Neu-Ulm – Grundwasser im Unteren Illertal ist immer noch belastet

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neu-ulm-bildungsregionLandratsamt rät Gartenbesitzern: Obst und Gemüse während der Erntezeit nicht mit Brunnenwasser gießen

Das Grundwasser aus Gartenbrunnen im Illertal zwischen Bellenberg und Neu-Ulm kann nach wie vor mit Lösungsmitteln belastet sein. Die Gehalte in Bellenberg, Vöhringen, Gerlenhofen und Ludwigsfeld liegen aber inzwischen auf niedrigem Niveau. Lediglich im Stadtgebiet von Senden sind noch höhere Konzentrationen vorhanden.

 

Deshalb sollten in den betroffenen Gebieten Gemüse- und Obstpflanzen während der Erntezeit nicht mit Brunnenwasser gegossen oder gewaschen werden. Das Leitungswasser aus der öffentlichen Wasserversorgung ist dagegen nicht verunreinigt und kann ohne Einschränkungen genutzt werden. Auch das Wasser der Badeseen ist nicht belastet. Darauf weist das Landratsamt Neu-Ulm hin.

 

Die Grundwasserverunreinigungen durch so genannte Halogen-Kohlenwasserstoffe wie Tetrachlorethen (PER) und Trichlorethen (TRI) gehen nach wie vor von den Firmengrundstücken einer ehemaligen Großreinigung in Bellenberg und der einstigen Uhrenfabrik Senden aus.

 

Nach den aktuellen Untersuchungen ist in folgenden Gebieten des Landkreises der Grenzwert nach der Trinkwasserverordnung für Halogen-Kohlenwasserstoffe von zehn Mikrogramm je Liter Wasser noch überschritten:

 

Bellenberg:

Im Gebiet westlich der Bachstraße und nördlich des Mühlbachs liegen die Werte zwischen 38 und 14 Mikrogramm je Liter Wasser.

 

Vöhringen:

Im Stadtgebiet westlich der Bahnlinie Ulm – Kempten wurden bis zu 12 Mikrogramm je Liter Wasser gemessen. Im Stadtteil Illerzell ist der Grenzwert unterschritten. 

 

Senden:

Im Stadtgebiet nördlich der Erich-Rittinghaus-Straße zwischen der Kemptener Straße und der Bahnlinie Ulm – Kempten belaufen sich die Werte zwischen 50 Mikrogramm und maximal 350 Mikrogramm je Liter Wasser.

 

Neu-Ulm, Stadtteil Gerlenhofen:

Entlang der Bahnlinie Ulm – Kempten und westlich davon wurden bis zu 25 Mikrogramm je Liter Wasser ermittelt.

 

Neu-Ulm, Stadtteil Ludwigsfeld:

Östlich der Memminger Straße liegen die gemessenen Werte mit 13 Mikrogramm je Liter Wasser nur kapp über dem Grenzwert nach der Trinkwasserverordnung.

 

Das Grundwasser in den restlichen Neu-Ulmer Stadtteilen und in der Innenstadt ist nicht belastet.

 

Das Landratsamt Neu-Ulm rät Gartenbesitzern aus den betroffenen Gebieten zu Vorsichtsmaßnahmen. So sollte das Grundwasser aus Haus- oder Gartenbrunnen nicht als Trinkwasser verwendet werden. Obwohl Halogen-Kohlenwasserstoffe an der Luft rasch verdunsten, empfiehlt die Behörde, vorsorglich während der Erntezeit Gemüse- oder Obstpflanzen nicht mit dem belasteten Brunnenwasser zu gießen. Gemüse, Obst oder Salat sollten auch nicht mit Brunnenwasser, sondern nur mit dem Trinkwasser aus der öffentlichen Wasserversorgung gesäubert werden. Weiter rät das Landratsamt, belastetes Grundwasser aus dem Brunnen nicht zum Baden, Duschen oder Tränken von Nutztieren zu verwenden.

 

Die Lagepläne mit den Messergebnissen können beim Landratsamt Neu-Ulm, Kantstraße 8, Zimmer 306, oder im Internet unter der Adresse: www.lra.neu-ulm.de (Rubrikenpfad: Umwelt; Wasserrecht und Bodenschutz; Grundwasser Unteres Illertal) eingesehen werden. Telefonische Auskünfte gibt es unter Telefon  0731/7040-421.