kabinett beschlossenen Anti-Drogen-Maßnahmen solle erst nach dem Sommer begonnen werden.
Dann müssen schrittweise sämtliche 670 Coffeeshops, in denen bislang der Verkauf und Verzehr von Marihuana, Haschisch und anderen Stoffdrogen offiziell geduldet wird, in geschlossene Clubs umgewandelt werden. Sie können ihre berauschenden Hanfprodukte zwar an Clubmitglieder verkaufen, Ausländer sind davon aber ausgeschlossen.

Nur volljährige Niederländer dürfen als Mitglieder aufgenommen werden, erläuterte Justizminister Ivo Opstelten von der rechtsliberalen Volkspartei für Freiheit und Demonkratie (VVD). Sie müssten künftig Mitgliedskarte und Ausweis vorzeigen, um eingelassen zu werden. Zudem werde die Zahl der zulässigen Mitglieder pro Haschisch-Club auf 1000 bis 1500 begrenzt.

Der Regierung sei klar, dass dadurch weniger ausländische Touristen die Niederlande besuchen werden, erklärte der Minister. Hauptziel sei aber die Eindämmung der Organisierten Kriminalität, die sich in den letzten Jahren rings um die Coffeeshops entwickelt habe. Politiker der Opposition warnten, die Maßnahmen würden dazu führen, dass der illegale Straßenhandel mit Drogen wieder aufblüht.