Stadt Memmingen | Rohbau für Hallenbad steht – Beeindruckendes Dachtragwerk aus Holz

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Der Bau des kombinierten Hallen- und Freibades ist einen großen Schritt weiter: Der Rohbau für das Hallenbad steht und am Rand des zukünftigen 25-Meter-Schwimmbeckens wurde Richtfest gefeiert. „Es ist beeindruckend, hier im Rohbau zu stehen und zu sehen, wie alles Formen annimmt“, beschrieb Oberbürgermeister Jan Rothenbacher einen Eindruck, den wohl viele der Gäste des traditionellen Hebaufs teilten. Der Oberbürgermeister dankte den Handwerkern, Bauarbeitern und Planern der baubeteiligten Firmen für ihre hervorragende Arbeit. „Wir schaffen hier gemeinsam etwas ganz Großartiges für Memmingen und die Bürgerschaft“, drückte Bauherr Marcus Geske, Leiter der Stadtwerke Memmingen, seine Begeisterung über den fortschreitenden Bau aus. Den feierlichen Richtspruch sprachen Zimmerermeister Tobias Pletschacher und Zimmerer Giorgio alese (Pletschacher Holzbau, Dasing) hoch oben auf dem Dach des Kombibads.

Im März 2023 begannen die Bauarbeiten mit dem Abbruch des alten Freibads. Im Oktober 2023 konnte bereits der Grundstein gelegt werden. Seitdem hat sich auf der Baustelle viel getan: Für das zukünftige Hallenbad wurden Fundamente, Untergeschoss mit Technikräumen, Außenwände, markante V-Stützen, Innenwände und das Dachtragwerk errichtet und der Freibadbereich wurde vorbereitet. Mit dem Richtfest werde ein wichtiger Meilenstein beim Bau des Kombibades gefeiert, betonte Architekt Bernhard Asböck (Asböck Architeken, München). „Was lange nur auf den Plänen sichtbar war, existiert nun in der Realität und lässt das Volumen des Gebäudes schon gut erkennen. Alle Firmen haben sehr zuverlässig und termingerecht gearbeitet.“ Asböck würdigte besonders das „respektvolle Miteinander“ auf der Baustelle.

Das von unten sichtbare Holztragwerk der Dachkonstruktion über der Badehalle überspannt eine Grundfläche von 40×45 Meter, insgesamt rund 1.800m², bei einer maximalen Spannweite von 28 Metern, informierte Tragwerksplaner Thomas Göhring (Schneck Schaal Braun Ingenieurgesellschaft Bauen, Tübingen). 550 Kubikmeter Holz wurden verbaut. Das Rohmaterial komme aus Österreich und Deutschland, die Binder wurden in Füramoos (Landkreis Biberach) gefertigt. „Das Material hat eine hohe Festigkeit bei gleichzeitig geringem Eigengewicht, ein entscheidender Vorteil gerade bei weitgespannten Tragwerke“, beschrieb Tragwerksplaner Thomas Göhring. Gründe, Holz als Werkstoff im Schwimmbadbau einzusetzen. Auch die Robustheit und Widerstandsfähigkeit von Holz sei bei der feuchten Raumluft im Bad vorteilhaft. Das Dach trägt Schnee- und Windlast, eine PV-Anlage wird darauf aufgebaut und von unten wird eine Aquacross-Anlage angehängt werden.

Der Zeitplan sei durch das Juni-Hochwasser und die Starkregenereignisse in diesem Sommer etwas in Verzug geraten, informierte Architekt Bernhard Asböck. Beispielsweise hätten die Fundamente für das 50-Meter-Becken im Freibadbereich schon längst gelegt sein sollen. „Aber da steht noch so viel Grundwasser, dass man es eigentlich schon zum Schwimmen freigeben könnte“, bemerkte der Architekt. Während in den nächsten Wochen beim Freibad der Rohbau beginnt, gehen am Gebäude des Hallenbads die Arbeiten am Dach und an der Fassade weiter. Das Gebäude wird in Passivhausbauweise errichtet. Noch vor dem Winter soll die Gebäudehülle dicht und gedämmt sein. „Insgesamt liegen wir ein paar Wochen hinter dem Zeitplan, aber die Fertigstellung der Hülle vor dem Winter ist nicht gefährdet“, so der Architekt. Die Eröffnung des Kombibads ist zur Freibadsaison 2026 geplant.

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