Spieler profitieren von Glücksspielreform

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Das Online-Glücksspiel fand in Deutschland lange Zeit in einer rechtlichen Grauzone statt. Die Betreiber von Casino-Plattformen saßen im Ausland, machten hierzulande aber Umsätze in Milliardenhöhe. Im Fall von Problemen hatten die Nutzer das Nachsehen: Sie hatten kaum eine Chance, Rechtsansprüche im Ausland durchzusetzen. Und weil seriöse Zahlungsdienste wie PayPal sich vom Glücksspielmarkt zurückzogen, konnten sie sich auch von dieser Seite keinen Schutz vor Betrug erhoffen. Nun hat sich die Lage geändert: Seit Mitte 2021 gilt ein neuer Glücksspielstaatsvertrag. Er macht Online-Glücksspiele unter bestimmten Bedingungen legal. Davon profitieren die Spieler gleich in mehrerlei Hinsicht.

PayPal wieder als Bezahlmethode verfügbar

Als der Zahlungsdienst PayPal 2019 sein Engagement im Glücksspielsektor einstellte, hinterließ er eine große Lücke. Neue Wallets wie Skrill oder MuchBetter konnten diese nur teilweise füllen. Es war daher eine kleine Sensation, als PayPal 2022 erstmals wieder eine Kooperation mit einem Casinobetreiber einging. Die Zahlungsmethode gilt nicht nur als besonders sicher. Viele Nutzer schätzen sie auch des Komforts wegen. So sind mit PayPal schnelle Auszahlungen innerhalb von 48 Stunden möglich. Aktuell ist PayPal allerdings nur auf wenigen Plattformen verfügbar. Wer den Zahlungsdienst nutzen möchte, muss sich also vorab informieren, welche Casinos PayPal wieder anbieten. Bei der Bezahlung mit PayPal gibt es auch einige Besonderheiten zu beachten. So können Gewinne nur dann aufs Wallet überwiesen werden, wenn auch die Einzahlung mit dieser Methode erfolgt ist. Alles in allem ist die Rückkehr von PayPal für viele Spieler aber ein Grund zur Freude.

Rechtssicherheit bei Streitigkeiten

Wer in Grauzonen-Casinos spielt, kann im Fall von Problemen nicht mit der Justiz rechnen. In einigen Fällen sitzen die Betreiber in Ländern, in denen sie sich problemlos vor der Strafverfolgung verstecken können. Aber selbst dann, wenn der Betreiber seinen Sitz in einem EU-Land hat, greift das deutsche Recht oft nicht. So ist es zum Beispiel nicht möglich, einen Glücksspielgewinn einzuklagen, wenn der Betreiber keine deutsche Erlaubnis hat. Es hat in der Vergangenheit immer wieder Fälle gegeben, in denen unseriöse Plattformen diese Situation ausgenutzt haben, um die Auszahlung von Gewinnen zu verweigern. Anders verhält es sich bei Casinos, die über eine Lizenz aus Deutschland verfügen. Im Ernstfall ist es möglich, rechtmäßige Gewinne von diesen Unternehmen einzuklagen. Außerdem unterliegen sie der Aufsicht der deutschen Behörden, die überwachen, dass beim Spiel alles mit rechten Dingen zugeht.

Verbesserungen beim Spielerschutz

Unter den Nutzern von Glücksspielangeboten gibt es immer eine kleine Minderheit, die ihr Verhalten nicht unter Kontrolle hat. Es ist wichtig, dass diese Spieler davor geschützt werden, mehr Geld zu verspielen als sie sich leisten können. Zwar treffen auch ausländische Casinos Vorkehrungen zum Spielerschutz. In Deutschland sind die Vorgaben aber im Sinne des vorbeugenden Verbraucherschutzes deutlich strenger. Hierzulande müssen Casinos einen Panikknopf zur 24-Stunden-Selbstsperre auf ihrer Website platzieren. Außerdem müssen sie sicherstellen, dass gesperrte Spieler sich nicht auf ihren Seiten einloggen können. Auch für Spieleinsätze und monatliche Einzahlungen gibt es Obergrenzen. Diese Maßnahmen verringern die Wahrscheinlichkeit, in kurzer Zeit viel Geld zu verlieren. Wer sich Sorgen um sein Spielverhalten macht, kann sich außerdem von der Teilnahme am Online-Glücksspiel ausschließen, eine Möglichkeit, die in anderen Ländern nicht besteht.