Fußball – Die nächste Regionalliga-Reform wird diskutiert

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Foto: Pöppel

In die Diskussion um die derzeit fünf Regionalligen in Deutschland kommt erneut Bewegung – für den Vorsitzenden des FC Memmingen Armin Buchmann nicht überraschend: „Das war abzusehen“. Hinter den Kulissen diskutieren die Verbandsfunktionäre über eine erneute Reform, wie eine Erklärung auf dem Verbandstag des Süddeutschen Fußballverbands (SFV) zuletzt in Freiburg deutlich macht. Die Vereine im SFV stellen rund die Hälfte der Mitglieder innerhalb des Deutschen Fußball-Bundes aus. Sie fordern für sich – egal was kommt – weiterhin zwei eigene Regionalligen (bisher Bayern und Südwest) ein.

Der Geschäftsführer der Deutschen Fußball-Liga (DFL) Andreas Rettig, ohnehin nie ein Freund der Aufsplitterung, will die Rückkehr zur bundesweit dreizügigen Regionalliga. Einer der Hauptgründe ist, dass die Viertliga-Meister als einzige in einer deutschen Fußballklasse nicht direkt aufsteigen können. Rettig geht es aber auch um ein vermeintlich stärkeres sportliches Umfeld der U23- bzw. U21-Mannschaften der Bundesligisten, von denen sich freilich einige aus Kostengründen schon ganz zurückgezogen haben (u.a. Bayer Leverkusen II, Eintracht und FSV Frankfurt II).

Momentan schaffen nur drei von sechs Teams über eine Relegation (der Zweitplatzierte der Regionalliga Südwest darf hier als Zugeständnis zusätzlich zu den Meistern auch mitspielen) den Drittliga-Aufstieg. Eine höhere Zahl von Absteigern aus dem Kreis der 20 Vereine in der dritten Profi-Liga wird bisher abgelehnt. Damit bleibt eigentlich nur, einmal mehr am Unterbau zu schrauben. Dass darüber mehr gesprochen wird, als öffentlich durchdringt, zeigt die SFV-Erklärung. Darin heißt es, die unvermeidbare Schwäche der aktuellen Liga-Struktur könne nur mit einer Rückführung der Regionalligen von fünf auf vier Staffeln mit verstärktem Abstieg aus der der 3. Liga beheben lassen. Dazu wird auch die Zweitteilung der 3. Liga vorgeschlagen. Auch bei einer Reduzierung der Regionalligen wird darauf beharrt, dass dem Süden weiterhin zwei eigene Staffeln zustehen. Neben den Interessen des Profifußballs müssten auch die der regionalen Amateur-Spitzenvereine berücksichtigt werden. Viele könnten oder wollten den Weg in eine nationale Profiliga nicht antreten, heißt es weiter.

Buchmann sieht für einen Amateurverein wie den FC Memmingen die Regionalliga derzeit „als das höchste der Gefühle“. Sollte es zu einer Verringerung der Staffeln kommen, könnten aus seiner Sicht aus infrastrukturellen Gründen nicht mehr alle der derzeitigen bayerischen Viertliga-Clubs dabei sein, der FCM aber durchaus. Das 2007 eröffnete Stadion und das Umfeld genügte auch schon in den beiden absolvierten Spielzeiten in der Regionalliga Süd den Ansprüchen unter dem Dach des DFB, der damals aber noch Fernsehgelder ausschüttete. Gleichwohl würden Clubs wie der FCM in einem veränderten Konzept, der neuen Schnittstelle zum Profifußball, nur die zweite Geige spielen. Außer die eigenen Strukturen würden gänzlich Richtung bezahlter Fußball verändert.

Dass eine neuerliche Reform kommen wird, scheint ziemlich sicher. Vor dem nächsten DFB-Bundestag im November 2016 in Erfurt können aber keine Beschlüsse gefasst werden, sehr wohl laufen aber augenscheinlich Vorarbeiten. Frühestens zur Saison 2017/18 könnte die Qualifikation zur neuen Regionalliga ausgespielt werden.