Start ins WM-Jahr: „Chelsea-Connection“ führt DFB-Auswahl zum Sieg

-

Print Friendly, PDF & Email

Die deutschen Fußballer sind mit einem 2:0 (2:0) gegen Israel ins WM-Jahr gestartet.
Sinsheim (SID) Bei der Ehrenrunde überwogen die grinsenden Gesichter, auch Hansi Flick hatte ein kleines Lachen auf den Lippen: Angeführt von ihrer „Chelsea-Connection“ sind die deutschen Fußballer mit einem ungefährdeten 2:0 (2:0) gegen Israel ins WM-Jahr gestartet. 240 Tage vor dem Eröffnungsspiel der umstrittenen Winter-Endrunde in Katar hat die Mannschaft Flicks Hoffnung auf ein erfolgreiches Abschneiden geweckt – der Bundestrainer feierte den achten Sieg im achten Spiel unter seiner Regie.
Die Angreifer Kai Havertz (36.) und Timo Werner (45.+1) des Champions-League-Siegers FC Chelsea trafen für die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Thomas Müller setzte einen Foulelfmeter an den Pfosten (89.), den Lukas Nmecha clever gezogen hatte. Auf der Gegenseite parierte Kevin Trapp einen Strafstoß von Yonatan Cohen (90.+4).
„Ich bin zufrieden“, sagte Flick im ZDF: „Wir haben sehr mutig gespielt und hoch gepresst.“ Ähnlich sah es Werner. „Im Großen und Ganzen war das für das erste Spiel im neuen Jahr ein guter Auftritt von uns“, äußerte der Torschütze. Nico Schlotterbeck fügte an: „Wir haben hinten ganz gut verteidigt. In der letzten Viertelstunde hatten wir zu viele Ballverluste.“
Die nächste Bewährungschance hat der viermalige Weltmeister bereits am Dienstag (20.45 Uhr/ARD) in Amsterdam beim Klassiker gegen die Niederlande. Die Begegnung gilt als der erste echte Härtetest in der Ära Flick.
Danach blicken die Deutschen gespannt auf die Auslosung der WM-Vorrundengruppen am Freitag in Doha. Die nächsten Partien stehen erst im Juni an, dann muss das DFB-Team gleich viermal in der Nations League ran.
Vor 25.600 Zuschauern bei Flicks „Heimspiel“ in der ausverkauften Sinsheimer Arena übernahmen die Gastgeber wie erwartet gleich das Kommando. Unter den Augen der Familie des Bundestrainers, der aus dem nahen Bammental stammt, konnte sich die deutsche Elf in der ersten Viertelstunde aber keine echte Chance erarbeiten.
Die Israelis um den Hoffenheimer Munas Dabbur, die in der Weltrangliste auf Position 77 geführt werden, verteidigten über weite Strecken mit allen elf Spielern im und am eigenen Strafraum. Den Schützlingen Flicks, dem zahlreiche feste Größen fehlten, fiel gegen das Abwehrbollwerk nicht allzu viel ein.
Im Vorfeld der Partie musste der Bundestrainer die Absagen von Stars wie Abwehrchef Niklas Süle, Mittelfeldboss Joshua Kimmich und Leon Goretzka verkraften – insgesamt fehlten zehn Profis. Flick machte aus der Not eine Tugend. Er testete die Spieler aus der zweiten Reihe.
So feierte Schlotterbeck vom SC Freiburg sein Länderspieldebüt im Abwehrzentrum. Für Kimmich und Goretzka begannen Rückkehrer Julian Weigl und Ilkay Gündogan als Kapitän im zentralen Mittelfeld, Müller saß zunächst auf der Bank.
Im Tor erhielt Stammkeeper Manuel Neuer wie angekündigt eine Pause, dafür startete Marc-Andre ter Stegen. Der Keeper hatte Mitte der ersten Hälfte immer noch nichts zu tun. Doch auch den Deutschen fehlte es an Tempo und Kreativität fehlte. In der 29. Minute verbuchte das DFB-Team seine erste echte Chance. Havertz konnte Israels Torwart Ofir Marciano aber nicht überwinden. Kurz darauf hätte Havertz eigentlich treffen müssen – scheiterte aber wieder an Marciano (35.).
Sekunden später machte er es besser. Nach einer Ecke von David Raum war der 22-Jährige per Kopf zur Stelle und erzielte sein achtes Länderspieltor. Sein Londoner Teamkollege Werner legte nach einem Freistoß Gündogans in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs nach, es war sein 22. Tor im DFB-Dress.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit durfte Trapp zwischen die Pfosten, Müller kam für Gündogan. Die erste Chance in der zweiten Hälfte vergab Julian Draxler nach Vorarbeit des agilen Raum (49.).
Danach erhöhten die Deutschen die Schlagzahl, weitere Tore lagen in der Luft. Thilo Kehrer traf aber nicht (60.). Kurz darauf feierte Anton Stach vom FSV Mainz 05 sein Debüt (62.). Draxler konnte auch seine nächste Chance nicht nutzen (68.).
SID as tl

© 2008-2022 Sport-Informations-Dienst