Politiker von SPD und Linkspartei fordern Absage von Länderspielen

-

Print Friendly, PDF & Email

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts der europaweit grassierenden Corona-Pandemie und der Zunahme an Infektionsfällen auch im Profi-Fußball fordern Politiker mehrere Parteien die Absage von Länderspielen in diesem Winter. „Ist jetzt die Zeit für fragwürdige Länderspiele und Reisen quer durch Europa? Diese Ungleichbehandlung ist keinem Amateursportler oder Jugendkicker vermittelbar“, sagte der Vorsitzende der Linksfraktion im Deutschen Bundestag, Dietmar Bartsch, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Gerade als großer Fußballfan sage ich, wir dürfen nicht mit zweierlei Maß messen“, so Bartsch weiter.

„Sonderrechte für wenige untergraben die Akzeptanz der Corona-Regeln.“ Auch aus der Regierungspartei SPD kommt Kritik. „Aus meiner Sicht sollten insbesondere Freundschaftsspiele in Corona-Zeiten nicht stattfinden“, sagte die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Bärbel Bas, dem RND. „Der Fußball sollte auch hier seine Vorbildfunktion wahrnehmen und den Gesundheitsschutz nach vorne stellen“, so die SPD-Politikerin weiter. Ganz generell stelle sich die Frage, ob Länderspiele im Corona-Winter sein müssten. „In den Nationalmannschaften treffen für kurze Zeit Spieler aus unterschiedlichsten Teams zusammen“, warnte die Gesundheitspolitikerin. „Die zunehmende Zahl an Corona-Infektionen im Fußball zeigt: Hygienekonzepte reichen selbst im Profisport nicht aus, obwohl dort ein immenser Aufwand betrieben wird“, so Bas. „Wir müssen alle unsere Kontakte einschränken, anders geht es nicht.“ Am Mittwochabend musste bei einem Freundschaftsspiels zwischen der Türkei und Kroatien in Istanbul der kroatische Kapitän Domagoj Vida ausgewechselt werden, weil er in der Halbzeitpause von einem positiven Corona-Test erfahren hatte. Zuvor hatte er 45 Minuten lang auf dem Platz gestanden. Das DFB-Team bestreitet am morgigen Samstag in Leipzig ein Länderspiel gegen die Ukraine.

Linienrichter beim Fußball mit Fahne, über dts Nachrichtenagentur
Foto: Linienrichter beim Fußball mit Fahne, über dts Nachrichtenagentur