Inflationssicher investieren in Bitcoin?

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Wer vor zehn Jahren nur wenige Euro in die Kryptowährung Bitcoin investiert hat, kann sich heute eines netten Zusatzsümmchens im Portemonnaie erfreuen. Geschichten wie jene von der Userin, die einst für zwanzig Euro Bitcoin kaufte, diese dann in ihrer elektronischen Wallet vergaß, neulich nachschaute und ihren Augen nicht trauen konnte, dass sich hier mittlerweile über eintausend Euro befinden, kursieren in jedem Kollegen-, Freundes- und Familienkreis.

Auch, wenn viele immer noch nicht ganz nachvollziehen können, wie die Bitcoin-Technologie nun eigentlich genau funktioniert, erscheint es einleuchtend, dass sich die Investition in Kryptowährungen lohnt. Vor allem der Umstand, dass Kryptowährungen wie der Bitcoin aufgrund ihrer von vornherein begrenzten Ausgabemenge sicher vor Inflation sind, machen ihn für Anleger in Zeiten interessant, in der die offiziellen Währungen mit hohen Inflationsraten zu kämpfen haben. Im Jahr 2022 soll die Inflation nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) deutschlandweit sogar noch weiter steigen.

Prognose von Kryptowährungen

2021 legte der Bitcoin ein Rekordjahr hin, was nicht zuletzt aufgrund der steigenden Akzeptanz durch Anleger und Unternehmen ermöglicht wurde. So etwa kündigten Zahlungsanbieter wie PayPal, Kreditunternehmen wie Mastercard und Elektroautohersteller wie Tesla an, künftig den Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren zu wollen. Länder wie El Salvador haben den Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel anerkannt; zudem wurde der erste börsengehandelte Investmentfonds (ETF) eingeführt, der an den Bitcoin gekoppelt ist. Anfang 2022 erlebte die Kryptowährung einen Absturz, als China alle Kryptowährungstransaktionen im Land für illegal erklärte. Unter anderem aufgrund dieser Schwankungen tun sich Experten schwer, eine belastbare Prognose für den Bitcoin abzugeben, sind jedoch vorsichtig optimistisch.

Dennoch ist die Investition in Kryptowährungen im Gegensatz zu klassischen Aktien nicht für jeden (Privat-)Anleger geeignet. Ein wichtiger Unterschied zwischen beiden sind die weiter oben bereits angesprochenen Schwankungen, die bei Kryptowährungskursen weitaus höher ist als bei klassischen Aktien. Diese Kursschwankungen nach oben oder unten bezeichnen Börsenexperten als Volatilität. Warum aber schwanken die Kurse von Kryptowährungen wie dem Bitcoin so stark? Zum einen liegt dies daran, dass eine Aktie die Beteiligung an einem Unternehmen darstellt. So verändert sich ein Aktienkurs nie im luftleeren Raum, sondern um einen konkreten Gegenwert herum.

Welchen Gegenwert hat der Bitcoin?

Zwar handelt es sich bei Kryptowährungen nicht um einen ein fiktive Zahl; dennoch liegt kein konkreter, gewissermaßen „anfassbarer“ Wert hinter ihnen wie etwa bei Aktien, Edelmetallen oder Immobilien. Und da ein Verkäufer nicht genau weiß, was er für seine Kryptowährung morgen an Gegenwert erhalten würde, tut er sich schwer, seine Ware heute gegen Kryptowährung einzutauschen. Das macht Kryptowährungen nicht unbedingt zum idealen Zahlungsmittel, aber für die Mitnahme kurzfristiger Gewinne – mit dem Risiko ebenso plötzlicher Verluste – interessant. Kurz gesagt: Für Sparer sowie Anleger, die auf langfristiges Vermögenswachstum setzen, ist die Investition in Kryptowährungen wie den Bitcoin nicht geeignet. Für risikobereite Menschen, die Freude an der Spekulation haben, durchaus. Doch auch für sie gilt die Börsenweisheit Nummer eins: Investiere nie mehr, als du zu verlieren bereit bist. Und: Mach nie Schulden für Spekulationen!

Wer sich daran hält, kann die Möglichkeiten des Investments in Kryptowährungen unbekümmert für sich entdecken. Um ein Gefühl für den Wert und die Wertentwicklung von Kryptowährungen zu bekommen, ist es auch empfehlenswert, den Bitcoin Kurs in Euro über einen längeren Zeitraum live zu verfolgen.