Prozess zum Memminger Amokalarm geht weiter

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Memmingen + 31.01.2013 + 13-0200

IMG 6920Das Gericht hat am Freitag, 01.02.2013, die Beweisaufnahme in dem Verfahren um die Bedrohungslage an einer Memminger Schule und am Steinheimer Sportplatz am 22.05.2012, fortgesetzt.

Am Freitag Mittag, 01.02.2013, gegen 13.30 Uhr, hat sich die Jugendkammer und die übrigen Verfahrensbeteiligten auf dem Gelände des Sportplatzes in Steinheim einen Augenscheintermin durchgeführt.

Die Prozessbeteiligten verschafften sich hierdurch einen unmittelbaren Eindruck von den genauen Örtlichkeiten, an denen sich das Geschehen dort abgespielt hatte. Unter anderem wurden verschiedene Einschusslöcher – etwa in den Werbebanden des Sportplatzes – besichtigt, die Standorte von den Schüssen betroffener Personen festgestellt sowie der Abtransport von Kindern aus dem Vereinsheim mit einem Fahrzeug nachvollzogen.

Am Dienstag, 05.02.2013, will die Jugendkammer weitere Zeugen anhören. Am Folgetag, Mittwoch, 06.02.2013, sollen dann voraussichtlich die Sachverständigen zu Wort kommen.

Die Plädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung sind nunmehr auf Freitag, 08.02.2013, ab 8.30 Uhr, vorgemerkt, hier sollte dann auch die Kammer ihr Urteil verkünden.

Der Vormittag …

Es wurden die beiden Beamten der Verhandlungsgruppe der Polizei, die sich in einem gepanzerten Fahrzeug dem Angeklagten genähert hatten, zu den Abläufen auf dem Sportplatz in Memmingen-Steinheim befragt.

Im weiteren Verlauf wurde dann die damalige Freundin des Angeklagten vernommen. Sie wirkt durch das damalige Geschehen auch heute noch stark belastet.

Sie hat bestätigt, am Vortag dem Angeklagten das Ende der Beziehung mitgeteilt zu haben. Mittags habe sie im Bereich der Mensa an einem anderen Platz gesessen als üblich. Den Schuss, der in der Mensa gefallen sei, habe sie zunächst als Herunterfallen eines Tabletts gedeutet, sich aber aus einem Gefühl heraus trotzdem hinter einem Stuhl versteckt. In der Folge habe sie dann gesehen, wie der Angeklagte eine Lehrerin mit der Waffe bedroht habe, sich umgesehen habe und dann gegangen sei. Danach habe sie sich hinter einem Vorhang versteckt.

Das Gericht hat die Beweisaufnahme durch Einvernahme weiterer Zeugen fortgesetzt. Es wurden einige Mitschüler zum Geschehen in der Mensa  vernommen; ebenso ein weiterer Schüler, der näheren Kontakt zum Angeklagten gehabt hatte. Ferner wurde noch ein Polizeibeamter gehört, der sich auf dem Sportgelände in Amendingen befunden hatte.