Beim Red Bull Crashed Ice in München sorgte am Samstagabend die schnellste Strecke in der Geschichte des Ice Cross Downhill für den bisher größten Sprung und jede Menge High-Speed-Action. Im Finale holte der US-Amerikaner Cameron Naasz seinen zweiten Sieg in Folge. Für Lokalmatador Martin Niefnecker war bereits im Achtelfinale Endstation. Bester Deutscher wurde Fabian Mels, der auf Platz 11 landete.
MÜNCHEN, Deutschland – Beim zweiten Red Bull Crashed Ice der Saison im Rahmen der Ice Cross Downhill World Championship 2015/16 belegte der Deutsche Fabian Mels Rang 11. Martin Niefnecker, der Weltmeister aus dem Jahr 2010, kam nicht über das Achtelfinale hinaus. Trotzdem herrschte bei der Rückkehr der schnellsten Sportart auf Kufen eine tolle Stimmung im Olympiapark München.
Im Finale der Männer setzte sich der US-Amerikaner Cameron Naasz mit einem explosiven Antritt nach dem Start vom restlichen Feld ab und behauptete seinen Vorsprung souverän bis ins Ziel. Damit konnte der US-Amerikaner auch das zweite Red Bull Crashed Ice der Saison gewinnen. Auf der 370 m langen Strecke mit 45 m Höhenunterschied zwischen Start und Ziel war Naasz in allen vier K.o.-Runden eine Klasse für sich. Er hält nach zwei Rennen bei 2.000 WM-Punkten und führt damit die Gesamtwertung der Ice Cross Downhill World Championship 2015/16 überlegen an.
Zweiter hinter Naasz wurde der amtierende Weltmeister Scott Croxall. Der Kanadier liegt nun auf Rang zwei in der WM-Gesamtwertung mit 1.400 Punkten. Sein Bruder, Kyle Croxall, wurde Dritter in München. Auf Platz 4 landete der Franzose Tristan Dugerdil. In der Gesamtwertung ist Dean Moriarity aus Kanada, der am Samstag Rang 6 belegte, nach wie vor auf Platz 3. In der Saison 2015/16 stehen noch zwei Red Bull Crashed Ice und fünf Riders Cup Rennen an. Damit ist die diesjährige Ice Cross Downhill World Championship größer als je zuvor. In München wurden gleich zwei neue Rekorde aufgestellt: Maxwell Dunne (USA) wurde mit 82 km/h geblitzt und Tory Merz (USA) flog beim Zielsprung rekordverdächtige 27 m durch die Luft.
„Auf der Strecke wird um jeden Zentimeter gekämpft. Dieser Kurs war richtig schnell – so viel Angst hatte ich noch nie bei einem Rennen“, so Naasz, der als erster US-Amerikaner die WM-Gesamtwertung anführt und auch das letzte Red Bull Crashed Ice der Saison 2014/15 gewinnen konnte. In der bayerischen Landeshauptstadt waren auf der schwierigsten Strecke bisher bei Red Bull Crashed Ice gleich mehrere Athleten mit mehr als 80 km/h unterwegs.
Naasz will dieses Jahr unbedingt den WM-Titel sichern und hat während der neun Monate zwischen dem Ende der vergangenen Saison und dem Beginn dieser Saison mehr als 25 Stunden pro Woche trainiert. Im Finale hatte sich der US-Amerikaner bereits 50 m nach dem Start einen Zwei-Meter-Vorsprung erarbeitet und konnte den Kanadier Scott Croxall über den letzten großen Sprung und bis ins Ziel auf Distanz halten.
Bei den Damen gewann die Kanadierin Jacqueline Legere ein packendes Finale mit einer Aufholjagd der Superlative gegen ihre Landesfrau Myriam Trepanier. Dritte wurde die US-Amerikanerin Drittey O’Keefe, Vierte Elaine Topolnisky. Im Finale führte Legere das Feld lange Zeit an, wurde aber knapp vor der Ziellinie von Trepanier doch noch eingefangen und überholt. Beim letzten großen Zielsprung stürzten beide Frauen, Legere konnte ihren Körper aber schneller drehen und mit nur einem Schlittschuh die Linie knapp vor Trepanier überqueren.
Das Rennwochenende wurde von den Athleten aus den USA dominiert. Das rein US-amerikanische Team UNRL (“Unreal”) bestehend aus Tommy Mertz, Maxwell Dunne und Daniel Bergeson setzte sich am Freitagabend im Teambewerb gegen das internationale Team Ice Crew mit dem Deutschen Fabian Mels und dem Kanadier Coleton Haywood durch. Auf Platz drei landete das Team Living the Dream rund um Cameron Naasz und die beiden Croxall-Brüder Scott und Kyle.
Der nächste Stopp der Ice Cross Downhill World Championship ist ein Riders Cup Rennen nächste Woche in Avoriaz, Frankreich, gefolgt von einem weiteren Riders Cup Rennen in Rautalampi, Finnland. Ebenfalls in Finnland steigt das nächste Red Bull Crashed Ice am 29./30. Januar in Jyväskylä-Laajis. Danach zieht die Weltmeisterschaft nach Nordamerika.
Ergebnisse, Red Bull Crashed Ice Munich: MÄNNER: 1. Cameron Naasz (USA), 2. Scott Croxall (CAN), 3. Kyle Croxall (CAN), 4. Tristan Dugerdil (FRA), 5. Jim De Paoli (SUI), 6. Dean Moriarity (CAN), 7. Luca Dallago (AUT), 8. Kilian Braun (SUI), 9. Paavo Klintrup (FIN), 10. Maxwell Dunne (USA). FRAUEN: 1. Jaqueline Legere (CAN), 2. Myriam Trepanier (CAN), 3. Sydney O’Keefe (USA), 4. Elaine Topolnisky (CAN), 5. Tamara Kajah (CAN)
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