Neu-Ulm – Biberach – Kripo kann Menschenhändler festnehmen – Schlag gegen rumänische Bande – Frauen befreit

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Foto - mit freundlicher Genehmigung von beobachter.ch
Foto – mit freundlicher Genehmigung von beobachter.ch

Die Kriminalpolizei Neu-Ulm hat am Mittwoch, 08.12.2015, eine Bande von Menschenhändlern festgenommen. Alle Festgenommenen sitzen zwischenzeitlich in Untersuchungshaft.

Nach mehrmonatigen intensiven Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Memmingen und der Kriminalpolizei Neu-Ulm wurden am Mittwoch fünf rumänische Staatsangehörige festgenommen. Gegen alle fünf Personen, darunter vier Männer im Alter zwischen 24 und 33 Jahren, sowie gegen eine 27-jährige Frau, wurden durch die Ermittlungsrichterin des Amtsgerichts Memmingen Haftbefehle erlassen.

Den Festgenommenen wird bandenmäßiger Menschenhandel vorgeworfen, da die Beschuldigten junge Frauen aus dem Ausland nach Deutschland verbrachten und sie dort über mehrere Monate hinweg zur Prostitution zwangen. Die jungen Frauen wurden in mehreren Wohnungen im baden-württembergischen Landkreis Biberach unter unwürdigsten Bedingungen untergebracht, da ihre Wohnungen stark verunreinigt und deutlich überbelegt waren. Zudem wurden die Frauen nur unzureichend mit Nahrung versorgt. Täglich wurden die Opfer verschiedenen Bordellen in Bayern und Baden-Württemberg zugeführt. Dort standen sie unter ständiger Beobachtung ihrer Begleiter und mussten den Dirnenlohn ihren Peinigern übergeben. Um die Gefügigkeit der Opfer zu erhalten wurden sie beinahe täglich geschlagen.

Am Ende der zunächst verdeckt geführten Ermittlungen erfolgte ein großer Zugriff unter der Leitung der Kriminalpolizei Neu-Ulm. Hierbei wurden zeitgleich drei Wohnungen durchsucht. Neben den Festgenommenen wurden in den Wohnungen mehrere junge Frauen im Alter von 21 bis 26 Jahren, darunter auch die vier bekannten Opfer, und weitere sieben Männer, angetroffen werden. Alle Personen waren rumänische Staatsangehörige. Im Rahmen der Durchsuchungen konnte umfangreiches Beweismaterial aufgefunden wurden. Ein Bargeldbetrag von rund 5.000 Euro wurde sichergestellt.