Deutscher Games-Markt 2022: Boom in digitalen Welten

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Die Lust am digitalen Spiel entwickelt sich stetig nach oben. Mit neuen Konsolen und unterhaltsamen Games zeigt sich die Branche von ihrer kreativen Seite und versorgt die Gamer mit stundenlangem Spielvergnügen. Die Mühe zahlt sich aus: Die Branche verzeichnete 2021 ein erhebliches Wachstum.

Fantastische Welten, spannende Missionen und strategische Quests: Computerspiele erwecken fast jeden Wunsch zum Leben und holen die Spieler in eine Welt fern der Realität. Während in den 1990er-Jahren die Zocker-Community noch als Nische galt und in dunklen Räumen allein für sich spielte, ist das Gaming zum Mainstream geworden. Neben den leistungsfähigen PCs haben sich Konsolen und Handheldgeräte weltweit zum beliebten Zeitvertreib etabliert.

Die deutsche Branche bekam diesen Boom 2021 sehr deutlich zu spüren: 9,8 Milliarden Euro setzte der Wirtschaftszweig im vergangenen Jahr durch den Verkauf von Hardware, Software und Accessoires um. Vom Monitor über Grafikkarten bis zum Game: Alles, was das Gamer-Herz höherschlagen lässt, ließ die Kassen klingeln. Dem gewaltigen Trendanstieg von 2020 folgte somit ein weiteres erfolgreiches Jahr.

Internationale Goldgrube

Obwohl Deutschland für das Entwickeln von neuen Spielen oder Konsolen weniger bekannt ist, kann sich die Branche dennoch auf einen starken Absatzmarkt verlassen. Während 2020 der Umsatz um 32 Prozent wuchs, spülte 2021 mit 17 Prozent erneut mehr als die Hälfte in die Kassen. Grund sind vorwiegend der Release neuer Next-Gen-Konsolen wie Playstation 5 oder X box Series X. Trotz der stockenden Lieferung haben Interessenten frühzeitig ihre Bestellungen abgegeben und den Umsatz somit angekurbelt.

Für Einzelhändler wie auch das Online-Geschäft erwies sich 2021 als Glücksjahr. So legte die Gamestop Aktie eine nach oben verlaufende Entwicklung hin, die erst zu Beginn 2022 ins Stocken geriet. Anleger können jedoch aufatmen: Der Kurs hat wieder an Fahrt aufgenommen. Auch Gamesentwickler Ubisoft („Assassin‘s Creed“) hält sich wacker und trotzt dem Wechselspiel der Berg- und Talfahrt. Viel Bewegung, die auf ein ereignisreiches Jahr hoffen lassen.

Quelle: Pixabay

In-App-Käufe wichtiger Baustein

Neben dem Verkauf von Hardware und Games hat sich ein kleiner Bestandteil im Gesamtmarkt als starke Kraft behauptet: In-App-Käufe machen einen nicht unerheblichen Teil des Gesamtumsatzes aus, den die Branche einfährt. Durch Zusatzangebote, Skillverbesserungen oder Missionshilfen können sich Spieler ihr Game individuell gestalten und schneller im Spielverlauf vorankommen. Die einzelnen Bausteine, die für das Spiel nicht zwangsläufig notwendig sind, aber mehr Möglichkeiten freischalten, bewegen sich in einem Kostenbereich zwischen 1 Euro und 10 Euro. Von Kritikern wurden die optionalen Angebote lange Zeit kritisiert, da sie Spieler angeblich verleiten, die Käufe für ein hürdenfreies Spielerlebnis tätigen zu müssen. Die Community teilte diese herbe Kritik mit Blick auf die Umsatzsteigerungen eher weniger: 30 Prozent Plus sowie satte 4,2 Milliarden Euro sind das Ergebnis, welches 2021 die Finanzen der Branche bestimmte.

Eine plötzliche Abkehr von dem sensationellen Hoch ist für 2022 kaum zu erwarten. Dennoch feilt die Branche an neuen Games, Ideen und Optionen, das Spielerlebnis zu steigern und mit neuen Highlights zu versehen. VR und Augmented Reality stehen auf den Zukunftsplänen weit oben. Überraschungen sind somit zweifellos zu erwarten, die in der zweiten Jahreshälfte Markt aufmischen könnten. Die Bilanz für 2022 wird es schwarz auf weiß belegen.