Nur noch wenige Wochen bleibt Zeit, die viel beachtete Freiheitsausstellung „frey seyen und wöllen sein“ in der MEWO Kunsthalle zu besuchen. Die Schau ist Teil des Gedenkjahres „500 Jahre Zwölf Artikel“ und stellt damit einen aktuellen Bezug zu einem Schlüsselereignis europäischer Freiheitsgeschichte her.
Anders als klassische historische Ausstellungen richtet sich der Fokus hier nicht ausschließlich auf die Vergangenheit, sondern auf Gegenwart und Zukunft: Internationale Künstlerinnen und Künstler befassen sich mit der Frage, was Freiheit heute bedeutet und wie Gemeinschaft künftig gestaltet werden kann.
Ein Highlight ist die Videoarbeit „12 Minutes to Midnight“ von Yael Bartana, die eine fiktive Regierung zeigt, die ausschließlich aus Frauen besteht. Schauspielerinnen übernehmen die Rollen der Politikerinnen, während reale Expertinnen die Debatte mit fundierten Argumenten bereichern. So entstehen neue Perspektiven auf Macht, Verantwortung und gesellschaftliche Herausforderungen.
Das Künstlerduo Libia Castro und Ólafur Ólafsson wiederum konfrontiert die Besucherinnen und Besucher mit der „eingeschränkten Erklärung der Menschenunrechte“ – einer kritischen Textarbeit, die Missstände entlarvt und teils humorvoll die Absurdität bestehender Verhältnisse aufzeigt.
Alle Werke der insgesamt neun beteiligten Kunstschaffenden eint der hoffnungsvolle Gedanke, dass eine solidarische und gerechte Gesellschaft möglich ist.
Die Ausstellung ist noch bis zum 5. Oktober 2025 geöffnet – auch am Tag der Deutschen Einheit, an dem in Memmingen der Schwabentag mit der feierlichen Verleihung des Freiheitspreises stattfindet. Die letzte öffentliche Führung durch die Schau findet am Samstag, 4. Oktober, um 15 Uhr statt. Der Eintritt ist wie gewohnt frei.









