COVID-19 | Neu-Ulm: Warten auf Nachschub: Impfzentrum pausiert in den nächsten Tagen

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Positive Rückmeldungen von Personen,
die geimpft wurden

In der ersten Impfwoche sind im Landkreis Neu-Ulm 1350 Impfdosen verabreicht worden, davon 500 in Alten- und Pflegeheimen. „Bei den bisherigen Impfungen lief alles gut,“ resümiert Dr. Peter Czermak, ärztlicher Leiter des Impfzentrums in Weißenhorn. „Bei niemanden sind Nebenwirkungen aufgetreten.“ Die Stimmung bei den zu Impfenden war sehr gut und offene Fragen konnten im ärztlichen Beratungsgespräch, das vor der Impfung stattfindet, geklärt werden.

Die Nachfrage nach Impfterminen ist erfreulich hoch, in der Kürze der Zeit und aufgrund fehlenden Impfstoffes aber nicht sofort zu bewältigen. So war die telefonische Anmeldung immer wieder überlastet, worauf inzwischen mit zusätzlich eingesetztem Personal reagiert worden ist. Wir bitten um Geduld und Verständnis – selbstverständlich werden alle Impfwilligen einen Termin erhalten, auch wenn nicht alle sofort bedient werden können.

Auch die Impfungen im Landkreis Neu-Ulm waren und sind von den landesweiten Engpässen bei der Impfstofflieferung betroffen und müssen daher bis Ende der Woche pausieren. „Die zögerliche Impfstofflieferung ist sehr ärgerlich, gerade weil die Impfungen grundsätzlich gut angelaufen sind. Wir brauchen hier dringend mehr Planungssicherheit“, fordert Landrat Thorsten Freudenberger, der manchen Unmut bei Terminausfällen gut nachvollziehen kann. „Ich verstehe das natürlich. Wir impfen gerne, brauchen dafür aber dringend zuverlässigere Impfstofflieferungen. Hier muss der Bund nun liefern. Das habe ich heute auch nochmals der bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml in einem Telefonat verdeutlicht, die diesen Engpass auch kritisiert hat.“

Terminvergabe voraussichtlich Ende der Woche
wieder möglich

Fakt ist, dass dem Landkreis Neu-Ulm, in dem die ersten Chargen zügig verimpft werden konnten, ab morgen kein Impfstoff mehr zur Verfügung steht. Deshalb können aktuell keine Termine vergeben werden. Impfinteressierte werden deshalb gebeten, sich wieder erst Ende der Woche um einen Termin zu bemühen. Bereits vereinbarte Termine für die nächsten Tage müssen storniert werden. Auch hier werden die Betroffenen gebeten, gegen Ende der Woche einen neuen Termin online oder über die Hotline zu vereinbaren.

Im Moment gehen die Planungen davon aus, dass ab dem 10. Januar wieder geimpft werden kann. Voraussetzung dafür ist, dass die nächste Lieferung des Impfstoffes rechtzeitig eintrifft. Wir müssen deshalb um Verständnis für Absagen bitten oder dafür, dass es zu Verzögerungen und Verschiebungen kommen kann.

Die Inbetriebnahme der Impfzentren in Neu-Ulm und Illertissen richtet sich danach, wann genügend Impfstoff zur Verfügung steht. Sobald hierzu eine Aussage getroffen werden kann, wird die Terminvergabe frei geschalten und eine entsprechende Information veröffentlicht.

Nachdem es immer wieder Fragen gibt, wer derzeit impfberechtigt ist, nochmals eine genaue Erklärung:

Bei der Impfung gibt es eine Priorisierung von Personen, die zuerst geimpft werden. Aktuell ist die Stufe 1 (höchste Priorität) an der Reihe. Dazu gehören Personen, die das 80. Lebensjahr vollendet haben (also ab dem 80. Geburtstag) und sogenannte Sondergruppen, die einem sehr hohem Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind. Konkret sind das Folgende:

Höchste Priorität (Stufe 1)

  • Personen, die das 80. Lebensjahr vollendet haben (ab dem 80. Geburtstag)
  • Personen, die in stationären Einrichtungen für ältere oder pflegebedürftige Menschen behandelt, betreut oder gepflegt werden oder tätig sind,
  • Personen, die im Rahmen ambulanter Pflegedienste regelmäßig ältere oder pflegebedürftige Menschen behandeln, betreuen oder pflegen
  • Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen mit hohem Expositionsrisiko wie insbesondere Intensivstationen, Notaufnahmen, Rettungsdienste, als Leistungserbringer der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung, SARS-CoV-2-Impfzentren und in Bereichen mit infektionsrelevanten Tätigkeiten
  • Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen, die Menschen behandeln, betreuen oder pflegen, bei denen ein sehr hohes Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf besteht, wenn sich diese mit dem Coronavirus infizieren (v.a. Hämato-Onkologie und Transplantationsmedizin.)