Reichsbürger wollten weitere Soldaten und Polizisten rekrutieren

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die mutmaßlichen Rechtsterroristen um Heinrich XIII. Prinz Reuß wollten weitere Soldaten und Polizisten für ihre Gruppierung rekrutieren. Nach „Spiegel“-Informationen versuchte die Gruppe, weitere Soldaten aus dem Eliteverband Kommando Spezialkräfte (KSK) für die Gruppe anzuwerben. So soll der beschuldigte Bundeswehr-Pensionär Maximilian E. versucht haben, einen Oberstleutnant zu rekrutieren, der schon 2019 wegen seiner Nähe zu „Reichsbürger“-Thesen aus dem KSK geflogen war.

Auch versuchten die Beschuldigten wohl noch kürzlich, weitere Polizisten zu gewinnen. So reisten den Ermittlungen zufolge am 10. November mehrere Mitglieder der Gruppierung nach Norddeutschland zu einer vertraulichen Versammlung, an der rund 15 Personen teilnahmen. Demnach versuchten die Verschwörer dabei, „gezielt“ Polizeibeamte anzuwerben. Zu den derzeit 54 Beschuldigten zählt nach „Spiegel“-Informationen auch eine Oberkommissarin, die bislang als Kriminalpolizistin in der nordrhein-westfälischen Kreispolizeibehörde Minden-Lübbecke arbeitete. Sie soll in der Vergangenheit als Corona-Leugnerin aufgefallen sein. Ein ebenfalls beschuldigter Polizist ist Staatsschützer in Niedersachsen, aber wohl schon seit Längerem krankgeschrieben. Darüber hinaus ist ein aus dem Dienst entfernter niedersächsischer Kriminalhauptkommissar unter den Beschuldigten. Auch er trat bereits als Aktivist bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen in Erscheinung. Nach „Spiegel“-Informationen beschlagnahmten die Ermittler im Auftrag des Generalbundesanwalts bei den Durchsuchungen in mehr als 50 Objekten unter anderem Neun-Millimeter-Pistolen, Schwerter, Messer, Elektroschocker, Gefechtshelme, Nachtsichtgeräte und die Dienstwaffen der zwei beschuldigten aktiven Polizisten. Sichergestellt wurden auch mehr als 130.000 Euro in bar sowie eine erhebliche Menge Gold und Silber.

Polizei, über dts Nachrichtenagentur
Foto: Polizei, über dts Nachrichtenagentur