In unserer heutigen Konsumgesellschaft scheint es ganz normal zu sein, sich ständig etwas zu gönnen. Werbetafeln an jeder Straßenecke und Online-Angebote rund um die Uhr verstärken den Drang, das Portemonnaie zu zücken – oft ohne darüber nachzudenken. Doch genau dieses Verhalten kann gefährlich werden, wenn es dazu führt, dass die eigenen finanziellen Mittel überstrapaziert werden.
Wie kommt es zur Überschuldung?
Überschuldung hat viele Gesichter: Arbeitslosigkeit, gescheiterte Selbstständigkeit, Trennungen oder auch die hohen Wohnkosten tragen oft dazu bei. Im Jahr 2021 mussten private Haushalte in Deutschland fast 37 Prozent ihrer Konsumausgaben für Miete, Energie und Instandhaltung aufbringen. Das bedeutet, dass ein Viertel des verfügbaren Einkommens allein für das Wohnen verwendet wurde – ein erheblicher Faktor, der finanzielle Engpässe verursachen kann. Das ist aber nicht der einzige Ausschlaggeber, der zum Kontrollverlust der eigenen Finanzen führen kann.
Woran Sie erkennen, dass Sie über Ihren Verhältnissen leben
Aktuelle Zahlen zeigen, dass in Deutschland zum Stichtag 1. Oktober 2023 rund 8,15 Prozent der Bevölkerung überschuldet sind – das sind etwa 5,65 Millionen Menschen. Besonders betroffen ist die Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen, von denen fast jede Sechste überschuldet oder nachhaltig zahlungsgestört ist. Dieses Konsumverhalten dient oft dazu, kurzfristige Sorgen zu lindern, doch langfristig kann es zu ernsthaften finanziellen Problemen führen.
Es ist daher entscheidend, rechtzeitig gegenzusteuern, bevor die Situation außer Kontrolle gerät. In diesem Artikel beleuchten wir daher fünf Anzeichen dafür, dass Sie möglicherweise über Ihre Verhältnisse leben. Wir geben Ihnen zudem praktische Tipps, wie Sie die Kontrolle über Ihre Finanzen bewahren können.
#1: Geld sparen ist ein Fremdwort für Sie
Wenn Sie keine Rücklagen für unerwartete Ausgaben haben, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass Sie möglicherweise über Ihre Verhältnisse leben. Ohne Ersparnisse fehlt Ihnen der Puffer für unerwartete Ereignisse, wie etwa eine Autoreparatur oder eine hohe Stromrechnung. Wie Sie dieser Angewohnheit entgegenwirken können? Ganz einfach: Mit einem automatisierten Sparplan.
Richten Sie einen Dauerauftrag ein, der zum Beispiel 10 % Ihres Einkommens direkt auf ein Sparkonto überweist. So stellen Sie sicher, dass ein Teil Ihres Geldes für Notfälle reserviert ist, bevor Sie es ausgeben können. Ein ETF-Sparplan von Scalable Capital kann zudem auch eine gute Möglichkeit sein, langfristig Vermögen aufzubauen. Zusätzlich lohnt es sich, kleine Gewohnheiten zu ändern: Kochen Sie öfter selbst und nehmen Sie Speisen und Getränke mit zur Arbeit. Damit vermeiden Sie die täglichen Ausgaben für Coffee-to-go oder Snacks unterwegs – Beträge, die sich auf lange Sicht erheblich summieren.
#2: Sie leben von Gehaltsscheck zu Gehaltsscheck
Wenn Ihr Gehalt kaum bis zum Monatsende reicht, ist das ein klares Zeichen dafür, dass Sie Ihre Ausgaben genauer unter die Lupe nehmen sollten. Von Gehaltsscheck zu Gehaltsscheck zu leben, hinterlässt wenig Spielraum für unerwartete Kosten und kann schnell zu finanziellem Stress führen.
Ein guter erster Schritt ist daher, ein Haushaltstagebuch zu erstellen – Finanzguru hat hierfür zum Beispiel eine praktische kostenlose App erstellt. So sehen Sie direkt auf einen Blick, wohin Ihr Geld fließt und können gezielt unnötige Ausgaben reduzieren. Oft sind es bereits kleine Einsparungen, die eine große Wirkung haben. Dazu zählen das Kündigen von Abos, die Sie kaum nutzen, oder das Kaufen von Second-Hand-Kleidung. Auf diese Weise schonen Sie nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.
