Memminger Behindertenbeirat feiert 30-jähriges Jubiläum

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Festakt im Kreuzherrnsaal mit zahlreichen Gästen und Impulsvortrag von Moritz Brückner

Bei einem Festakt im Kreuzherrnsaal feierten die Mitglieder des Behindertenbeirats gemeinsam mit der Stadtspitze und zahlreichen Gästen das 30-jährige Bestehen des Behindertenbeirats. Am 06. Februar 1991 trat der Behindertenbeirat zum ersten Mal zu einer konstituierenden Sitzung zusammen. Oberbürgermeister Manfred Schilder überbrachte seine Glückwünsche: „Es ist großartig, wie viel der Behindertenbeirat in den letzten Jahrzehnten bereits geschafft hat – dennoch bleibt noch viel zu tun. Ich danke allen Beteiligten für ihr unermüdliches Engagement und gratuliere im Namen der Stadt und auch ganz persönlich herzlich zum Jubiläum.“

Verena Gotzes, 1. Vorsitzende des Behindertenbeirats und Regina Sproll, die stellvertretende Vorsitzende, dankten bei ihrer Begrüßung allen Anwesenden für ihr Kommen. „Ich freue mich, anlässlich unseres Jubiläums mit Ihnen zu feiern. Schön, dass Sie so zahlreich erschienen sind und dadurch Ihre Wertschätzung für unsere Arbeit zeigen“, führte Gotzes in die Feierlichkeit ein.

Auch Alt-Oberbürgermeister und Ehrenbürger Dr. Ivo Holzinger nahm am Festakt teil: „Als wir Anfang der 90-er Jahre den Beirat ins Leben gerufen haben, war unser Ziel, Barrieren in Memmingen zu entfernen. Einiges konnte bereits verbessert werden. Dafür und für den beharrlichen Einsatz danke ich allen Beiratsmitgliedern.“

Bei einem Festakt im Kreuzherrnsaal feierten die Mitglieder des Behindertenbeirats gemeinsam mit der Stadtspitze und zahlreichen Gästen das 30-jährige Bestehen des Behindertenbeirats. – Foto: Stadt Memmingen

Gemeinsam ließen Verena Gotzes, Regina Sproll und Erika Winterwerb, Mitglied des Behindertenbeirats, die 30 Jahre des Behindertenbeirats Revue passieren und stellten den Gästen die bedeutendsten Errungenschaften im Bereich der Barrierefreiheit in Memmingen vor. So wurden beispielsweise auf Betreiben des Behindertenbeirats 1998 in der Innenstadt und dem Antonierhaus barrierefreie Toiletten geschaffen und 2000 alle Bahnsteige durch Rampen und Aufzüge erreichbar umgestaltet. Seit über drei Jahrzehnten veranstaltet der Behindertenbeirat zudem jährlich das „Straßenfest für Menschen mit und ohne Behinderung“.

Vortragsredner Moritz Brückner schilderte anschließend dem Publikum in seinem Impulsvortrag eindrücklich seinen Surfunfall, den er mit 19 Jahren in Chile erlitt und seitdem er querschnittsgelähmt im Rollstuhl sitzt. „Der Bruchteil einer Sekunde hat alles verändert und mein Leben total auf den Kopf gestellt,“ erklärte der heute 23-Jährige. „Es hat sich alles geändert und nur mit Hilfe meiner Familie, Freunde, Therapeuten und Ärzte konnte ich mich im Alltag wieder zurechtfinden.“ Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen die Thematik nahe zu bringen, was es bedeutet, im Rollstuhl zu sitzen. Damit möchte er Hemmschwellen beseitigen und die Integration von Rollstuhlfahrer:innen vorantreiben.

Bei einer kleinen Podiumsrunde gewährten auch Simone Magel-Dipre, Mutter einer schwer-mehrfach behinderten Tochter und Peter Holzmann, der durch einen Unfall erblindete, Einblicke in ihren Alltag, der nicht nur körperlich sondern auch seelisch herausfordernd ist.

Musikalisch wurde der Festakt von Schlagzeuglehrer Tobias Mrzyk, Schlagzeuger Patrick Züfle und der Sängerin Silke Mrzyk umrahmt.