Die Bundesregierung müsse reagieren. „Wir fordern eine Corona-Sofort-Nothilfe von 1.000 Euro für Beschäftigte im Gastgewerbe“, so Zeitler. „Wegen ihrer häufig viel zu niedrigen Löhne ist für die Beschäftigten im Gastgewerbe das Kurzarbeitergeld bei einem monatelangen Lockdown keine ausreichende Lösung.“ Kaum eine Servicekraft könne von Reserven zehren, und wenn, seien sie längst aufgebraucht. „Und jetzt soll das für viele so wichtige und fest eingeplante Trinkgeld weiterhin ausfallen“, sagte er. Mit jedem Tag im Lockdown wüchsen die Schulden und die Verzweiflung. „Viele kehren ihrer Branche für immer den Rücken.“ Hunderttausende Beschäftigte in Restaurants, Bars, Diskotheken und Hotels könnten zum Schutz der gesamten Gesellschaft nicht ihrer Arbeit nachgehen, sie bräuchten dringend Hilfe, so Zeitler. „Was für Unternehmen geht, muss auch für Menschen möglich sein.“ Es sei richtig, dass die Arbeitgeber des Gastgewerbes großzügige finanzielle Unterstützung erhielten, um durch die Coronavirus-Pandemie zu kommen. „Aber bei den Beschäftigten kommt viel zu wenig an.“ Für Menschen mit niedrigen Einkommen reiche das Kurzarbeitergeld auf Dauer einfach nicht aus. „Genau, wie es einen Mindestlohn gibt, muss es deshalb auch ein Mindestkurzarbeitergeld geben.“ Die Hans-Böckler-Stiftung habe die Einrichtung eines branchenunabhängigen Mindestkurzarbeitergelds von 1.200 Euro pro Monat vor. „Dieser Vorschlag sollte dringend und eingehend geprüft werden.“
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