Kaminwerk Memmingen | Drei wollen oder wollen wieder Oberbürgermeister von Memmingen werden

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Das „Bündnis für Menschenrechte und Demokratie“ hat die vier Memminger Oberbürgermeisterkandidaten am Montagabend, 23.01.2023, ins Kaminwerk eingeladen – gekommen sind nur Drei. Rund 120 Interessierte und Parteifreunde besetzten die Stühle im Kaminwerk.

Die Kandidaten wurden in sechs Themenbereichen zu allen wichtigen Memminger Themen befragt. Hier ging es um die Finanzen, Vereinsamung, Integration, Jugend, Investitionen, Bürgerbeteiligung u.a. In zwei Runden hatten auch die Besucher die Möglichkeit, selbst Fragen zu stellen. Dies war der Auftakt einer Reihe von Diskussionen zur Wahl des „Memminger Stadtoberhauptes“ am Sonntag, 05.03.2023.

 

Krimhilde Dornach (ÖDP) – Foto: Tom Pöppel/AOV

Krimhilde Dornach, Kreisrätin und Fraktionsvorsitzende der ÖDP im Landkreis Neu-Ulm, wurde 1966 im Ostallgäu in Zell bei Pfronten geboren. Neben ihrer politischen Tätigkeit arbeitet die ausgebildete Singschullehrerin als Fachlehrerin für Musik an der Städtischen Realschule Weißenhorn.

Sie hat sich den Haushalt der Stadt Memmingen im Internet wohl noch nicht angeschaut – bei Fragen zur Haushaltssituation der Stadt verwies sie auf den amtierenden Oberbürgermeister, der da wohl mehr Einblick hätte. Aber sie kann auch Haushalt, sagt sie.

 

Jan Rothenbacher (SPD) – Foto: Tom Pöppel/AOV

Jan Rothenbacher studierter Verwaltungswissenschaftler. Er ist 1992 in Illertissen geboren, in Balzheim aufgewachsen und lebt, nach verschiedenen Stationen im In- und Ausland, mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen (2 + 4) wieder dort. Beruflich ist er in einem Consultingunternehmen für Digitalisierung und IT-Management bei Bundesbehörden wie dem Innen- oder dem Verteidigungsministerium tätig.

 

 

Manfred Schilder (CSU) amtierender Oberbürgermeister von Memmingen -Foto: Tom Pöppel/AOV

Manfred Schilder ein Memminger Urgestein. Oberbürgermeister der Stadt seit 2017. Er ist im Januar 1958 geboren. Schilder wurde bei der Kommunalwahl 2014 in den Stadtrat Memmingen gewählt. Am 19. März 2017 wurde er mit 51,54 % und 474 Wählerstimmen mehr als sein Konkurrent Friedrich Zeller von der SPD zum Oberbürgermeister der Stadt Memmingen gewählt.

Ihm liegen die Vereine Memmingens sehr am Herzen und sieht sie als wichtiges Bindeglied in Sachen Integration.

 

Nur Sensoy (Team Todenhöfer) – Foto: Facebook (privat)

Nur Hayat Sensoy, alleinerziehende, 36-jährige Mutter, gebürtige Memmingerin, besitzt einen Abschluss als kaufmännische Fachwirtin und ist Frisörmeisterin. Sie war leider nicht an dem Termin anwesend.

Da allerdings die Partei Team Todenhöfer, für die Nur Hayat Sensoy kandidiert, keiner Stadtrats- oder Landtagsfraktion angehört, benötigt Nur Sensoy für die Zulassung zur Kandidatur mindestens 215 sogenannte „Unterstützungsunterschriften“ – eine gesetzlich festgelegte Zahl für die Größe Memmingens. Die Frist hierfür ist am Montag, 23.01.2023, um 12 Uhr, abgelaufen. Ob sie diese erreicht hat wird in einer öffentlichen Sitzung am Dienstag, 24.01.2023, 16.00 Uhr, im Memminger Rathaus bekanntgegeben.

 

Hat man die Diskussion im Memminger Kaminwerk verfolgt, so stellt man sehr schnell fest, wer sich mit Memmingen auseinandergesetzt hat und wer noch Wissenslücken um das neue Amt hat.

Manfred Schilder ist ein alter Hase in Sachen Politik, Wirtschaft und Vernetzung in und um Memmingen. Durch seine Stadtratstätigkeit wusste er frühzeitig, was auf ihn als Oberbürgermeister zukommt. Nachdem seine Kandidatur für die CSU nach dem Tod von Oberbürgermeister Kennerknecht (SPD) überraschend war, konnte er sich bei der Wahl 2017 mit 474 Wählerstimmen mehr, durchsetzen. Er ist ein überzeugter CSU-Mann.

Jan Rothenbacher, wohl der Jüngste der Kandidaten. Seine vielseitigen Tätigkeitsfelder und sein Studium der Verwaltungswissenschaften zeichnen ihn für das neue Amt aus. Seine Hausaufgaben hat er gemacht. Seine Parteifreunde der SPD Memmingen haben ihm das Rathaus, die Politik, Probleme und Zahlen vermittelt. Er spricht schon fast wie ein Memminger.

Krimhilde Dornach von der ÖDP, will auch Oberbürgermeister.  Zur Kreisrätin im Landkreis Neu-Ulm hat sie es schon für die ÖDP geschafft. In der Diskussionsrunden fehlte ihr so der Memminger Background. Informationen, die die Stadtverwaltung Memmingen auf ihrer Homepage bereitstellt waren ihr nicht bekannt. Aber vermutlich wird sie von Veranstaltung zu Veranstaltung sicherer.

Nur Sensoy fehlte am Montagabend im Kaminwerk. Sie hatte sich auch nicht beim Veranstalter für ihr Fernbleiben entschuldigt.

Der Wahlkampf um den ersten Platz im Memminger Rathaus hat erst begonnen. Man sollte sich die Kandidaten auf jeden Fall einmal live anschauen, um sich ein Bild zu machen, um dann über die Wahl zu entscheiden. Auf jeden Fall wird es spannend werden, wer im Memminger Rathaus einzieht oder bleiben darf. Insgesamt dürfen rund 31.000 Memminger ihre Stimme abgeben. Das Wählerverzeichnis wird am 29.01.2023 durch den Verantwortlichen erstellt. Danach werden die Wahlberechtigungen an die Memminger versandt, die spätestens am 12.02.2023 den Wählern vorliegen sollten. Gewählt wird dann in 25 Wahllokalen in Memmingen und den Stadtteilen. Auch die Briefwahl vorab ist natürlich möglich.

Sollte bei der Wahl am Sonntag, 5. März 2023, keiner der Kandidatinnen oder Kandidaten die absolute Mehrheit erreichen, wird es eine Stichwahl geben, die zwei Wochen später für Sonntag, 19. März, angesetzt wird.

Die Amtszeit des neugewählten Oberbürgermeisters oder der Oberbürgermeisterin von Memmingen beginnt dann am 21. März 2023.

 

Hintergrund
Das „Bündnis für Menschenrechte und Demokratie“ ist ein Zusammenschluss von zivilgesellschaftlichen Gruppen und den demokratischen Parteien mit zur Zeit 17 Mitgliedern. Das Bündnis hat sich zur Aufgabe gestellt, in der „Stadt der Freiheitsrechte“ mit Veranstaltungen Demokratie und Menschenrechte zu stärken und die Bürger für Demokratie zu begeistern.