Preissteigerungen an Gasmärkten beuteln die Memminger Stadtwerke

-

Print Friendly, PDF & Email

Rechnungsabschluss 2021: Stadtwerke Memmingen machten rund 3,6 Millionen Euro Verlust

Der geprüfte Rechnungsabschluss 2021 der Stadtwerke Memmingen wurde vom Stadtrat einstimmig anerkannt und festgestellt. Aufgrund der massiven Preissteigerungen an den Gasmärkten und einer Steuernachzahlung aus den Vorjahren entstand für 2021 ein Jahresfehlbetrag in Höhe von 3,6 Millionen Euro, informierte Peter Domaschke, Leiter der Stadtwerke Memmingen, im Plenum des Stadtrats.

In der Sparte Gas beträgt das Jahresergebnis minus 3,3 Millionen Euro. Obwohl Gasabsatz sowie Gastransport witterungsbedingt gegenüber dem Vorjahr angestiegen seien, hätten die Kostensprünge an den Märkten zu einem Verlust geführt, erläuterte Domaschke. Von rund zwei Cent/ Kilowattstunde im Februar 2021 stieg der Preis auf rund 30 Cent pro Kilowattstunde im Dezember 2021. Für mehrere Monate verharrte der Preis mit 20 Cent/Kilowattstunde auf einem sehr hohen Niveau. Die Stadtwerke haben den Preis in vier Schritten angepasst. Da die Kunden sechs Wochen vor einer Preiserhöhung informiert werden müssen, wurden während der Preisturbulenzen im zweiten Halbjahr 2021 sowie im ersten Halbjahr 2022 während dieser Sechs-Wochen-Frist jeweils ein Verlust von rund 1,5 Millionen Euro gemacht.

Diese Probleme betreffen nicht nur die Stadtwerke Memmingen, betonte Domaschke, sondern deutschlandweit habe dies zu Verlusten und existenzbedrohenden Situationen geführt. Seit Mai 2022 können die Stadtwerke Memmingen wieder kostendeckend arbeiten.

In der Sparte Wasserversorgung beträgt das Jahresergebnis 405.000 Euro. Aufgrund geringerer Instandhaltungskosten und der erfolgreichen Betreuung von Gemeinden im Umland konnte das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr verbessert werden. Der wirtschaftliche Erfolg der Sparte Wasser hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert.

Die Parkhäuser weisen einen Verlust in Höhe von 683.400 Euro aus. Aufgrund der Pandemie ging die Anzahl der Kurzparker um weitere 35.000 gegenüber dem Vorjahr zurück. Der Verlust ist jedoch ausschließlich auf eine Steuernachzahlung für Vorjahre zurückzuführen. Das Ergebnis vor Steuern ist nahezu ausgeglichen. Im Jahr 2022 wurde bislang ein deutlich positives Ergebnis erwirtschaftet.

„Die Zahlungsfähigkeit der Stadtwerke war unterjährig stets gesichert“, betonte Domaschke. Aufgrund der hohen Eigenkapitalquote sei die Vermögens- und Finanzlage der Stadtwerke auch in dieser schwierigen Zeit stabil geblieben. Die Eigenkapitalquote der Stadtwerke beträgt 66 Prozent und hat sich gegenüber dem Vorjahr um neun Prozent verringert. Das Eigenkapital betrug zum Bilanzstichtag 33,1 Millionen Euro.