Stadt Memmingen | Jugendparlament tagt im Rathaus

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Verkehr und Mobilität und schulübergreifende Aktionen wichtige Themen für Jugendliche

Das Memminger Jugendparlament besprach in seiner jüngsten Sitzung im Rathaus wichtige Themen wie Verkehr und Mobilität und schulübergreifende Aktionen. Unter der Leitung von Zweiter Bürgermeisterin Margareta Böckh wurden mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung und des Stadtrats viele Anregungen und Ideen ausgetauscht.

Dabei bewegte die Jugendlichen vor allem das Thema Verkehr und Mobilität. Sie regten für das neue Mobilitätskonzept günstige Tickets für Jugendliche an. Dieses sollte optimalerweise Fahrten ohne Einschränkungen in Memmingen, seinen Stadtteilen und dem näheren Umland ermöglichen. Zudem müssten gerade zu Stoßzeiten die Taktfrequenz und Menge der Busse erhöht werden. So könnte der Individualverkehr verringert und die Mobilität für die Mädchen und Jungen erschwinglich und gesteigert werden. Böckh verwies auf das neue Mobilitätskonzept, das sich genau mit diesen Themen befasst und ab 01. Januar 2023 den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in der Stadt verbessern soll. Die Idee für ein günstiges, flächendeckendes Ticket für die Schülerinnen und Schüler nimmt sie mit in die Preiskalkulationen.

Außerdem wurde vorgeschlagen, Bike-Sharing zur Entlastung der Buslinien in der Innenstadt zu etablieren.

Auch die sich verschlechternde Parkplatzsituation am Vöhlin-Gymnasium, der Johann-Bierwirth-Schule, dem Berufsbildungszentrum und Fachober- und Berufsoberschule wurde in diesem Rahmen angesprochen. Die stark steigende Anzahl der Schülerinnen und Schüler mit sogenannten Mopedautos (bis 45 Stundenkilometer), für die ein Führerschein bereits mit 15 Jahren gemacht werden kann, verschärft die Situation ungemein, sodass in unmittelbarer Umgebung nicht mehr ausreichend Parkplätze vorhanden sind. Die Zweite Bürgermeisterin nannte auch hier das neue Mobilitätskonzept als mögliche Lösung. Auch wurde die Stadtverwaltung damit beauftragt zu prüfen, ob eventuell Parkflächen für das Vöhlin-Gymnasium geschaffen werden können, das von den Schulen durch seine Lage in einem Wohngebiet am meisten von der Parkplatzknappheit betroffen ist.

Die Jugendparlamentarier wollen die Vernetzung der Schülerinnen und Schüler untereinander schulübergreifend durch verschiedene Aktionen fördern. Jährlich sollen Fußball- und Schachturniere durchgeführt werden. Die Stadtverwaltung wies darauf hin, dass es vor Corona bereits ein schulübergreifendes Fußballturnier gab und dieses sicherlich bald wieder stattfinden wird. Für die Organisation anderer Turniere ist der Arbeitskreis Schulsport, bestehend aus den Fachbereichsleitern Sport der Memminger Schulen, dem staatlichen Schulamt und dem Sportamt der Stadt Memmingen, verantwortlich. Hier gibt es für jede Sportart einen sogenannten Obmann, der entsprechende Turniere planen kann. Die Sportlehrerinnen und -lehrer sind hierfür die Ansprechpartner an den Schulen.

Auch sprachen die Jugendlichen neue Möglichkeiten an, sich in ihrer freien Zeit zu treffen. Unter anderem möchten sie, dass wieder neue Angebote für Mädchen und Jungen im Memminger Ostern gemacht werden, da der bisherige Jungs- und Mädchentreff – Memminger Ost wurde eingestellt wurde.

Für das Jugendhaus regten sie die Etablierung eines Mittwochstreffs an. Der Start erfolgte nach Zustimmung des Jugendhauses bereits zum 16. November 2022. Von 17 bis 21:30 Uhr können sich die Jugendlichen zu Kartenspielen oder sonst einem Austausch treffen. Die Jugendparlamentarier machen für den Mittwochstreff in ihren Schulen Werbung.

Außerdem wurde der Wunsch nach einem Treffen aller Schulbesten geäußert, um eine Vernetzung Gleichgesinnter zu ermöglichen. Ob und in welchem Rahmen so eine Zusammenkunft geplant werden soll, wird geprüft.

Weitere Themen waren unter anderem die Bereitstellung kostenloser Hygieneprodukte an den weiterführenden Schulen, eine Flutlichtanlage auf dem neuen Skaterplatz in der Neuen Welt, die Verbesserung des Rasens auf dem Bolzplatz Haienbach und die Eintrittspreise in die Eissporthalle für den Discolauf.

Besonders die Problematik des Vandalismus wurde bei den kostenlosen Hygieneprodukten diskutiert und Möglichkeiten zur Vermeidung von Verschwendung besprochen. Vorschläge hierfür waren Sensibilisierung und Automaten. Das Thema wird mit in die Besprechung mit den Schulleiterinnen und Schulleitern genommen.

Von den Skatern wird für den Skaterplatz in der Neuen Welt eine Flutlichtanlage gewünscht, um den Platz auch im Frühjahr und Herbst abends noch nutzen zu können. Eine Prüfung der Kosten und der Möglichkeiten wird seitens der Stadtverwaltung durchgeführt.

Der Zustand des Nebenplatzes in der Haienbachstraße wurde moniert, da er viele Löcher und kaputte Rasenstellen aufweist. Ob im Zuge der Sanierung des Hauptplatzes auch der Bolzplatz mitgemacht wird, konnte noch nicht abschließend beantwortet werden. Aus der Diskussion um den Bolzplatz ergab sich auch noch die Idee, ein Mängelmeldesystem für das städtische Inventar anzubieten. Dies würde dazu führen, dass beispielsweise überfüllte Mülleimer, Verschmutzungen oder defekte Straßenlaternen sofort gemeldet werden könnten. Der Vorschlag wurde von der Stadtverwaltung zur Weiterverfolgung aufgegriffen.

Für Unverständnis bei den Jungen und Mädchen sorgen die erhöhten Eintrittspreise in die Eissporthalle für den Discolauf am Samstagabend. Jugendliche zahlen normalerweise bis 15 Jahre 1,50 Euro, für den Discolauf aber seit der neuen Saison 3,50 Euro. Warum die Jugendlichen für den Discolauf genauso viel bezahlen müssen, wie die Erwachsenen, soll noch geklärt werden.