#3: Sie leihen sich regelmäßig Geld aus
Wenn Sie regelmäßig Freunde oder Familie um finanzielle Hilfe bitten müssen, deutet das darauf hin, dass Sie mit Ihrem Einkommen nicht alle Ausgaben decken können. Solche ständigen Geldsorgen können schnell zu einer belastenden Situation werden. Um dem Ganzen ein Ende zu setzen, sollten Sie einen klaren Schuldenplan entwickeln. Überlegen Sie, wie Sie Ihre Schulden abbauen und gleichzeitig zusätzliches Einkommen generieren können – zum Beispiel durch einen Nebenjob oder den Verkauf von unnötigen Gegenständen auf Vinted.
Ein zusätzlicher Schritt, der Ihnen helfen könnte, ist der Aufbau eines Notfallfonds. Ein Betrag von etwa 1.000 Euro kann als guter Puffer dienen, um unerwartete Ausgaben zu bewältigen, ohne auf Kreditkarten angewiesen zu sein. Dieser Notgroschen gibt Ihnen nicht nur mehr finanzielle Sicherheit, sondern reduziert auch den Druck, ständig auf Unterstützung angewiesen zu sein.
#4: Sie zahlen Ihre Kreditkartenabrechnungen nicht vollständig
Kreditkarten sind bequem, können jedoch schnell zur finanziellen Falle werden, wenn Sie Ihre Rechnungen nicht vollständig begleichen. Wenn sich Ihre Kreditkartenschulden Monat für Monat ansammeln, ist das ein klares Zeichen dafür, dass Sie Ihre Ausgaben nicht im Griff haben. Diese sich ständig häufenden Schulden können zu einer erheblichen Last werden und Ihre finanzielle Zukunft aufs Spiel setzen.
Setzen Sie daher lieber auf Prepaid- oder Debitkarten, da Sie so nur das Geld ausgeben können, was Sie tatsächlich haben. Auf Kreditkarten360 haben Sie die Möglichkeit, verschiedene Kartentypen miteinander zu vergleichen und so die beste Option für sich auszuwählen. Zudem kann es auch sinnvoll sein, Ihren Kreditrahmen zu reduzieren, um das Risiko einer Überschuldung zu minimieren. Ein zusätzlicher Tipp: Planen Sie größere Ausgaben wie Urlaube oder teure Anschaffungen im Voraus und sparen Sie gezielt dafür, anstatt sich einen Kredit dafür aufzunehmen.
#5: Ständige Zahlungsverzüge stehen an der Tagesordnung
Wenn Rechnungen regelmäßig verspätet bezahlt werden, kann das schnell zu zusätzlichen Mahngebühren und finanziellen Belastungen führen. Wenn Sie merken, dass Sie oft in Zahlungsverzug geraten, ist es wohl an der Zeit, Ihre Zahlungsgewohnheiten zu überdenken. Ein einfacher, aber wirkungsvoller Schritt ist das Einrichten automatischer Zahlungen. Die App Any.do macht das zum Kinderspiel: Einmalige und wiederkehrende Erinnerungen können hier mühelos eingestellt werden. So werden Ihre Rechnungen pünktlich beglichen und Sie vermeiden unnötige Zusatzkosten durch verspätete Zahlungen.
Für einen besseren Überblick kann es zusätzlich helfen, Ihre Rechnungen nach Priorität zu sortieren. Durch eine optimale Finanzplanung können spontane Wünsche wie einen Urlaub oder ein neues Haushaltsgerät dann vielleicht sogar ohne große Mühe erfüllt werden.
Die wichtigsten Erkenntnisse zum Abschluss
In unserer heutigen Konsumgesellschaft gehört es fast schon zum Alltag, alltägliche Ausgaben durch Kredite oder den schnellen Griff zur Kreditkarte zu finanzieren. Was früher als Ausnahme galt, ist heute für viele zur Routine geworden. Doch dieses Verhalten kann schnell zu einer großen Last werden. Anzeichen wie das Fehlen von Ersparnissen, das Leben von Gehaltsscheck zu Gehaltsscheck, regelmäßiges Leihen von Geld, unvollständige Kreditkartenabrechnungen und ständige Zahlungsverzüge sind klare Warnsignale dafür, dass Ihre Finanzen aus dem Ruder laufen.
Um sich finanzielle Unabhängigkeit zu sichern, ist es daher wichtig, diesen Gewohnheiten entgegenzuwirken. Durch einfache Maßnahmen wie automatisches Sparen, ein Haushaltsbudget und die Nutzung von Prepaid- oder Debitkarten behalten Sie den Überblick über Ihre Finanzen und vermeiden unnötige Schulden. Ein strukturierter Umgang mit Geld gibt Ihnen die Freiheit, sowohl größere als auch kleinere Anschaffungen direkt zu bezahlen, ohne auf Kredite oder Unterstützung von Familie und Freunden angewiesen zu sein. Mit konsequenten finanziellen Gewohnheiten gelingt es Ihnen, eine stabile finanzielle Situation zu erreichen und sich eine entspannte, stressfreie Zukunft zu sichern.