Bahn strich 2019 tausende Fahrten im Fernverkehr

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Deutsche Bahn (DB) hat im vergangenen Jahr 3.700 von rund 300.000 Fahrten im Fernverkehr ersatzlos gestrichen. Das geht aus der Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage des FDP-Verkehrspolitikers Torsten Herbst hervor, über welche die „Rheinische Post“ (Donnerstagsausgabe) berichtet. Insbesondere der Dezember war für die Bahn demnach ein schwarzer Monat.

Im letzten Monat des Jahres stieg mit 580 gestrichenen ICE-Verbindungen der Anteil der Zugausfälle auf 3,9 Prozent, bei den IC lag er mit 158 (1,4 Prozent) ebenfalls über dem Jahresschnitt von 0,9 Prozent. „Trotz aller Versprechen schafft es die Deutsche Bahn nicht, die anhaltenden Probleme bei Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit zu lösen“, sagte der FDP-Verkehrspolitiker. „Für die tausenden Fahrgäste, die davon täglich betroffen sind, ist das kein hinnehmbarer Zustand.“ Aber auch die Bundesregierung müsse sich fragen, wie lange sie dieser Entwicklung noch tatenlos zuschauen wolle. Ein Bahnsprecher sagte, die Ausfälle seien auf externe Gründe wie Stürme, Schnee oder Personenunfälle sowie auf technische und betriebliche Gründe zurückzuführen. Konkret nannte er den Streik in Frankreich, die Hitzewelle im Hochsommer sowie den ICE-Brand auf der Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main. „Betroffen davon waren deutlich weniger als ein Prozent der Reisenden.“ Der Fahrgastverband Pro Bahn forderte neben zusätzlichen Reservezügen eine bessere Informationspolitik. Der Pro-Bahn-Ehrenvorsitzende Karl-Peter Naumann sagte, die Bahn müsse sich ehrlicher bei der Pünktlichkeitsstatistik machen. „Es ist natürlich schwierig, einen komplett entfallenen Zug einzurechnen. Welchen Wert setzen Sie dann an? 24 Stunden?“ Es gebe aber Alternativen. „Die Bahn könnte zusätzlich zu ihren monatlichen Pünktlichkeitswerten noch die Verbindungen veröffentlichen, für die ein Ersatzzug bereitgestellt werden konnte, und diejenigen, die ersatzlos entfallen sind.“

Zugausfälle bei der Bahn, über dts Nachrichtenagentur
Foto: Zugausfälle bei der Bahn, über dts Nachrichtenagentur