COVID-19 | Landkreis Neu-Ulm: Impfstart in Arztpraxen für Anfang April vorgesehen

-

Print Friendly, PDF & Email

Impfungen in Arztpraxen werden so bald wie möglich in vielen Praxen angeboten, sind aber aktuell noch nicht möglich

Aktuell erreichen die Arztpraxen im Landkreis Neu-Ulm zahlreiche Anfragen, ab wann bei ihnen geimpft werden kann. In der letzten Bund-Länder-Konferenz (03. März 2021) wurde vereinbart, dass das Bundesministerium für Gesundheit die Möglichkeiten schafft, dass niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in ihren Praxen impfen können. Haus- und Fachärzte sollen ab Anfang April Impfungen in ihren Praxen anbieten können. Darauf einigten sich die Fachminister von Bund und Ländern gestern in ihrer Gesundheitsministerkonferenz.

Derzeit befinden sich in diesem Zusammenhang noch verschiedene Fragen in der Abklärung. Dazu gehören zum Beispiel die Fragen der Logistik, der Verfügbarkeit von Impfzubehör, die Datenmeldung an das Robert Koch-Institut (RKI) sowie die Abrechnung. Die hierfür notwendigen Verordnungen will das Bundesministerium für Gesundheit im März erlassen. Erst nach Klärung dieser Fragen und wenn die entsprechenden Verordnungen in Kraft sind, können die Arztpraxen mit den Impfungen beginnen. Aktuell sind damit noch keine Impfungen in den Arztpraxen möglich. Der Impfstart für alle Arztpraxen erfolgt dann zeitgleich. Das heißt, die Voraussetzungen sind für alle gleich, es gibt keinen zeitlichen Vorteil für eine Arztpraxis. Der Impfstoff soll über den Großhandel und Apotheken in die Arztpraxen kommen.

Viele Ärztinnen und Ärzte im Landkreis Neu-Ulm stehen in den Startlöchern und haben sich dankenswerterweise bereits entsprechende Gedanken gemacht, um sofort loslegen zu können, wenn alle notwendigen Vorbereitungen abgeschlossen sind. Sobald es hierzu Neuigkeiten gibt, wird das Landratsamt wieder informieren. „Der Landkreis begleitet die Entwicklung der Möglichkeiten, die Impfungen durch die Hausärzte durchführen zu können sehr intensiv“, sagt der Versorgungsarzt des Landkreises Neu-Ulm, Dr. Stefan Thamasett. „Damit soll die Umsetzung im Lankreis schnell, unbürokratisch und gemeinsam erfolgen, sobald die politischen Voraussetzungen gegeben sind.“

Darüber hinaus startet nächste Woche ein Pilotprojekt. Sechs Hausärzte aus dem Landkreis Neu-Ulm werden im Rahmen ihrer Hausbesuche bettlägrige Patientinnen und Patienten, die über 80 Jahre alt sind, impfen. Federführend für das Projekt ist der Hausarzt und Versorgungsarzt Dr. Stefan Thamasett. „Die hierbei gemachten Erfahrungen werden in eine Strategie einfließen, um dann umgehend im gesamten Landkreis die besonders gefährdete Patientengruppe von pflegebedürftigen Personen zu Hause impfen zu können“, erläutert Dr. Stefan Thamasett das weitere Vorgehen. „Ich danke den Ärztinnen und Ärzten, die sich bereit erklärt haben, diese Testphase zu unterstützen“, sagt Landrat Thorsten Freudenberger. „Für viele Patientinnen und Patienten sind ihre Ärzte die ersten Ansprechpartner, wenn sie Fragen zum Impfen haben. Ich freue mich, dass die Arztpraxen bald generell die Möglichkeit erhalten, Impfungen vorzunehmen. Dadurch können die Impfungen weiter beschleunigt werden. Deshalb gilt mein Dank auch allen Ärztinnen und Ärzten, die im Laufe der Corona-Pandemie großen Einsatz gezeigt haben und zeigen.“

Im Moment laufen die Impfungen über die drei Impfzentren im Landkreis Neu-Ulm. Die Impfzentren sollen auch beibehalten werden, wenn die Arztpraxen impfen können. Insgesamt wurden im Landkreis Neu-Ulm bis jetzt 17.071 Impfungen vorgenommen. Davon 10.616 Erstimpfungen und 6.456 Zweitimpfungen. Das Impfzentrum in Illertissen hat heute, 9. März, seinen Betrieb aufgenommen. Außerdem werden die Impfkapazitäten in den Impfzentren in Weißenhorn und Neu-Ulm ausgebaut. „In den Zentren sind aktuell zahlreiche engagierte Ärztinnen und Ärzte sowie weiteres Personal und Helferinnen und Helfer im Einsatz, um täglich Impfungen vorzunehmen und damit zur Eindämmung der Corona-Pandemie beizutragen“, dankt Dr. Peter Czermak, Ärztlicher Leiter der Impfzentren, allen Beteiligten.